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de Winder Architekten

Mozilla

German Headquarter
Mark Seelen
Mark Seelen
Ort
Berlin
Gebäudekategorie
Büros, Banken
Bauvorhaben
Umbau
Jahr der Fertigstellung
2018
Architektenpreis
German Brand Award 2019 German Design Award 2019


Für das global tätige Softwareunternehmen Mozilla aus Kalifornien wurde 2017 und 2018 in einem alten Fabrikgebäude am Spreeufer Berlins die neue Bürofläche des deutschen Headquarters gestaltet. Entsprechend den Erfordernissen des Arbeitsalltags entstand im 3. und 4. sowie im 6. Obergeschoss eine Bürowelt aus Open Spaces und temporären Arbeitsplätzen, einer Vielzahl unterschiedlich großer Besprechungs- und Videocallräume, einem Event Space, einer großzügigen Küche und Gaming-Areas sowie einer neu eingebauten Skylounge im 6. Obergeschoss.

Die ganz in Schwarz gestaltete Eingangszone im 4. Obergeschoss soll den Besucher vor Eintritt in das Büro gedanklich gleichsam auf ‚Null setzen’. So gelangt man zum offiziellen Empfangsbereich mit dem maßgefertigten Tresen, der Wartelobby und einer temporären Arbeitszone. Von hier aus gehen alle weiteren räumlichen Nutzungen ab. Auf dieser Etage konzentrieren sich fünf Open Spaces sowie die Phonebooths und Videocallräume für die internationale Kommunikation der Mitarbeiter, die fester Bestandteil im Arbeitsalltag des Unternehmens sind. Eine repräsentative interne Treppe verbindet die Fläche mit dem 3. Obergeschoss, wo sich zwei weitere kleine Open Spaces mit einem Videocallraum, die Mitarbeiterküche, der Event Space sowie zusätzliche Flächen für die Zusammenarbeit mit der externen Mozilla-Community befinden.

Die Open Spaces auf allen Etagen wurden entlang der spreeseitigen Nordfassade mit indirektem Tageslicht angesiedelt, wohingegen die vom Tageslicht unabhängigen Phone Booths und Videocallräume überwiegend im Innern der Büroflächen positioniert wurden. Die schlichte weißgraue Gestaltung der Arbeitsplatzbereiche mit der Naturholzwolle-Deckenverkleidung wird ergänzt durch vertikal drehbare Lamellen mit Holztextur. Die Holzlamellen dienen als Raumtrenner und sind in geschlossenem Zustand durch ihre Oberflächengestaltung akustisch wirksam. Eine innen blau verkleidete Face-to-Face-Box mit zwei Kabinen bietet im Open Space die Möglichkeit für Rückzug und vertrauliche Gespräche für jeweils zwei Personen. In den verglasten Phone Booths und Videocallräumen erhielten Boden, Wand und Decke eine schallabsorbierende Teppichverkleidung und bilden Vorhänge und Polsterbezüge eine farbliche Einheit nach je einem HTML-Farbcode.

Die großzügige Küche im 3. OG bietet einen einzigartigen Blick direkt auf die Spree und die umliegende Stadtlandschaft. Einbauten aus schwarzem Stahlgestell mit Holzverkleidung, Hängeleuchten mit Holzfassung sowie Polstermöbel in warmen Farben bestimmen hier das Raumgefühl. Direkt an den Küchenbereich ist der volltechnologische Event Space angegliedert, der verschiedene Nutzungsszenarien zulässt. Der rd. 130 m2 große multifunktionale Raum ist mittels Schiebepaneele in drei kleinere Räume unterteilbar und dient als Konferenzraum für Vorträge, Workshops, Meetings oder Präsentationen. Durch seine multimediale Raumtechnik, ein differenziertes Beleuchtungskonzept sowie nutzungsgerechte Möblierung erfüllt er zudem alle Bedingungen für Live-Übertragungen im Netz und Videocall-Meetings; ein direkt angeschlossener Kontrollraum mit verglaster Front dient dabei als Steuerungszentrale. Der komplett verdunkelbare Raum wurde als White Cube konzipiert, um optimale Bedingungen für Live-Streamings zu gewährleisten. Rundum und bis zu einer Höhe von 2,75 m wird der Raum von einer weißen Wandkonstruktion umhüllt, die die technischen Installationen für die Beleuchtungs- und Medientechnik sowie den Stauraum für die lose Möblierung beherbergt. Die weißen Oberflächen aus glänzenden, matten und akustisch wirksamen Wandpaneelen, die zudem als Whiteboard nutzbar sind, erzeugen eine kühl-technoide Atmosphäre.