Stefan Müller
Durch die Integration von zwölf Zweig- und Teilbibliotheken der Bereiche Geistes-, Kultur-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften ist mit dem Grimm-Zentrum die größte Freihandbibliothek Deutschlands entstanden. Um die Bedeutung der Bibliothek städtebaulich zu markieren überragt ein Teil des Gebäudes die typische Berliner Traufkante. Wie ein kubischer Wissensspeicher reiht sich das Haus in die städtische Silhouette der nahen Museumsinsel ein. Um ein Entree für die Bibliothek zu schaffen, wurde das Gewebe der Berliner Dorotheenstadt durch einen vorgelagerten Stadtplatz längs des S-Bahn-Viadukts bereichert. Von den treppenartigen Terrassen des zentralen Lesesaals aus sind alle 2,5 Millionen Medieneinheiten zu erreichen: Ein zentraler Raum, der auch dezentrales Arbeiten ermöglicht. Im humboldtschen Sinne werden in der Bibliothek Wissensgebiete zusammengeführt - und zugleich die Besucher angeregt, die Grenzen dieser Gebiete im wahrsten Sinne des Wortes zu überschreiten.