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Gerber Architekten

Kunst und Mediencampus Finkenau

Finkenau - Von der Frauenklinik zum modernen Hochschulcampus
© HGEsch
© HGEsch
Ort
Hamburg
Gebäudekategorie
Bildung und Forschung
Bauvorhaben
Erweiterung
Jahr der Fertigstellung
2015
Material Fassade
Mauerwerk
Architektenpreis
AIV - Bauwerk des Jahres - Stadt Hamburg BDA Hamburg - Architekturpreis
Der skulpturale Neubau ist eine Ergänzung zur ehemaligen Frauenklinik, die von Fritz Schumacher erbaut wurde und heute den Hauptteil des Kunst- und Mediencampus der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg darstellt. Mit deutlichem Abstand zur Hauptbaumasse und im Respekt zum Baumeister Fritz Schumacher, aber auch in Fortführung, als enge Anbindung des neuen Sockelbaus zum Altbau sollen so Alt und Neu auch mit dem Material Ziegel eine städtebauliche Gesamtheit um dem Campushof interpretieren. Auf einer Nutzfläche von 3.620 m² entstanden ein Bibliotheks- und Medienzentrum, eine Mensa mit Cafeteria, ein zentraler Veranstaltungsraum sowie Computerarbeitsräume und Labore. Der Kunst- und Mediencampus wird sich zu einem kommunikativen Treffpunkt am Medienstandort Hamburg entwickeln: Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften, die Hochschule für bildende Künste, die Hamburg Media School, die Miami Ad School, das Multimedia Kontor Hamburg und der Sender Tide TV/Tide 96.0 sind Nutzer des Neubaus.

Trotz bewusster formaler Abgrenzung zur Architektursprache der benachbarten ehemaligen Finkenau-Klinik von Fritz Schumacher, wird durch die Materialwahl eines rotbraunen Klinkers Alt und Neu zu einer Gesamteinheit verbunden – die gewünschte Dominanz des Altbaus bleibt erhalten. Der Campusblock der Finkenau wird stadträumlich geordnet. Ein flacher, eingeschossiger Sockelbaukörper entlang der Uferstraße fasst das Areal hofseitig, nutzt den Höhenversprung, um auf dem Sockel eine großzügige öffentliche Caféterrasse mit Blick auf den Eilbekkanal und in den Campushof anzubieten. Diese Freiterrasse ist uferseitig über eine Rampenanlage und hofseitig über eine breite Treppe erschlossen. Der Sockel beherbergt eine Gemeinschaftsmensa und den Durchgang von der Uferstraße auf den Campus Finkenau.
Räumliche Aufteilung der Nutzungseinheiten
Ein dreigeschossiger Baukörper überragt die Sockelzone und schließt den Campus zum neu entstehenden Wohnquartier im Osten ab. Er umfasst eine Bibliothek, Lehr- und Arbeitsräume mit Ton-, Licht- und Videostudios sowie Computer-Pools. Die Bibliothek umschließt ein Atrium und ist dadurch als offener Gesamtraum erlebbar. Mit ihrer großzügigen Verglasung entsteht eine helle, freundliche Atmosphäre mit Ausblick in die Natur und auf den Campus.
Sockel und dreigeschossiger Baukörper sind voneinander abgelöst, in diesem durch eine „transparente Fuge“ gebildeten Raum befinden sich ein Foyer, ein Café und Ausstellungsflächen – Orte der Begegnung und Kommunikation. Die Obergeschosse sind über das großzügige, helle Atrium mit dem Foyer verbunden und unterstreichen auch in der Vertikalen den öffentlichen Charakter des Hauses.

Wettbewerb: 1. Preis 2009
Bauzeit: 2012–2015
BGF: 6.873 m²
BRI: 29.027 m³