Zurück zum Profil
Krekeler Architekten Generalplaner

Schloss Charlottenburg, Berlin

Energetische Hüllensanierung und Erneuerung der technischen Infrastruktur in mehreren Bauabschnitten
Stefan Melchior
Stefan Melchior
Ort
Berlin
Gebäudekategorie
Museen, Galerien
Bauvorhaben
Sanierung
Jahr der Fertigstellung
2017
Material Fassade
Mauerwerk
Ein Schwerpunkt der Sanierung lag auf der Fassade des Schlosses. Nach umfangreichen Schadenskartierungen wurden die fehlerhaften Stellen zunächst mit Zementputz repariert und anschließend entsprechend der gelbocker-grauen Fassung der 1950er Jahre neu gestrichen. Im Zuge dessen wurden das mit Biberschwanzziegeln gedeckte Dach dekontaminiert, teilweise repariert und die in verschiedenen Bauphasen hinzugefügten Fenster und Außentüren mit Hinblick auf ihre unterschiedlichen Konstruktionsweisen und nach energetischen Gesichtspunkten instandgesetzt. Zudem wurden die zahlreichen Dekor- und Gliederungselemente der Fassade und des Daches restauriert, die in verschiedenen Materialien von Stuck über Naturstein hin zu Metall ausgeführt waren. Die restaurierte und neu vergoldete Skulptur der Fortuna von Richard Scheibe erstrahlt nun wieder auf dem Turm des Schlosses.
Daneben standen Baumaßnahmen zur Energieeinsparung im Fokus. Mit Blick auf den hohen Denkmalwert des Gebäudes wurde eine möglichst substanzschonende Modernisierung der Haustechnik, der Fenster und Außentüren, der Dämmung der Dachgeschossebenen sowie der Heizanlage durchgeführt. Hierbei wurden die beheizten Bereiche zusammengefasst, um die Hüllfläche zu verkleinern.
Im Zuge der Baumaßnahmen wurde das gesamte Schloss nach brandschutztechnischen Anforderungen neustrukturiert und Brand- bzw. Brandabschnittswände inklusive von Feuerschutzabschlüssen errichtet. Der Blitzschutz inklusive der Ringerdungsleitung wurde erneuert. Ein weiteres Ziel der Sanierung war es, eine barrierefreie Erschließung über einen Aufzug im Konditorhof zu ermöglichen, der an das Bestandsgebäude angebunden wurde und somit nur einen minimalen Eingriff in die historische Bausubstanz erforderte.
Alle Baumaßnahmen erfolgten bei laufendem Betrieb des Gebäudes, was eine gezielte Koordination der Besucherinnen und Besucher in Absprache mit den Bauherren erforderte. Zudem waren umfangreichen Schutzmaßnahmen im musealen Bereich nötig, da die Ausstellung zeitweise in Teilbereichen geschlossen und durch die Restauratoren umgelagert werden musste.