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Charles de Picciotto

Quartier 21, Hamburg

Klaus Frahm
Klaus Frahm
In den vergangenen Jahrhunderten waren Krankenhausanlagen üblicherweise noch vor den Toren der Stadt gelegen und hatten den Charakter kleiner in sich geschlossener Stadtteile. Für die Regeneration der Patienten waren die Anlagen weitläufig und mit viel Grün ausgestattet. Durch das Wachstum der Städte wandelte sich die Vorortlage jedoch nach und nach in eine urbane zentrale Lage, so auch beim Allgemeinen Krankenhaus Barmbek.
Das historische AK Barmbek war eines der letzten großen zusammenhängenden Krankenhausanla- gen in Hamburg und hat nach über 100 Jahren den historischen Standort verlassen um in einen modernen Neubau seine Heimat zu finden. Zurück bleib ein ca. 14 Hektar großes wunderschönes Parkareal, gefüllt mit einer Vielzahl historischer Bauten in einem eher schlechten baulichen Zustand. Neben den historischen Fassaden waren mit Ausnahme der Haupt Treppenhäuser keine nennens- werten historischen Bauteile oder Ausstattungen vorhanden, so dass eine Entkernung und grundsätzlich neue innere Strukturierung trotz Denkmalschutzauflagen möglich war.
Das gesamte Quartier wurde vom Konsortium Hamburg Team, Hochtief und Haspa 2007 erworben und im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbs neu geordnet. Neben den historischen Bestandsbauten werden zukünftig Neubauten das Quartier ergänzen und das Gelände unter dem Namen Quartier 21 weit über Hamburg hinaus bekannt machen.
Als erste Baumaßnahme der Gesamtentwicklung wurden unter anderem vier ehemalige Bettenhäu- ser an der nördlichen Grenze des Quartiers (Baufeld 2, Haus 18 bis 21) aufwändig saniert, energetisch ertüchtigt und einer zeitgemäßen Wohnnutzung zugeführt unter Berücksichtigung der Denkmalschutzrechtlichen Anforderungen.
Die Gebäude sind jeweils in einen zentralen Mittelbau und zwei Seitenflügel Achsensymmetrisch gegliedert. Insgesamt entstehen 68 Wohneinheiten unterschiedlicher Typologie – vom mehrgeschossigen Townhouse in den Seitenflügeln, bis zur großzügigen Etagenwohnung im Mittelbau.
Der besondere Charakter der Wohnungen entsteht durch die mit fast 4m ungewöhnlich hohen Decken und raumhohen Fenster.
Die entwickelten Wohntypen und die Mischung aus historischer Substanz und moderner Architektur wurden am Markt sehr gut angenommen und erfreuen sich großer Nachfrage. Das Gesamtareal entwickelt sich zur Zeit schnell auf allen Baufeldern und wird in den kommenden Jahren einen beliebten Platz auf dem Hamburger Wohnungsmarkt für das Wohnen, Leben und Arbeiten im Grünen im urbanen Kontext einnehmen.

Verfasser:
Charles de Picciotto Architekt BDA
 
Mitarbeiter:
Charles de Picciotto, Mirja Gawlista, Stella Mertinke, Caroline Schröder, Inka Peters
 
Projekt:
Quartier 21, Haus 18-21
 
Projektname:
Umbau und Sanierung ehemalige Bettenhäuser AK Barmbek
Status: Denkmalschutz Verzeichnis
 
Projektart:
Direktauftrag
 
Fläche:
7.200qm BGF
 
Betreute Leistung:
LP 1 bis 5 und Teilleistung 8
 
Bauzeit:
2008 – 2010
 
Fachplaner:
Tragwerksplanung: OSJ Ingenieure, Hamburg
Landschaftsarchitekten: Plandrei, Erfurt
 
Auftraggeber:
Hamburg Team, Gesellschaft für Projektentwicklung mbH
 
Fotographie:
Klaus Frahm, Hamburg