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LOVE architecture and urbanism

Karmeliterhof

Jasmin Schuller
Jasmin Schuller
Bürogebäude in Graz
geladener Wettbewerb 2004, 1. Preis

Planung: 2006-2010
Bau: Jänner 2008 – April 2011
BGF: 10.522 m²    
Bauherr: Landesimmobiliengesellschaft Steiermark        
Fotografin: Jasmin Schuller

Das Projekt, ein Bürogebäude der Landesimmobiliengesellschaft, liegt im Zentrum der Grazer Altstadt, an der Nordseite des Karmeliterplatzes, am Fuße des Schlossbergs.
Die Projektziele waren die Adaptierung bzw. der Umbau des Bestandes und die Errichtung von Zubauten unter folgenden Gesichtspunkten:
1    Architektonische und thermische Aufwertung der Fassaden
2    Modernisierung und Adaptierung der Bestandsgebäude
3    die Ergänzung des Gebäudeensembles durch Verbindungsbauten zu einem geschlossenen und funktionierenden Gebäudekomplex.
Das ursprüngliche Gebäudeensemble besteht aus 3 Gebäuden von sehr unterschiedlicher Bauqualität und aus unterschiedlichen zeitlichen Epochen; einem Bürogebäude aus den 60-er Jahren d. 20.Jhdts., einem denkmalgeschützten, frühbarocken Gebäude und einem Haus aus der spätbarocken Epoche.
Die städtebauliche Grundidee besteht darin, die drei vorhandenen Gebäude, die bereits untereinander verbunden waren und gemeinsam genutzt wurden, durch einen Verbindungsbau zu einem Geviert zu schließen.
Den Neubauten und Eingriffen in die bestehende Gebäudesubstanz liegen folgende gestalterische Strategien zugrunde:
+    Freistellen bzw. Freilegen der wertvollen alten Bausubstanz,
+    Entwicklung einer Neugestaltung, die die Eingriffe aus den 50er- und 60er- Jahren ersetzt bzw. einbindet und mit dem Neubau zu einem geschlossenen Gegenstück zum wertvollen Altbestand macht. Die Neugestaltung steht jedoch nicht in extremem Kontrast zum Altbestand, sondern erhält durch Annäherung und teilweise Verschmelzung im Sinne des „Weiterbauens“, aber mit einer expressiven bewegten Gestaltung, die Erinnerung an die barocke Formkraft.

Die „bewegte Fassade“ – Klimafassade
Die Grazer Tradition der dreidimensionalen, „bewegten Fassaden“ wird zum Ausgangspunkt für die Neugestaltung und mit zeitgemäßen Mitteln neu interpretiert:
Die raumhohen Kastenfensterelemente - sie sind zur Fassadenebene leicht gedreht vor die Fassade montiert - orientieren sich zum Platz und spiegeln abwechselnd das Geschehen am Platz, die umliegenden Häuserfronten oder den Himmel in unterschiedlicher Brechung wider.

Technisch betrachtet handelt es sich bei der Fassade um eine Klimafassade, eine Kasten-Doppelfassade mit einer fixverglasten Front aus Sonnenschutzglas und einem umlaufenden Rahmen, der am Fußpunkt und an den Seiten Lüftungsöffnungen aufweist.