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Beate Kling GmbH

Signaletik für das Harnack-Haus Berlin

Andreas Muhs
Andreas Muhs
Ort
Berlin
Gebäudekategorie
Hochschulen
Bauvorhaben
Umbau
Jahr der Fertigstellung
2014
Material Fassade
Putz
Architektenpreis
German Design Award Nominee 2016
Das 1927 vom Architekten Carl Sattler fertiggestellte Harnack-Haus in Berlin war Clubhaus und Treffpunkt für die Wissenschaftler der umliegenden Institute der Kaiser Wilhelm Gesellschaft, welche schrittweise nach 1911 auf dem Gelände der Domäne Dahlem angesiedelt wurden. Das „deutsche Oxford“ am Rande Berlins unter hohen Kiefern liegend, wurde aufgrund der erfolgreichen Forschungsinstitute schnell weltweit bekannt.

Die Max­Planck­Gesellschaft nutzt das Harnack-Haus heute als Tagungszentrum. Im Jahr 2000 wurde das Gebäude teilsaniert und eine grundlegende Modernisierung 2012-2014 durchgeführt.
Ziel war es, die baulichen Schichten des Harnack-Hauses behutsam frei zu legen, das Gebäude an die Nutzungsanforderungen anzupassen und mit einer umfassenden Inszenierung realer geschichtlicher Ereignisse und handelnder Personen über die Geschichte der Max­Planck­Gesellschaft und der handelnden Personen zu informieren.

Die Max­Planck­Gesellschaft ist sich ihrer Verantwortung Harnack-Haus bewusst. Zugleich nutzte sie die Chance mit der Neugestaltung des Harnack-Hauses einen für alle Mitarbeiter und Gäste unverwechselbaren, authentischen Ort zu etablieren, der den Rahmen für emotionale Begegnungen schafft und den innovativen, unruhigen, wissensdurstigen Geist der Max-Planck-Gesellschaft spiegelt.

Die Signaletik nimmt diese Schwingungen auf und entwickelt im Kontext vorhandener, identitätsgebender Materialien, ein analoges und digitales Leit- Orientierungs- und Informationssystem. Zugleich werden digitale Türschilder physisch und in der Gestaltung der Screens sowie die Flucht- und Rettungspläne in den Material- und Farbkanon integriert.

Die Leitinformationen der analoge Signaletik sind auf gefalteten Bronzeträgern mit Informationen in Siebdruck abgebildet. Säle und Ziffern zur Kennzeichnung der Geschosse sowie Piktogramme wurden aus Bronzeflachmaterial gelasert und hängen als solitäre Schriftzüge und Zeichen vor den Wänden. Die Bronze wurde brüniert und ohne weitere Nachbehandlung roh belassen. Die Flucht- und Rettungspläne wurden analog zur übrigen Beschilderung als Siebdruck ebenfalls auf brünierter Bronze ausgeführt. Um sowohl feststehende als auch flexible Informationen umsetzen zu können, sind Brandschutzsymbole als Digitaldruck in Folienschnitt umgesetzt. So sind sie revisionierbar während der Grundriss einschließlich der Flucht- und Rettungswege in Siebdruck manifestiert sind. Die Monitore sind im System der analogen Signaletik integriert. Die digitalen Inhalte im Gestaltungsraster der analogen Signaletik kündigen Veranstaltungen an und präsentieren im Rahmen des Ausstellungskonzeptes Persönlichkeiten und Namensgebungen über Bild und Text.

Analoge Signaletik Harnack-Haus und Gästehaus
Digitale Signaletik, Screen Design
Integration Flucht- und Rettungspläne

Auftraggeber Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. München
Signaletik  Beate Kling Architekten in Zusammenarbeit mit KSV Krüger Schuberth Vandreike
Leistungen Planung und Bauüberwachung, Reinzeichnung Produktionsdaten
Fotografie Andreas Muhs
BGF Harnack-Haus 7.781 m²
BGF Gästehaus 2.670 m²
Realisierungszeitraum 2013 – 2014
Fertigstellung 10-2014