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Snøhetta

Budapest South Gate Peninsula

Masterplan
ZOA3D
ZOA3D
Gebäudekategorie
Städtebau
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2020
Material Fassade
Mauerwerk, Naturstein
Snøhetta gewann den internationalen städtebaulichen Wettbewerb für einen neuen Stadtteil in Budapest. Das ehemalige Industriegebiet, nun mehr brachliegend, das in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt und direkt an der Donau liegt, wird Budapest South Gate genannt. Der Auslober suchte nach einer innovativen Lösung für ein attraktives Wohngebiet für 12.000 Studenten. Die Wohnungen und die pädagogischen Einrichtungen sollen durch Freizeit und Sportangebote ergänzt werden.
 
Snøhettas Masterplan für das 135 Hektar große Gelände konzentriert sich auf die Lage am Wasser, um eine starke Identität zu schaffen, und stärkt die Beziehungen zum städtischen Kontext. Der Stadtteil bietet die einzigartige Gelegenheit, eine lebendige Uferpromenade für die Einwohner von Budapest zu schaffen. Kanäle, die weit in den Stadtteil hineinreichen, unterstreichen die Bedeutung des Themas Wasser als zentrales Gestaltungselement. Neben der neuen Uferpromenade und den öffentlichen Freiräumen am Wasser gibt es einen großzügigen Park mit Erholungsgebieten und Sportanlagen. Die naturnah gestaltete Uferlandschaft und der Wasserpark sorgen für neue Lebensräume im Stadtviertel. Gleichzeitig dienen sie als Retentionsflächen und werden auch zur Wasseraufbereitung genutzt.
 
Im neuen Stadtteil sind alle Gebäude zum Wasser hin orientiert. Entweder liegen sie direkt am Wasser oder die Blicke aufs Wasser werden entsprechend inszeniert. Es wurde auch besonderer Wert auf eine gemischte Nutzung gelegt. Wohnen und Gewerbe liegen in unmittelbarer Nähe, um städtische Dichte zu schaffen. Unterschiedlich genutzte Erdgeschosszonen beleben den Straßenraum. Mit Kulturbauten und öffentlichen Räumen werde Schwerpunkte im Rhythmus der Bebauung gesetzt. Wasser umgibt den gesamten Bezirk, der so eine einzigartige hohe Lebens- und Arbeitsqualität bietet.
 
Im dicht bebauten Quartier werden nach Fertigstellung rund 16 000 Menschen wohnen, davon etwa 12 000 Studenten. Über 15 000 weitere Personen werden dort arbeiten. Neben den multifunktionalen Freiräumen prägen Interpretationen des städtischen Blocks die Stadtstruktur. Die Bebauung variiert in Dichte, Höhe und Nutzung, um einen vielfältigen und abwechslungsreichen urbanen Charakter zu ermöglichen. Ein Highlight im Stadtgefüge wird die ehemalige Markthalle sein – als historisches Relikt und künftiger Kulturbau. Ein großzügiger Platz stellt die Verbindung zum Fluss her. Ein neues Kulturgebäude, möglicherweise eine Bibliothek, an der Südspitze der Halbinsel dient als weiterer Anziehungspunkt. Am gegenüberliegenden Ufer dominieren weitläufige Parklandschaften, Erholungsflächen, Sporteinrichtungen und ein naturnahes Ufer.
 
Bei Errichtung und Betrieb der neuen Gebäude liegt besonderes Augenmerk auf ökologischen Konzepten sowie auf der Reduktion der durch die verwendeten Materialien gebundenen (grauen) Energie. Solarpaneele bedecken rund dreißig Prozent der Dachflächen. Die Dachflächen und Gebäudekanten formen nicht nur die Skyline des neuen Stadtteils, sie dienen auch als begehbaren Grünflachen, Dachterrassen oder Wintergärten.
 
Fürs Heizen und Kühlen des Stadtteils werden Geothermie und eine Wärmetauschanlage der in der Nähe gelegenen Kläranlage genutzt. Die Mobilitätskonzepte setzten auf öffentlichen Verkehr, Radfahrer und Fußgänger. Der Masterplan für das Budapest South Gate-Areal schafft alle baulichen und urbanen Voraussetzungen, damit sich das neue Quartier zu einer nachhaltigen Stadt für alle entwickeln kann.
 
Leistungen: Architektur und Landschaftsarchitektur
Zeitraum: 2018-2020
Größe: 135 Hektar
Auftraggeber: BFK Budapest Development Centre