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Max Dudler

Studentenwohnheim Hainholz

Stefan Müller
Stefan Müller
Ort
Hannover
Gebäudekategorie
Wohnen
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2021
Material Fassade
Mauerwerk
Das von Max Dudler geplante Studentenwohnheim im hannoverschen Stadtteil Hainholz ergänzt mit seinen 241 Apartments ein neu entstehendes gemischt genutztes Wohnquartier für alle Altersgruppen und Lebenssituationen. Als gestaffelte urbane Figur mit dreizehngeschossigem Hochpunkt wird die Architektur zum nordwestlichen Auftakt des Quartiers und zum architektonischen Wahrzeichen am Eingang der Stadt.

Architektonisch definiert der Bau die städtebauliche Kante am Übergang von Stadt zu Peripherie. Max Dudler geht es darum, die Stadt Hannover an dieser Stelle sinnvoll weiterzubauen, die Geschichte des Ortes aufzunehmen und daraus in die Zukunft gewandte, zeitlose Architektur zu schaffen. Als Kombination aus Hochhaus und Flachbau entfaltet der Baukörper die Wirkung eines skulptural ausformulierten, identitätsprägenden Gebäudeensembles, das mit seinem dreizehngeschossigen Turm den Eingang zur Stadt markiert. In Richtung Süden treppt sich der Hochpunkt in zwei Stufen ab und greift so die Höhe der Nachbargebäude auf. Im Osten schließt der flache, siebengeschossige Baukörper mit einem tieferliegenden Einschnitt an den Hochpunkt an und eröffnet an dieser Stelle die von beiden Gebäudeseiten zugängliche Dachterrasse.

Mit seinem dunkelrot gebrannten Backstein nimmt der Neubau Bezug auf den Marinebau aus dem Jahr 1927, mit seiner klassischen Industriearchitektur einziger Bestandsbau des ehemaligen Sorst-Werkes, wie auch auf die typisch norddeutsche Klinkerarchitektur Hannovers. Tiefe und breit abgeschrägte Laibungen, die geschossweise alternierend nach links oder rechts ausgerichtet sind, sorgen für einen gleichmäßigen, lebendigen Rhythmus der skulpturalen Fassaden.

Der Stadtteil Hainholz im Norden Hannovers mit seiner industriellen Vergangenheit wird seit 2001 im Rahmen eines Bund-Länder-Programms für Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf neu ausgerichtet. Max Dudlers Neubau eines Studentenwohnheims gliedert sich in die vielfältigen Maßnahmen ein, die Attraktivität des Viertels für seine Bewohner im Sinne einer sozialen Stadt zu steigern. Dabei geht es um eine Neuordnung des Gefüges öffentlicher Orte genauso wie um die Aufwertung des Viertels durch hochwertige zeitgenössische Architektur. Das geplante Studentenwohnheim ist Teil der Revitalisierung des ehemaligen Geländes der Metallbaufirma Sorst zwischen Schulenburger Landstraße und Voltmerstraße und markiert den nordwestlichen Abschluss des gemischten Wohnquartiers. Mit 241 Einzel- und Doppel-Apartments ergänzt es die im Süden anschließenden Seniorenwohnheime und allgemeinen Wohngebäude und trägt damit seinen Teil zur Belebung des Quartiers im Norden Hannovers bei. Unterschiedliche gemeinschaftlich genutzte Flächen wie Veranstaltungsräume und eine Dachterrasse runden das Raumangebot im Inneren ab.