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Lehre und Forschung

SEMINARE FÜR ARCHITEKTUR

Über sechs Jahre widmete ich mich neben meiner Arbeit als Architekt der Leitung von Seminaren und Forschungsprojekten an der TU-Berlin.

Ziel des Seminars „Bronze“ war es beispielsweise einen Standort für die Bildgießerei Noack zu finden und darauf das Gebäude einer neuen Gießerei zu entwickeln. Vorgabe für die Studenten war, dass die Gießerei an einem schiffbaren Wasserweg im innerstädtischen Kontext liegen sollte und in Form eines Hochbaus durchzuarbeiten war.

Ein weiteres Seminar hatte die Entwicklung mobiler Kindergärten zum Thema. Es war die Aufgabe war in Leichtbauweise Gebäude als fliegende Bauten zu errichten, um bei Bedarf flexibel Kindertagesstätten erbauen zu können.


ARBEIT MIT HOCHBEGABTEN

Ganzheitlicher Ausdruck

Zehn Jahre lang habe ich ehrenamtlich wöchentlich am Samstag ein Architekturseminar für hochbegabte Kinder im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren gegeben.
Die Vielseitigkeit der Architektur und das ihr zugrundeliegende ganzheitliche Denken mit hohem praktischen Anteil sind für die Arbeit mit Hochbegabten geradezu prädestiniert.
Die Kinder wurden von der Ideenfindung über die in der Gruppe entwickelte konzeptionelle Lösungsstrategie zur skizzenhaften Darstellung ihres Projekt geführt, das sie dann auch konkret als Modell umgesetzt haben.

Stadt aus Salzstangen und Zucker

So gab es zum Beispiel einmal die Aufgabe, in einem Garten mit Salzstangen, Würfelzucker und Lehm eine Miniaturstadt zu entwerfen und diese auch an die jeweilige Topografie anpassen. Die Gruppe, die sich für eine Stadt auf einem Baum entschieden hatte, arbeitete, um einen besseren statischen Halt zu bekommen. beispielsweise  mehr mit Salzstangen als die Gruppe, deren Stadt am Hang entstand.
Es entstanden dabei interessante Konstruktionen und es war bemerkenswert, wie sich die Gruppen auch untereinander austauschten und aus Erfahrungen der anderen lernten.

In einem weiteren Projekt sollten an der Ostseee  aus Sand und Strandgut Burgen gebaut werden. Die Kinder mussten mit ihren Entwürfen der von Wind und Wasser geprägten  Topografie Rechnung tragen.

Vernetzung von Wissensgebieten


Weil sich in der Architektur verschiedenste andere Bereiche wie Biologie, Chemie, Mathematik, Physik, Kunst oder Geographie finden, kommt es zur Vernetzung von Wissensgebieten, die der vielseitigen Begabung entgegenkommt. Interesse und Engagement werden so gefördert und der bei Hochbegabten oft fluktuierende Aufmerksamkeitsfokus auf ein gemeinsames Projekt der Gruppe gerichtet.

Arbeiten im Team

Da es gerade Hochbegabten oft schwer fällt, in der Gruppe zu arbeiten, ist es für sie hilfreich zu lernen, dass man bestimmte Aufgaben nur im Team lösen kann und es trotz großer Begabung unterschiedliche Eignungen für verschiedene Aufgaben gibt. Am Ende auf die gemeinsam mit der Gruppe erreichte erfolgreiche Umsetzung eines Projekts zu blicken, ist eine Erfahrung, auf die sie auch in anderen Lebensbereichen zurückgreifen können.