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HPP Architekten

Europa-Park Stadion, Freiburg

Ein Ort für Emotion und Identifikation
Klaus Polkowski
Klaus Polkowski
Ort
Freiburg im Breisgau
Gebäudekategorie
Stadien, Arenen
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2021
Material Fassade
Metall
Nach Plänen von HPP Architekten ist im Auftrag der Stadion Freiburg Objektträger GmbH & Co. (SFG) das Europa-Park Stadion als neue Heimspielstätte des SC Freiburg entstanden. Totalübernehmer war die Osnabrücker Köster GmbH. Die klare, unverwechselbare Architektursprache und eine hohe Funktionalität verkörpern die Werte des SC Freiburg und bilden die Basis für Identität und Identifikation. Im Rahmen eines Festaktes mit Freundschaftsspiel gegen den FC St. Pauli wurde das Stadion am 07. Oktober 2021 offiziell eröffnet.

Der Baukörper fügt sich mit seiner konsequenten und zeitlosen Eleganz in die sanfte Topografie am Wolfswinkel im Westen Freiburgs ein. Durch die unmittelbare Nähe zum Flughafen und die damit einhergehende Höhenlimitierung ist eine flache orthogonale Dachgeometrie entstanden. Die außen liegenden diagonalen Zugstäbe geben dem Stadion seinen unverwechselbaren Charakter. Im Zusammenspiel mit der achteckigen Grundform des Stadioninnenraums ergeben sich die Hauptzugänge an den Ecken und es entsteht ein dynamisches und identitätsstiftendes Erscheinungsbild. Die Architektur konzentriert sich auf das Wesentliche: klare Struktur, Funktionalität und Wirtschaftlichkeit, vor allem jedoch Erlebnis bei einem hohen Grad an Offenheit und Transparenz. So vereint das Stadion eine große Bandbreite an sportlichen und nicht sportlichen Veranstaltungsflächen unter einem Dach. Die Business-, Tagungs- und Veranstaltungsbereiche sind so konzipiert, dass sie während und außerhalb der Fußballspiele autark betrieben werden können. Um dem Thema Nachhaltigkeit in besonderer Weise Rechnung zu tragen, wird das gesamte Dach nachträglich mit 15.000 m² Photovoltaikpaneelen ausgestattet.

Durch die leicht erhabene Lage auf einer Anhöhe entsteht das Motiv eines Pilgerortes – das Stadion wird zum Blickfang und Anziehungspunkt. Von Beginn an lag der Fokus darauf, die besondere Atmosphäre des Dreisamstadions, in dem der SC Freiburg bislang seine Heimspiele ausgetragen hat, ins neue Stadion zu transportieren. Neben der klaren Architektursprache stand daher das gemeinsame Erlebnis für die Fans in einem „Stadion für alle“ im Mittelpunkt. Eine Sichtfuge zwischen Ober- und Unterrang macht den Stadioninnenraum bereits bei Betreten für die Fans erlebbar. Durch diesen permanenten Bezug zum Spielfeld wird die umlaufende Promenade zu einer Aufenthalts- und Kommunikationszone für das Publikum – vor, nach und während des Spiels. Die Promenade bietet allen – ob laufend oder im Rollstuhl sitzend – ein gleichberechtigtes Stadionerlebnis. Auch die Tribünen sind so angeordnet, dass die Zuschauer von überall ideale Sichtbedingungen auf den Rasen haben und durch die Kesselwirkung eine besondere Atmosphäre entsteht. Im Süden weicht das Promenadenprinzip der Fanwand: „Hier bildet die einzige durchgängige Einrangtribüne als eine Art „Bühne der Heimfans“ das emotionale Stimmungszentrum für 8.700 Stehplatz-Zuschauer und Raum für Fankultur und -choreographien“, erklärt HPP Senior Partner Antonino Vultaggio.