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Dietrich | Untertrifaller Architekten

KUKU 23

Wohnen im Kunst&Kulturquartier
Dietrich Untertrifaller
Dietrich Untertrifaller
Ort
Wien
Gebäudekategorie
Ateliers, Studios
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2023
Material Fassade
Beton
Entlang der Gastgebgasse in Liesing entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft zur Sargfabrik und des geplanten Bildungscampus Atzgersdorf ein neues Wohnviertel mit insgesamt 430 geförderten Wohnungen. Der südlichste Bezirk Wiens verträgt ein Mehr an Kunst und Kultur. Gemeinsam mit Schenker Salvi Weber Architekten haben wir das Konzept für das Wohnquartier Kuku 23 daher mit dem Anspruch entwickelt, niederschwellige kulturelle Angebote bereitzustellen, insbesondere für Kinder und Jugendliche.

Kunst, Kultur und Kreativität bilden den roten Faden und verweben diese tragenden Säulen durch sinnvolle, kleinteilige, niederschwellige Ergänzungen im Bereich Kultur mit der Sargfabrik und dem Bildungscampus. Quartiersinstitutionen wie Musikschule, Tanzschule, Werkstätten, Nähstube, Backstube sowie das Sportangebot der Sportunion Wien interagieren nachhaltig mit dem Programm und den Veranstaltungsmöglichkeiten der Sargfabrik und schaffen somit ein einzigartiges und täglich gelebtes Kunst- und Kulturquartier in Wien.

Das Projekt ging im November 2019 als Sieger aus einem zweistufigen, öffentlichen Bauträgerwettbewerb hervor. Der wohnfonds_wien führt seit Jahrzehnten national und international anerkannte Bauträgerwettbewerbe mit dem Ziel durch, sozialen Wohnbau unter Wahrung von Qualitätskriterien zu leistbaren Bedingungen zu ermöglichen.

Die Bauvolumen sind in einzelne „Häuser“ gegliedert, die sich um natürlich belichtete Fugen bewegen. Dies ermöglicht vielfältige Dachlandschaften, bessere Belichtungsverhältnisse und einen menschlichen Maßstab. Wir haben eine Vielzahl an Wohntypologien entwickelt: über Eck belichtet, einseitig orientiert oder am Laubengang durchgesteckt. Mehr als 50 Prozent der geförderten Mietwohnungen sind als SMART-Wohnungen konzipiert.

Die Fassaden der Wohnhäuser werden von einem durchgehenden Loggienband akzentuiert. Von Haus zu Haus erhalten sie durch unterschiedliche Farbgebungen und individuelle Fassadenbegrünung ihren eigenen Ausdruck. Großzügige Verglasungen bringen Licht bis in die Küchen- und Eingangsbereiche und erweitern die Wohnungen optisch und funktional um zusätzlichen Grünraum.

Die Kreativ- und Gemeinschaftsräume in den Erdgeschossen sind vernetzt und für alle zugänglich, befruchten sich gegenseitig. Es gibt keine Privaträume und keine Zäune dazwischen. Durch vielfältige Aneignungsprozesse in Micro-Räumen und Micro-Ateliers, durch Kunst am Bau oder Nachnutzungsmöglichkeiten im Atelierhaus kann das Projekt weiterwachsen und sich weiterentwickeln.

Um neue Lebensstrukturen und Synergien zu ermöglichen löst das Haus die typischen Grenzen zwischen Schaffen und Wohnen auf:
Werkstätten und Ateliers (gewerblich): zweigeschossige Werkstatt, Makerspace, von der Traktorfabrik betriebene Künstlerateliers, Tanzschule im EG und Ateliers im 1. + 2. OG, die sowohl von BewohnerInnen als auch bei Bedarf von der Sargfabrik angemietet werden können.