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Krekeler Architekten Generalplaner

Zentrum für zeitgenössische Kunst, Berlin

Sanierung und Umnutzung der ehemaligen Kindl-Brauerei
Stefan Melchior
Stefan Melchior
Ort
Berlin
Gebäudekategorie
Museen, Galerien
Bauvorhaben
Sanierung
Jahr der Fertigstellung
2017
Material Fassade
Mauerwerk
In den Jahren zwischen 2015 und 2017 wurde die ehemalige Kindl-Brauerei zu einem Ausstellungshaus für zeitgenössische Kunst umgebaut. Nach dem Entwurf von grisard’architektur übernahmen wir die Objektplanung LP 3-8 für die Gebäude.
Auf den drei oberirdischen Geschossen des Maschinenhauses wurden großzügige Ausstellungsräume mit einer Fläche von etwa 400 Quadratmeter je Geschoss errichtet. Alle drei Ebenen haben trotz des gleichen Umrisses eine vollkommen unterschiedliche Raumanmutung. Das untere Geschoss stellt sich nach dem Umbau als ein acht Meter hoher stützenfreier Raum dar, der durch die alte Kranbahn mit dazugehöriger Kanzel strukturiert wird. In dem Geschoss darüber wurden die quer zur Längsachse des Raums verlaufenden Fachwerkträger aus brandschutztechnischen Gründen mit einer Trockenbaukonstruktion verkleidet, die zugleich einen neutralen Hintergrund für die Präsentation von Kunst bildet. So entstehen an dieser Stelle drei gleichgroße Raumabschnitte, die eine kabinettartige Ausstellungsaufteilung bilden.
Die Fachwerkträger sind ein ungewöhnliches ingenieurtechnisches Element des Bauwerks: An den Untergurten der quer verlaufenden, raumhohen und genieteten Stahltragwerke wurde die darunterliegende Decke über dem Erdgeschoss abgehängt und so der stützenfreie Raum im Erdgeschoss ermöglicht. Im 2. OG stehen auf diesen Achsen die vier raumbildprägenden Stahlstützen, die die neue Sheddachkonstruktion tragen.
Das westlich gelegene Kesselhaus stellt sich als ein fast würfelförmiger Raum dar. Die Wandoberflächen wurden so weit wie möglich im Zustand des Bestandes belassen – der Raum lädt zu großräumigen Kunstinstallationen ein.
Im Sudhaus wurde ein großzügig gestaltetes Café eingerichtet. Hierzu wurden die aus den 1970er Jahren stammenden Schaltschränke in der Ebene des Versatzes zwischen der unteren großen Ebene und der Empore entfernt und die notwendigen Einbauten für ein Café dort eingepasst. Das großzügig verglaste Foyer bildet zusammen mit dem Treppenhaus Ost ein offen gestaltetes Erschließungssystem, das an der Ostseite des Maschinenhauses und des Sudhauses angefügt wurde.
Als ungedämmte Sichtbetonskulptur mit einer punktgehaltenen Verglasung ist es bewusst modern gestaltet und wird so zusammen mit dem Foyer zum architektonischen Markenzeichen des Gebäudes.