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Freivogel Mayer Architekten

Kindertageseinrichtung Stuttgart

Dietmar Strauß/Besigheim
Dietmar Strauß/Besigheim
Gebäudekategorie
Kitas, Kindergärten
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2010
Architektenpreis
Teilnahme am 26. Ludwigsburger Architekturquartett 2010
Stuttgart-Zazenhausen, 2010

Auftraggeber Landeshauptstadt Stuttgart

Baukörper – Ein mehrfach modellierter Baukörper wird in das nach Norden ansteigende Hanggrundstück eingefügt, schiebt sich aus diesem mit einem niedrigen Sockelbauwerk heraus und findet seinen Abschluss in einem 4-geschossigen Gebäudekopf. Dieses höchste Gebäudeteil betont den Quartierszugang zum Neubaugebiet Hohlgrabenäcker und unterstreicht die öffentliche Funktion als Quartierszentrum innerhalb der ansonsten monofunktionalen Wohnbebauung. Die niedrigere, abgetreppte Sockelzone vermittelt zur angrenzenden 2-geschossigen Wohnbebauung und besitzt unter Einbeziehung der vorhandenen Topographie barrierefreie Außenzugänge in beiden Geschossen.

Innenraum – Im Innenraum soll das Gebäude vor allem vielfältige Erlebnis-, und Wahrnehmungsmöglichkeiten anbieten. Die Architektur soll die notwendige bauliche und gestalterische Offenheit aufweisen, die für eine individuelle und immer wieder neue Aneignung die Voraussetzung bildet. Durch die Baukörpermodellierung entstehen im Gebäudeinnern unterschiedlichste Raumzonen sowie ein gebäudehoher zentraler Erschließungs- und Spielraum. Hier bieten sich Perspektivenwechsel zwischen unten und oben, nah und fern, weit und eng, offen und geschlossen, hell und dunkel sowohl im Innenraum als auch im Bezug nach Draußen. Im kompakten Sockelbauteil befinden sich neben den halböffentlichen Nutzungen auf der Nordseite nahezu alle Aufenthalts- und Gruppenräume sowie ein Mehrzweckraum, der auch von Quartiersbewohnern für private Feiern angemietet werden kann. Im Turm befinden sich vor allem Räume für besondere Aktivitäten wie beispielsweise ein Atelier oder der Werkraum.

Baukonstruktion – Die Tragkonstruktion bildet eine kombinierte Stahlbeton-Skelett und -Massivbauweise mit minimierten, wirtschaftlichen Bauteilquerschnitten. Als Außenwand-Bekleidung wird eine senkrechte Holzverschalung mit variierender Deckleistenbreite eingesetzt. Für den Innenausbau wird ein robuster Standard gewählt. Alle tragenden Bauteile sind unbehandelt belassen und bleiben somit ablesbar. Alle nichttragenden Bauteile sowie die Einbaumöbel sind aus Vollholz beziehungsweise Massivholzplatten hergestellt und werden ebenfalls nicht weiter behandelt oder gestalterisch verändert.

Soziale und ökologische Nachhaltigkeit – Zur Gewährleistung der ökologisch und ökonomisch angeratenen langen Nutzungsdauer wurde bereits bei der Erstellung eine spätere Umnutzbarkeit berücksichtig. Vor diesem Hintergrund wurden die meisten Innenwände nichttragend ausgeführt. Außerdem ist die südliche Außenwand entlang der Aufenthalts- und Gruppenräume nichttragend ausgeführt und kann geänderten Nutzungen angepasst werden. Zu einer ausgewogenen Ökobilanz in Erstellung, Betrieb und Umbau beziehungsweise Rückbau trägt auch die weitreichende Verwendung des CO2-neutralen Baustoffes Holz innen und außen bei, die CO2-neutrale Beheizung mit Holzpellets und eine klappengesteuerte Lüftung des Gebäudes unter Ausnutzung der natürlichen Thermik im 4-geschossigen Atrium.