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ALN | Architekturbüro Leinhäupl + Neuber

Wohn- und Geschäftshaus in Landshut

Neubau Geschäfts- und Wohnhaus mit Tiefgarage in der Landshuter Altstadt
Foto: Gabrijela Obert
Foto: Gabrijela Obert
Ort
Landshut
Gebäudekategorie
Wohn-, Geschäftshäuser
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2017
Material Fassade
Beton
Cortenstahl. Sichtbeton. Und die gotische Altstadt von Landshut.
Das Landshuter Architekturbüro Leinhäupl + Neuber GmbH, kurz ALN, hat nach dreijähriger Planungs- und Bauzeit am Rande der gotisch geprägten Landshuter Altstadt direkt am Burgberg und zu Fuße der Burg Trausnitz ein neues Wohn- und Geschäftshaus errichtet. Vorangegangen war der Umstand, dass die bisherigen Büroflächen im danebenliegenden alten Stadelbau nicht mehr ausreichten. Das dreigeschossige und mit blanken Cortenstahl verkleidete Stahlbetongebäude beherbergt neben dem Architekturbüro ein weiteres Büro sowie eine Penthouse-Wohnung. Im Untergeschoss befindet sich eine Tiefgarage mit 15 Stellplätzen. Die Fertigstellung des Projekts erfolgte Ende 2017.

Klare Details. Rückbaubar. Recyclebar. Regionale Baustoffe. Betonkern-aktivierung.
Das Gebäudekonzept sieht eine monolithische Kubatur vor, die sich in die natürliche Umgebung des Burgberges harmonisch einfügen soll. Leitgedanke war hierbei die Planung eines auf allen Ebenen nachhaltigen Bauwerks: klare Formensprache, Einsatz wiederverwertbarer Stoffe, Vermeidung von Verbundstoffen, Nutzung regionaler Baustoffe, Senkung des Energiebedarfs.
Die gesamte Grundkonstruktion einschließlich flachem Satteldach in Massivbauweise besteht aus Stahlbeton in Sichtbetonqualität. Decken und Dach sind mit einer Betonkernaktivierung versehen. Die Gebäudehülle besteht aus einer Cortenstahlverkleidung, die mit der Zeit Patina bildet und sich der Topografie anpasst. Die Ausrichtung der einzelnen Geschosse folgt unterschiedlichen Höhenlinien des Berges und gewährt durch die großen Fensterfronten unterschiedliche Perspektiven auf die Landshuter Altstadt. Die verschiedenen Grundrisse variieren zwischen geschlossenen und offenen Räumen, der Übergang von innen nach außen fließend.

Energieeffizienz oder: wie die Not zur Tugend wird. Hangwasser for free.
Größte Herausforderung bei der Entwicklung und Planung war der Umgang mit der vorhandenen Topographie des Burgberges und seiner 70% Hangneigung. Neben den statischen Herausforderungen, die mittels Hangsicherung gelöst wurden, wurde das Planungsteam während der Abtragung des Hanges mit großen Mengen austretendem Hangwasser konfrontiert. Dieses Wasser stellte sich als Glücksfall heraus und wird nun thermisch für das Heizen und Kühlen des Gebäudes genutzt und unterstützt auf diese Weise zusätzlich das nachhaltige Gebäudekonzept. So erfolgt das Heizen und Kühlen des Gebäudes durch eine Betonkernaktivierung, für welches das vorhandene Hangwasser in einem Auffangbehälter gesammelt und weitergeleitet wird und Wärmetauscher und-pumpe speist. Das Gebäude wird auf diese Weise kostengünstig gekühlt oder gewärmt.

BAUHERR PRIVAT
PLANUNG UND UMSETZUNG 2014-2017
LEISTUNGSPHASEN 1-9