TCHOBAN VOSS Architekten
Newski Rathaus, Sankt Petersburg
Foto: Yuri Slavtsov
Neubau eines Regierungs- und Geschäftsquartiers mit Hotel, Büros, Einzelhandel und Kongresszentrum unter Integration von Bestandsgebäuden; 1. Preis im internationalen Realisierungswettbewerb
Adresse: Degtyarnyy per., Moiseenko ul., Novgorodskaya ul., Tsentralny District, Sankt Petersburg
Auftraggeber: ZAO ‘M’, Stadtregierung Sankt Petersburg
Grundstücksfläche: 61.221 m²
BGF: 370.348 m²
Gebäudeeinheiten: 10
Planungsphase: 2006-2010
Bauphase: 2010-2016
Generalplaner: Evgeny Gerasimov and partners
Entwurf: Tchoban Voss Architekten mit EGP
Fassaden-Entwurf, Interieur der öffentlichen Räume, Projektdokumentation: SPEECH
Projektteam:
EGP: Evgeny Gerasimov (Autor), Zoya Petrova (Projektleiterin), Y. A. Reznikova, I. G. Bakhorina, N. P. Bezborodova, A. G. Gvozdik, T. A. Komaldinova, T. V. Kuznetsova, Oleg Manov, Maria Orlova-Sheyner
TVA: Sergei Tchoban (Autor), Valeria Kashirina (Projektleiterin), Frederik-Sebastian Scholz, Pavel Zemskov
SPEECH: Sergei Tchoban (Projektleiter), Vyacheslav Kazul, Andrey Perlich, Sergey Arutyunov, Olga Berlyand, Aliya Boranbaeva, Maksim Grishanov, Tatyana Zhukova, Andrey Kabanov, Anastasiya Kozyreva, Marina Kuznetsova, Mariya Kutovski, Yuliya Lavrova, Artem Lisitsyn, Tatyana Lokteva, Tatyana Lyubimova, Olga Nikitina, Anastasiya Plotnikova, Larisa Panasenko, Yelena Pluzhnik, Mariya Rasskazova, Yekaterina Sennikova, Kristina Skudnova, Anastasiya Tychinina, Anna Khmelenina, Yana Shestikhina, Svetlana Shilova
Fotos: Andrey Belimov-Gushchin, Yuri Slavtsov, VTB-Development
Die Nutzungsvielfalt im neuen Verwaltungs- und Geschäftsquartier in Sankt Petersburg ist hoch: Das Newski Rathaus vereint Regierungs- und Bürogebäude, Hotels sowie Einzelhandel- und öffentliche Flächen. Die Quartierstruktur spricht eine klare Sprache: Entlang der beiden Längsseiten des Grundstücks führen zwei Gebäudereihen von einfacher Geometrie zum Rathausgebäude als bildlichem Mittelpunkt. Fertiggestellt sind neben dem Rathaus bisher zwei Geschäftsgebäude.
Durch einheitliche Gebäudehöhen, -längen und -abstände entsteht ein harmonischer Rhythmus, der die Merkmale der Umgebung aufnimmt. Die Eingangssituationen der Geschäftshäuser und die Zugänge zu den Geschäften, Cafés und zum Fitnesszentrum orientieren sich zum öffentlichen Platz als Kern der Anlage. Ein zweigeschossiger Säulengang eint die Bauten und schützt die Passanten bei schlechtem Wetter.
Die Geschäftshäuser haben größtenteils klare Grundrisse. Das Rathaus-Gebäude als Sitz der öffentlichen Verwaltungsgremien wurde mit 55 Metern Höhe und ausdrucksstarker Formsprache zur Dominante des Ensembles. Seine Hauptfassade ist dabei nicht zum Quartiersinneren, sondern nach außen zur Novgorodskaya Straße gerichtet. Der Entwurf des Rathauses symbolisiert die Öffnung der Verwaltung gegenüber den Bürgern: Die Transparenz findet sich im Gebäudeaufbau, seinen Fassaden und der landschaftlichen Gestaltung wieder. In der Gebäudemitte befindet sich das Foyer, das die großzügigen öffentlichen Bereiche des Erdgeschosses miteinander verbindet und über einen zylindrischen Innenhof belichtet wird. Öffentlich zugänglich ist auch die linsenförmige, futuristisch anmutende Glaskuppel. Eine runde Glaskabine für bis zu 25 Personen befördert die Besucher zur Aussichtsplattform mit einem Panoramablick auf die Stadt; hier werden die unterschiedlichen Projektschritte des Rathaus-Komplexes in einer Ausstellung dargestellt. Im Erdgeschoss befinden sich neben dem Foyer auch Lounges, Wartebereiche, ein Empfang sowie ein Infopoint, eine Ausstellungshalle, ein Konferenzsaal, ein Pressezentrum und ein Buchladen mit Lesesaal und Café.
Die Verbindung von großzügigen Glasflächen mit Details aus hellem Naturstein wie Säulen, Pilastern und Portalen verleiht dem Gebäude unabhängig von Tageszeit und Wetterbedingungen ein wirkungsvolles Erscheinungsbild. Der äußere Säulengang aus insgesamt 16 30-Meter hohen Säulen befindet sich in einem Abstand von sechs Metern von der Fassade und ist durch ein Gebälk und Glasflächen geschützt. Die seitlichen Fassaden sind mit halbrunden Pilastern geschmückt, die zum Quartiersplatz liegende Fassade ist mit 22 Säulen und einem Gesims versehen.
Während der Sockel des Rathauses mit Nero Impala Granit verkleidet ist, wurde im Übrigen helles Travertino Romano für die Fassade verwendet. Für die Oberflächen der beiden fertiggestellten Geschäftshäuser sowie für die übrigen Bauten wurden zusätzlich weitere Natursteine individuell ausgesucht. Ein 5 x 6 Meter großes Stadtwappen aus farbigen Steinen ziert die Fassade auf der Platzseite.
Die Glasverkleidung des Gesamtkomplexes wurde als Doppelfassade ausgeführt. Die beiden Glasebenen unterscheiden sich dabei sowohl in ihrer ästhetischen als auch physischen Beschaffenheit voneinander und stellen in Kombination wiederum eine einzigartige Lösung hinsichtlich Energieeffizienz und Lärmschutz dar. Die äußere Ebene besteht aus einem 6-Meter-hohen mehrschichtigen, gehärteten Sicherheitsglas, was der Fassade Leichtigkeit und Lebendigkeit verleiht.
Die Konstruktion der Rathauskuppel besteht aus 12 krummlinigen Stahlrahmen von 1,5 Metern Durchmesser am Ansatz bis 40 Zentimetern in der Kuppelspitze. Die obere Verkleidung ist zusätzlich mit einem Sonnenschutz ausgeführt. Für einen ungetrübten Ausblick wurde im Sichtbereich Weißglas eingesetzt. Die markante Ellipsen-Form ist bereits heute Teil des Stadtpanoramas und wird als ein Wahrzeichen des neuen Quartiers wahrgenommen.
Adresse: Degtyarnyy per., Moiseenko ul., Novgorodskaya ul., Tsentralny District, Sankt Petersburg
Auftraggeber: ZAO ‘M’, Stadtregierung Sankt Petersburg
Grundstücksfläche: 61.221 m²
BGF: 370.348 m²
Gebäudeeinheiten: 10
Planungsphase: 2006-2010
Bauphase: 2010-2016
Generalplaner: Evgeny Gerasimov and partners
Entwurf: Tchoban Voss Architekten mit EGP
Fassaden-Entwurf, Interieur der öffentlichen Räume, Projektdokumentation: SPEECH
Projektteam:
EGP: Evgeny Gerasimov (Autor), Zoya Petrova (Projektleiterin), Y. A. Reznikova, I. G. Bakhorina, N. P. Bezborodova, A. G. Gvozdik, T. A. Komaldinova, T. V. Kuznetsova, Oleg Manov, Maria Orlova-Sheyner
TVA: Sergei Tchoban (Autor), Valeria Kashirina (Projektleiterin), Frederik-Sebastian Scholz, Pavel Zemskov
SPEECH: Sergei Tchoban (Projektleiter), Vyacheslav Kazul, Andrey Perlich, Sergey Arutyunov, Olga Berlyand, Aliya Boranbaeva, Maksim Grishanov, Tatyana Zhukova, Andrey Kabanov, Anastasiya Kozyreva, Marina Kuznetsova, Mariya Kutovski, Yuliya Lavrova, Artem Lisitsyn, Tatyana Lokteva, Tatyana Lyubimova, Olga Nikitina, Anastasiya Plotnikova, Larisa Panasenko, Yelena Pluzhnik, Mariya Rasskazova, Yekaterina Sennikova, Kristina Skudnova, Anastasiya Tychinina, Anna Khmelenina, Yana Shestikhina, Svetlana Shilova
Fotos: Andrey Belimov-Gushchin, Yuri Slavtsov, VTB-Development
Die Nutzungsvielfalt im neuen Verwaltungs- und Geschäftsquartier in Sankt Petersburg ist hoch: Das Newski Rathaus vereint Regierungs- und Bürogebäude, Hotels sowie Einzelhandel- und öffentliche Flächen. Die Quartierstruktur spricht eine klare Sprache: Entlang der beiden Längsseiten des Grundstücks führen zwei Gebäudereihen von einfacher Geometrie zum Rathausgebäude als bildlichem Mittelpunkt. Fertiggestellt sind neben dem Rathaus bisher zwei Geschäftsgebäude.
Durch einheitliche Gebäudehöhen, -längen und -abstände entsteht ein harmonischer Rhythmus, der die Merkmale der Umgebung aufnimmt. Die Eingangssituationen der Geschäftshäuser und die Zugänge zu den Geschäften, Cafés und zum Fitnesszentrum orientieren sich zum öffentlichen Platz als Kern der Anlage. Ein zweigeschossiger Säulengang eint die Bauten und schützt die Passanten bei schlechtem Wetter.
Die Geschäftshäuser haben größtenteils klare Grundrisse. Das Rathaus-Gebäude als Sitz der öffentlichen Verwaltungsgremien wurde mit 55 Metern Höhe und ausdrucksstarker Formsprache zur Dominante des Ensembles. Seine Hauptfassade ist dabei nicht zum Quartiersinneren, sondern nach außen zur Novgorodskaya Straße gerichtet. Der Entwurf des Rathauses symbolisiert die Öffnung der Verwaltung gegenüber den Bürgern: Die Transparenz findet sich im Gebäudeaufbau, seinen Fassaden und der landschaftlichen Gestaltung wieder. In der Gebäudemitte befindet sich das Foyer, das die großzügigen öffentlichen Bereiche des Erdgeschosses miteinander verbindet und über einen zylindrischen Innenhof belichtet wird. Öffentlich zugänglich ist auch die linsenförmige, futuristisch anmutende Glaskuppel. Eine runde Glaskabine für bis zu 25 Personen befördert die Besucher zur Aussichtsplattform mit einem Panoramablick auf die Stadt; hier werden die unterschiedlichen Projektschritte des Rathaus-Komplexes in einer Ausstellung dargestellt. Im Erdgeschoss befinden sich neben dem Foyer auch Lounges, Wartebereiche, ein Empfang sowie ein Infopoint, eine Ausstellungshalle, ein Konferenzsaal, ein Pressezentrum und ein Buchladen mit Lesesaal und Café.
Die Verbindung von großzügigen Glasflächen mit Details aus hellem Naturstein wie Säulen, Pilastern und Portalen verleiht dem Gebäude unabhängig von Tageszeit und Wetterbedingungen ein wirkungsvolles Erscheinungsbild. Der äußere Säulengang aus insgesamt 16 30-Meter hohen Säulen befindet sich in einem Abstand von sechs Metern von der Fassade und ist durch ein Gebälk und Glasflächen geschützt. Die seitlichen Fassaden sind mit halbrunden Pilastern geschmückt, die zum Quartiersplatz liegende Fassade ist mit 22 Säulen und einem Gesims versehen.
Während der Sockel des Rathauses mit Nero Impala Granit verkleidet ist, wurde im Übrigen helles Travertino Romano für die Fassade verwendet. Für die Oberflächen der beiden fertiggestellten Geschäftshäuser sowie für die übrigen Bauten wurden zusätzlich weitere Natursteine individuell ausgesucht. Ein 5 x 6 Meter großes Stadtwappen aus farbigen Steinen ziert die Fassade auf der Platzseite.
Die Glasverkleidung des Gesamtkomplexes wurde als Doppelfassade ausgeführt. Die beiden Glasebenen unterscheiden sich dabei sowohl in ihrer ästhetischen als auch physischen Beschaffenheit voneinander und stellen in Kombination wiederum eine einzigartige Lösung hinsichtlich Energieeffizienz und Lärmschutz dar. Die äußere Ebene besteht aus einem 6-Meter-hohen mehrschichtigen, gehärteten Sicherheitsglas, was der Fassade Leichtigkeit und Lebendigkeit verleiht.
Die Konstruktion der Rathauskuppel besteht aus 12 krummlinigen Stahlrahmen von 1,5 Metern Durchmesser am Ansatz bis 40 Zentimetern in der Kuppelspitze. Die obere Verkleidung ist zusätzlich mit einem Sonnenschutz ausgeführt. Für einen ungetrübten Ausblick wurde im Sichtbereich Weißglas eingesetzt. Die markante Ellipsen-Form ist bereits heute Teil des Stadtpanoramas und wird als ein Wahrzeichen des neuen Quartiers wahrgenommen.