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ALEXANDER POETZSCH ARCHITEKTUREN

Haus der Kathedrale

Neuorganisation und Öffnung für die Stadtöffentlichkeit
Brigida González
Brigida González
Ort
Dresden
Gebäudekategorie
Sakralbau
Bauvorhaben
Sanierung
Jahr der Fertigstellung
2021
Material Fassade
Mauerwerk
Das Haus der Kathedrale bezeichnet das ehemalige Kanzleihaus im Stadtzentrum der Dresdner Altstadt – in unmittelbarer Nachbarschaft zum Stallhof und Residenzschloss. Das Gebäude wurde 1997 als einer der ersten Bauten im heute denkmalgeschützten kulturhistorischen Zentrum nach der Wende wiederaufgebaut.

Das Haus der Kathedrale vereint verschiedene Nutzungen wie den Bischofssitz und die Verwaltung des Bistums Dresden-Meißen, Wohnungen und Gästewohnungen, Gemeinde- und Jugendräume der Hofkirche sowie diverse öffentliche Veranstaltungsräume. In sieben Teilbaumaßnahmen wurden die Nutzungen im laufenden Betrieb zugunsten eines hybriden Nebeneinanders von öffentlichen, halböffentlichen und privaten Einheiten neugeordnet und erweitert. Neben dieser Neuordnung wurden auch die Raumfassungen der Veranstaltungsräume neugestaltet, eine Kapelle in der Mitte des Hauses als neues Zentrum verortet und ein dunkler Flur als Bibliothek und informeller Treffpunkt aufgewertet. Der Hof wurde als halböffentliche, städtische Verteiler- und Veranstaltungsfläche umgestaltet, zu dessen Wandelgang sich alle ebenerdigen Nutzungen hin öffnen. Die ehemalige KFZ-Zufahrt dient jetzt als neuer Haupteingang und richtet das Haus der Kathedrale damit zur Öffentlichkeit der belebten Schlossstraße aus.

Das Haus der Kathedrale ist in seiner Ausrichtung und dem Nebeneinander verschiedener Funktionen ein verbindender Ort. Die Umsetzung der Bauaufgabe, die Neuordnung der Nutzungen und die einschränkungsfreie Gleichzeitigkeit, die Öffnung und Ausrichtung des Hauses zur Stadt sowie die Herstellung der Barrierefreiheit stärken dieses Miteinander, das von Anfang an auch zentrales Thema für die Bauherrenschaft war. Das Miteinander der hybriden Nutzungen und der verschiedenen Altersgruppen im Haus wurde ebenso thematisiert wie das Miteinander von Bestand und neuen Elementen. So wurde das Gebäude nicht vollständig überformt, sondern im Sinne der Nachhaltigkeit und der Ressourcenschonung der Bestand wieder- und weiterverwendet, neue Elemente wurden punktuell implementiert und der Bestand dadurch aufgewertet.