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driendl*architects

STADTHALLENBAD WIEN

Foto: Milli Kaufmann
Foto: Milli Kaufmann
Das Stadthallenbad ist hinsichtlich der sicherheitstechnischen Bedingungen, der Badewassertechnik (Bädertechnik) und der Hygiene (Wasserhydraulik + Wasserqualität) auf dem technisch modernsten Stand. Durch modernste Topstandards bei der haustechnischen Anlage ergeben sich zudem große Energieeinsparungen.

Das Gebäude weist insgesamt nicht nur vier Geschosse auf, es ist in diesen wiederum durch unterschiedliche Niveaus und Zwischenebenen strukturiert.

Neben der großen Schwimmhalle verfügt das Stadthallenbad zusätzlich über:

- großzügige Garderoben. Sie unterteilen sich in Damen- und Herren-, sowie Sportlerinnen- und Sportlergarderoben mit dazugehörigen Umkleide-, Dusch- und WC-Anlagen. Die Garderobenbereiche reihen sich im Untergeschoß zwischen den das Becken tragenden Säulen ein. Sie sind der voluminösen Öffnung des Raumes in der Schwimmhalle untergeordnet und stellen gewissermaßen eine Antipode zu dieser dar: einen beengten, in sich verwinkelten und funktionell verzahnten Raum, der keine Durchblicke oder Sichtbeziehungen eröffnet.
   
- einen eigenen Sportlerbereich mit Sportlerbecken und Kraftkammer

- Saunabereiche, welche sich über zwei Geschoße erstrecken und in Damen- und     Herrensauna sowie eine gemischte Sauna unterteilt sind. In jeden Bereich sind     zusätzlich Kaltwasserbecken integriert.

- ein Restaurant: Der Restaurantbetrieb ist auch unabhängig vom Bade- und Saunabetrieb möglich.

Man betritt das Stadthallenbad durch das Eingangsfoyer, dieses bildet eine Verteilerzone, welche die Zugänglichkeit zu den unterschiedlichen Sektionen ersichtlich und schwellenlos möglich macht. Vom Eingangsfoyer aus fällt das Licht bis in die Garderoben im Untergeschoß, so wird der gesamte Garderobenbereich mit Tageslicht versorgt.
Im gesamten Bad stellen Sichtbezüge die Kommunikation zwischen Innen und Außen her.
Ein durchgehendes Gestaltungsprinzip ist die auch die Sichtbarmachung aller technischen Gebäudeteile unter Beibehaltung größtmöglicher Funktionalität auf engstem Raum
Die Stahlkonstruktion entwickelt einen großzügigen Raum für Schwimmhalle und Tribüne, die Dachkonstruktion steigt in Stufen von Norden und von Westen her zu den Sprungtürmen hin an.
Zusätzliche Transparenz und Lichtführung wird durch eine die Konstruktion umschließende filigrane Glas-Fassade erzielt.
In der großen Schwimmhalle erfolgten sowohl die wasserhydraulischen Installationen inklusive Verteilnetz und Zirkulation, als auch die Lüftungsanlage und die elektrotechnischen Installationen nach neuestem Stand der Technik. Die Zuluft über einen Ansaugturm vom Garten aus und weiter über eine Zwischendecke zu den Klimageräten im Keller geführt. Die Fortluft, die aus dem Gebäude abgesaugt wird, wird von diesen Geräten wieder in den Zwischenboden und an der gegenüberliegenden Ecke des Gebäudes über einen Abluftturm ausgeblasen. Durch einen Seilzug im Inneren der Rohre kann der Kopf des Reinigungsgerätes vor und zurück bewegt werden und ersetzt somit eine manuelle Reinigung.
Die Becken sind mit umlaufenden Überlaufrinnen versehen, die Wasseroberfläche und umliegende Fußbodenoberkante bilden jeweils eine Ebene.
Die Absprungsockel der Becken und die Sprungturm-Anlage entsprechen den FINA-Regeln (Fédération Internationale de Natation), es besteht die Möglichkeit für Synchronspringen, indem der bestehende 3-Meter-Turm mit einer weiteren Plattform versehen wurde und somit eine Positionierung der zwei 1-Meter-Sprungbretter nebeneinander stattfinden kann.
Auch für den Spitzensportbetrieb gibt das Bad den nötigen Raum, die Infrastruktur und das professionelle Ambiente. Die Sprungturmanlage sowie die sonstigen Wassersporteinrichtungen sind nach Anpassung an die FINA-Regeln wettbewerbstauglich.

Für die barrierefreie Erschließung des Gebäudes sind neben zwei Liftanlagen und den speziellen Vorkehrungen in den Schwimmhallen zusätzlich entsprechende Duschen, WC Anlagen und Garderoben zur Verfügung gestellt. Die Zugänglichkeit und Nutzung des Bades sind daher ohne Einschränkungen gegeben, was das Stadthallenbad auch für Paralympics geeignet macht.

Das Stadthallenbad präsentiert sich in einem homogenen Erscheinungsbild, es verleiht durch seine Optimierungen und Erschließungen neuzeitliche Perspektiven und Ausblicke.