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Beate Kling GmbH

Werbe-, Wegeleit- und Informationssystem im Freizeitforum Marzahn Berlin

VgV-Verfahren - Zuschlag
Thorsten Klapsch
Thorsten Klapsch
Ort
Berlin Marzahn
Gebäudekategorie
Sport und Freizeit
Bauvorhaben
Umbau
Jahr der Fertigstellung
2019
Das Freizeitforum Marzahn (FFM) liegt im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf am nordöstlichen Entree der Marzahner Promenade. Die Marzahner Promenade ist als das geografische und gesellschaftliche Zentrum der Großsiedlung geplant und gebaut worden, als diese bereits fast fertig war. Sie gilt als eines der ambitioniertesten Großprojekte des sozialistischen Städtebaus. Das städtebauliche Ensemble ist das funktionale Herzstück von Marzahn und zeichnet sich durch besondere Wertigkeit in Architektur, Nutzungsangeboten und Kunst im öffentlichen Raum aus. Das Freizeitforum Marzahn ist dabei als Solitärgebäude der gestalterische Höhepunkt der Promenade.

Rückblickend setzte nach der Wende durch die geänderten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und nicht zuletzt durch den Bau eines Einkaufszentrums ein dramatischer Funktionsverlust der Geschäftsstraße Marzahner Promenade ein, dem seit 2008 durch das Förderprogramm „Aktive Zentren“ entgegen gewirkt wird. Die Geschichte der Marzahner Promenade ist bewegt, hat aber bis heute seine Stellung behaupten können. Die Marzahner Promenade wurde als städtebaulich introvertierte Anlage konzipiert. Die Fußgängerzone mit Ladenlokalen, die abschließende Platzsituation am FFM und der Hauptzugang selbst sind verkehrsberuhigt und von den großen Verkehrsströmen abgewandt. Auch deshalb steht die introvertierte Lage mit hoher Aufenthaltsqualität einer werblich wirksamen Positionierung im Stadtraum entgegen. (vgl. Ausschreibung Konzeptentwicklung für ein Werbe-, Wegeleit- und Informationssystem im und am Freizeitforum Marzahn 15.01.16)

Das Freizeitforum Marzahn ist dabei ein Maßnahmenschwerpunkt. Es ist ein kultureller und sportlicher Hub mit hoher Frequentierung. Es ist ein gesellschaftliches Zentrum, das weit über den Bezirk hinauswirkt. Es steht städtebaulich und funktional als nicht kommerzieller und kultureller Gegenpol zum Einkaufscenter. Schlechte Orientierung und die Unübersichtlichkeit der Angebote begannen, das Potential und die Marktstellung zu schwächen.

Das Innere des Gebäudes wurde in mehreren Schritten von Werbung und kommunizierendem Wildwuchs bereinigt. Zunächst wurde ad hoc ein Leitsystem entwickelt, dass schon in der Phase vor der energetischen Sanierung des Gebäudes temporär installiert wurde. Nach der Renovierung der Foyers wurde es als ständiges Leitsystem übernommen. Parallel wurde die Printwerbung von ca. 20 Anbietern geordnet. Da die Foyers auf Grund der architektonischen Struktur keine Wände anzubieten konnten, wurden Schaukästen für Plakate und Flyer als Manschetten um Stützen gruppiert. Den Schaukästen sind zum Teil Funktionsbereiche zugewiesen. Diese Schaukästen enthalten gleichzeitig eine verbale Wegweisung und geben einen Einstieg in das Leitsystem. Zugangstüren zu den einzelnen Funktionen bekamen ein einheitliches Erscheinungsbild.

Für die Präsentation des Hauses wurde ein digitales Element entwickelt, dass mit zwei Monitoren neben der Eigendarstellung die Veranstaltungen des Hauses präsentiert und zu Veranstaltungen oder Pausen mit Videos und Filmen einlädt.

Die für den Außenraum geplanten Elemente kamen nicht zur Ausführung.

Beate Kling GmbH
Medientechnik: ThomNet Media Engineering, Berlin
Fotografie: Thorsten Klapsch

Auftraggeber:
Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin, Abteilung Wirtschaft und Stadtentwicklung
vertreten durch
GSE gGmbH - Gesellschaft für StadtEntwicklung gemeinnützige GmbH, Berlin