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Christ.Christ. associated architects

Wohnbau Christian-Morgenstern-Straße

Thomas Herrmann, Stuttgart
Thomas Herrmann, Stuttgart
Ort
Wiesbaden
Gebäudekategorie
Geschosswohnungsbau
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2016
Material Fassade
Putz
Architektenpreis
The International Architecture Award 2018
Johann-Wilhelm-Lehr-Plakette 2018
Iconic Awards 2018 - Selection
FIABCI Prix Excellence Germany - Official Selection 2018
DAM Preis 2019 - nominiert
Das freistehende Einfamilienhaus gilt nach wie vor als die attraktivste Wohnform in Deutschland und in großen Teilen der Welt. Doch führt die damit verbundene Zersiedelung zu einer starken Verkehrsbelastung verbunden mit hohen Infrastruktur- und Mobilitätsproblemen und zur weiteren Zerstörung der Naturlandschaft.

Daher ist die qualitätsvolle Verdichtung eine zentrale Strategie, um die durch die Zersiedelung entstehenden Nachteile zu korrigieren. Ziel war es, Wohngebäude zu errichten, welche eine hohe Wohndichte aufweisen, aber die Wohnqualität des Einfamilienhauses mit Garten und Garage nicht verlieren.

Bei den gezeigten Wohngebäuden handelt es sich um den Neubau von zwei nahezu identischen Mehrfamilienhäusern mit jeweils acht Wohnungen. Durch die offene Parkgarage im Erdgeschoss schweben die Wohnungen über der Landschaft und sind abgehoben von der angrenzenden Straße.

In den Gebäuden wurden unterschiedliche einfamilienhausartige Wohnungstypen realisiert.

Im 1. Obergeschoss befinden sich Bungalowwohnungen, und über das 2. Ober- und das Dachgeschoss reichen Maisonette Wohnungen. Alle Wohnungen haben große vorgelagerte Dachgärten/Dachterrassen, die mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt sind und von welchen man einen herrlichen Blick in das unverbaubare Grün der angrenzenden Landschaft hat.

Um ein Wohnen im Grünen mit einer hohen Dichte zu ermöglichen, wurde ein Multifunktionselement entwickelt. Dieses Element wird als tiefe Brüstung ausgeführt, um den Einblick vom Nachbarn zwischen den Geschossen stark zu reduzieren. Des Weiteren dient das Element als Pflanztrog, wodurch auch auf gleicher Ebene ein Sichtschutz generiert werden kann. Zusätzlich übernimmt das Element die Funktion einer Schallschutzwand, wodurch die Gärten als attraktiver Außenraum trotz der relativ stark befahrenen Straße realisiert werden konnten.

Die Gebäude sind getreppt ausgeführt und passen sich dem natürlichen Gefälle des Geländes an. Dadurch und aufgrund des Verzichts einer Unterkellerung konnten kostenintensive Erdarbeiten auf ein Minimum reduziert werden.

Die Deckenunterseiten der Garagen sind in acht Farbabstufungen gestaltet. Aufgrund der unterschiedlichen Farben, die sich in den jeweiligen Treppenhäusern wiederfinden, konnte eine individuelle Adressbildung erreicht werden.