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RENNER HAINKE WIRTH ZIRN ARCHITEKTEN

Stadt- und Schmetterlingshäuser Kleine Horst in Hamburg-Ohlsdorf

Foto: Jochen Stüber
Foto: Jochen Stüber
Ort
Hamburg
Gebäudekategorie
Geschosswohnungsbau
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2010
Material Fassade
Mauerwerk
Städtebauliche Einbindung
Das Bebauungsgebiet „Kleine Horst“ ist Bestandteil des Ortsteilbereiches Hamburg Klein Borstel / Hoheneichen und liegt zwischen den großen Grün- und Naherholungsräumen Alstertal und Ohlsdorfer Friedhof.

Als städtebauliches Leitmotiv für das neue Quartier  „Kleine Horst“  dient die sich aus dem Nordring im Ohlsdorfer Friedhofspark generierende sanfte Drehung der einzelnen Teilquartiere.  Ein nach Norden orientierter 3-geschossiger Bebauungsmantel definiert den weiten Raum im Westen und erzielt die notwendige Verdichtung und Raumbildung für den Quartiersplatz im Osten. Den östlichen Abschluss bildet das Quartier 8, welches mit den 3-geschossig anmutenden Stadthäusern eine bauliche Platzkante bildet. Der städtebauliche Charakter der angrenzenden Wohnbebauung wird im Hinblick auf die städtebauliche Ordnung, die Nutzungsstruktur, Materialität und Identität der öffentlichen Räume im Bebauungsgebiet „Kleine Horst“ wieder aufgenommen.
 

Das Quartier 8 entwickelt sich um drei große Walnuss Bäume, die infolge ihrer Statur und ihres Alters unter Schutz stehen. Der zentrale innere Quartiersanger ist Zentrum des Wohnquartiers 8 und als ein Spielbereich für die Kinder geplant.

Durch die umlaufenden Regenmulden ist das Quartier 8 zu den im Norden und Westen liegenden Erschließungsstraßen hin gefasst. Brücken verbinden die Straße mit den Wegen und Gärten. Durch die Überbrückung der Mulden in den Zufahrtsbereichen, entsteht eine besondere Qualität der Erschließung der Häuser.

Das anfallende Regenwasser wird über eine vollständige Oberflächenentwässerung über diese Mulden in die nahegelegenen Rückhaltebecken zur natürlichen Versickerung eingespeist.

Alle Häuser werden im KFW 40 Standard erstellt. Die Energieversorgung erfolgt in Form von Geothermie über eine Erdwärmepumpe
 

Architektonisches Konzept  Schmetterlingshaus

Die schwingende Fassade und das leichte Dach erinnern in ihrer Anmutung an die aufgeschlagenen Flügel eines Schmetterlings und dienen dem Haus als Namensgeber. Die Freistellung der Gebäudeecken mit verglasten Erkern betont die Erkennbarkeit und Individualität des einzelnen Hauses und ermöglicht eine optimale Besonnung.

Die vor gelagerten, ebenerdigen Freiflächen sind zur Straßen- als auch zur Gartenseite hin orientiert. Im Staffelgeschoss hat jeder Individualraum eine kleine vor gelagerte Terrasse.
 

Architektonisches Konzept Stadthaus

Die Stadthäuser sind generell Ost-West-orientiert und bilden die räumliche Begrenzungskante am Quartiersplatz. Die schmale Achse von 6m, der kubische Rhythmus und das steinerne Fassadenmaterial verleihen dem Haus einen sehr städtischen Charakter und seinen Namen.

Zur Straße hin zeigen sich die Wohnhäuser mit ihren vorspringenden Erkern einladend und städtebaulich prägnant. Die verglasten Ecken ermöglichen eine optimierte Besonnung. Eine geschützte Dachterrasse dient als zusätzlicher Freibereich zum Garten.

 
Fassadengestaltung

Der den Ort prägende rote Backstein und der weiße Putz des Umfeldes standen Pate für die Fassadengestaltung der beiden Hausvolumina. Sensibel fügt sich dabei die Bebauung des Quartiers 8 in seine Umgebung ein. Die südlich gelegenen Schmetterlingshäuser sind überwiegend in WDVS weiß geputzt, während bei den Stadthäusern der rote Ziegel als Verblendmauerwerk zur Erschließungsstraße und dem Quartiersplatz im Norden dominiert. Verbindendes Element aller Häuser und Schuppen, auch zu den anderen Baufeldern, sind die Holzoptik-Fassadenplatten mit einer dunklen, stark strukturierten Holzmaserung. Die wetterfesten Fassadenplatten bekleiden alle eingeschnittenen Öffnungen, wie z.B. die geschützt liegenden Eingangsbereiche und gestalten ein warmes, individuelles Wohnambiente.