PPAG architects
Wohnhof Orasteig
Gebäudekategorie
Geschosswohnungsbau
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2009
Material Fassade
Mauerwerk
A 1210 Wien, Edi-Finger-Str. 1-3
Bauherr
EGW Heimstätte
Heimat Österreich
Projektsteuerung, Community Organizing und Örtliche Bauaufsicht
raum & kommunikation KORAB KEG
Freiraumplanung
Stefan Schmidt Landschaftsarchitektur
Projektverlauf
Bauträgerwettbewerb: September 2005, 1.Preis
Baubeginn: November 2007
Fertigstellung & Bezug: März/April 2009
Fotograf
Roland Krauss, Wien
Leben in aktiver Nachbarschaft im Wohnhof Orasteig
Am Marchfeldkanal, unweit des historischen Ortskerns von Stammersdorf, errichteten zwei gemein¬nützige Bauträger eine in jeder Hinsicht besondere Wohnanlage: den Wohnhof Orasteig.
Besonders ist die Architektur: Keine der 169 Wohnungen ist wie die andere, dennoch haben sie eines gemein, denn fast alle sind mit sehr großzügigen Terrassen, Loggien oder Balkonen ausgestattet. Etwas Besonderes soll auch das Zusammenleben der Bewohnerinnen und Bewohner am Orasteig werden: umfangreiche Gemeinschaftsräume bieten viel Platz für gemeinsame Aktivitäten der Nachbar¬schaft, und ein Mitbestimmungsstatut ermöglicht den Bewohnerinnen und Bewohnern, an der Gestaltung und Verwaltung ihrer Siedlung teilzuhaben. Beim Aufbau dieser nachbarschaftlichen Selbstverwaltung werden sie vom Bezug an etwa ein Jahr durch das Büro raum & kommunikation unterstützt.
Wohnen im Grünen: Siedlerbewegung neu interpretiert
Das Wettbewerbsreihe unter dem Titel „Neue Siedlerbewegung“, zu der auch das Baugebiet Orasteig gehörte, zielte darauf ab, architektonisch-städtebauliche Angebote zu entwickeln, die mit den Wohn¬qualitäten des Einfamilienhauses konkurrieren können, dabei aber höhere Dichten erzielen. Im Wohnhof Orasteig wird das Thema Siedlerbewegung mit kleinteiliger Erschließung, starkem Freiraumbezug und dem Angebot von Mieterbeeten interpretiert.
Sein Zentrum findet das Leben im Wohnhof Orasteig auf dem großen Siedlungs¬platz. Auf dieser autofreien Fläche ist Platz für Spiel, Begegnung und Gemeinschaftsaktivitäten.
Architektur: Keine Wohnung gleicht der anderen
Die drei niedrigen Bauteile 8, 9 und 7 entspringen in Form und Grobausdehnung dem vorgegebenen Bebauungsplan. Der dazwischenliegende Straßenraum wurde zum weitgehend autofreien Siedlungs¬raum, zu einer überschaubaren Nachbarschaft.
Insgesamt 7+10+5= 22 Stiegen erschließen die 169 Wohnungen. Eine kleinteilige Erschließungstypologie ermöglicht kürzeste Wege und starken Freiraumbezug aller Wohnungen, sowie Vielfalt innerhalb der Wohnungstypen: Jede Stiege erschließt im Erdgeschoss und 1.Obergeschoss jeweils 2 durchorientierte Wohnungen, im 1.Dachgeschoss bündeln sich jede 2.Stichstiege zu einem durchgehenden Gang, von dem aus Maisonetten und Panoramawohnungen nach Süd / West erreicht werden. Je nach Lage sind sie in den Wohnungen als schräge Untersicht oder Rampe ablesbar.
Jeder Bauteil hat seine architektonische Eigenheit:
Der Bauteil 8, vom Bebauungsplan als Zeile vorge¬geben, beherbergt weitgehend rechtwinkelige Wohnungen.
Im Bauteil 9, dem Halbrund, legt die Tief¬garage eine Geometrie fest, die die geknickten Wände zwischen den Wohnungen und die piranesiesken, dreieckigen Stiegenhäuser ergeben, die von den Maisonettestiegen überbrückt werden.
Der Bauteil 7, der im Bebauungsplan frei, also nicht durch Bau¬fluchtlinien vorgezeichnet war, setzt das Organisationssystem mit dem Ziel fort, differenzierte, kleine, ergänzende Freiräume zu schaffen.
Für das private Freiraumvergnügen gibt es großzügige Balkone und Terrassen an beinahe jeder Wohnung.
Auch das Farbkonzept hat seinen Ursprung in der Wohnung: Die Innenwandfarbe zieht sich nach außen auf die angrenzende Fassade und wird dort so lange fortgesetzt, bis die Fläche durch Fenster, Balkone, Vor- oder Rücksprünge unterbrochen wird. Daraus ergab sich die minimal mögliche Farbpalette der zwölf Farben.
In Summe entsteht mehr als ein Reihenhaus, eine auf Sozialkontakt konzipierte räumliche Anordnung höchstindividueller Wohnungen.
169 Wohnungen; Wohnnutzfläche: 14.585m2
Gemeinschaftsräume:
Sauna, Veranstaltungssaal sowie ein Gemeinschaftsraum und eine Waschküche pro Bauplatz
Siedlungsfreiraum:
Mieterbeete, autofreier Siedlungsplatz, Kleinkinderspielplätze, Sitzplätze, Freitreppe zur Nutzung als Open Air Kino, großer Spielplatz mit Fußball- und Volleyballfeld südlich Bauteil 9
realisiert im Rahmen des geförderten Wiener Wohnbaus
Niedrigenergiehaus / HWB 26 kWh/m2a
Die Baustelle Wohnhof Orasteig wurde als ressourceneffiziente, staubarme, umweltfreundliche Musterbaustelle geführt.
Bauherr
EGW Heimstätte
Heimat Österreich
Projektsteuerung, Community Organizing und Örtliche Bauaufsicht
raum & kommunikation KORAB KEG
Freiraumplanung
Stefan Schmidt Landschaftsarchitektur
Projektverlauf
Bauträgerwettbewerb: September 2005, 1.Preis
Baubeginn: November 2007
Fertigstellung & Bezug: März/April 2009
Fotograf
Roland Krauss, Wien
Leben in aktiver Nachbarschaft im Wohnhof Orasteig
Am Marchfeldkanal, unweit des historischen Ortskerns von Stammersdorf, errichteten zwei gemein¬nützige Bauträger eine in jeder Hinsicht besondere Wohnanlage: den Wohnhof Orasteig.
Besonders ist die Architektur: Keine der 169 Wohnungen ist wie die andere, dennoch haben sie eines gemein, denn fast alle sind mit sehr großzügigen Terrassen, Loggien oder Balkonen ausgestattet. Etwas Besonderes soll auch das Zusammenleben der Bewohnerinnen und Bewohner am Orasteig werden: umfangreiche Gemeinschaftsräume bieten viel Platz für gemeinsame Aktivitäten der Nachbar¬schaft, und ein Mitbestimmungsstatut ermöglicht den Bewohnerinnen und Bewohnern, an der Gestaltung und Verwaltung ihrer Siedlung teilzuhaben. Beim Aufbau dieser nachbarschaftlichen Selbstverwaltung werden sie vom Bezug an etwa ein Jahr durch das Büro raum & kommunikation unterstützt.
Wohnen im Grünen: Siedlerbewegung neu interpretiert
Das Wettbewerbsreihe unter dem Titel „Neue Siedlerbewegung“, zu der auch das Baugebiet Orasteig gehörte, zielte darauf ab, architektonisch-städtebauliche Angebote zu entwickeln, die mit den Wohn¬qualitäten des Einfamilienhauses konkurrieren können, dabei aber höhere Dichten erzielen. Im Wohnhof Orasteig wird das Thema Siedlerbewegung mit kleinteiliger Erschließung, starkem Freiraumbezug und dem Angebot von Mieterbeeten interpretiert.
Sein Zentrum findet das Leben im Wohnhof Orasteig auf dem großen Siedlungs¬platz. Auf dieser autofreien Fläche ist Platz für Spiel, Begegnung und Gemeinschaftsaktivitäten.
Architektur: Keine Wohnung gleicht der anderen
Die drei niedrigen Bauteile 8, 9 und 7 entspringen in Form und Grobausdehnung dem vorgegebenen Bebauungsplan. Der dazwischenliegende Straßenraum wurde zum weitgehend autofreien Siedlungs¬raum, zu einer überschaubaren Nachbarschaft.
Insgesamt 7+10+5= 22 Stiegen erschließen die 169 Wohnungen. Eine kleinteilige Erschließungstypologie ermöglicht kürzeste Wege und starken Freiraumbezug aller Wohnungen, sowie Vielfalt innerhalb der Wohnungstypen: Jede Stiege erschließt im Erdgeschoss und 1.Obergeschoss jeweils 2 durchorientierte Wohnungen, im 1.Dachgeschoss bündeln sich jede 2.Stichstiege zu einem durchgehenden Gang, von dem aus Maisonetten und Panoramawohnungen nach Süd / West erreicht werden. Je nach Lage sind sie in den Wohnungen als schräge Untersicht oder Rampe ablesbar.
Jeder Bauteil hat seine architektonische Eigenheit:
Der Bauteil 8, vom Bebauungsplan als Zeile vorge¬geben, beherbergt weitgehend rechtwinkelige Wohnungen.
Im Bauteil 9, dem Halbrund, legt die Tief¬garage eine Geometrie fest, die die geknickten Wände zwischen den Wohnungen und die piranesiesken, dreieckigen Stiegenhäuser ergeben, die von den Maisonettestiegen überbrückt werden.
Der Bauteil 7, der im Bebauungsplan frei, also nicht durch Bau¬fluchtlinien vorgezeichnet war, setzt das Organisationssystem mit dem Ziel fort, differenzierte, kleine, ergänzende Freiräume zu schaffen.
Für das private Freiraumvergnügen gibt es großzügige Balkone und Terrassen an beinahe jeder Wohnung.
Auch das Farbkonzept hat seinen Ursprung in der Wohnung: Die Innenwandfarbe zieht sich nach außen auf die angrenzende Fassade und wird dort so lange fortgesetzt, bis die Fläche durch Fenster, Balkone, Vor- oder Rücksprünge unterbrochen wird. Daraus ergab sich die minimal mögliche Farbpalette der zwölf Farben.
In Summe entsteht mehr als ein Reihenhaus, eine auf Sozialkontakt konzipierte räumliche Anordnung höchstindividueller Wohnungen.
169 Wohnungen; Wohnnutzfläche: 14.585m2
Gemeinschaftsräume:
Sauna, Veranstaltungssaal sowie ein Gemeinschaftsraum und eine Waschküche pro Bauplatz
Siedlungsfreiraum:
Mieterbeete, autofreier Siedlungsplatz, Kleinkinderspielplätze, Sitzplätze, Freitreppe zur Nutzung als Open Air Kino, großer Spielplatz mit Fußball- und Volleyballfeld südlich Bauteil 9
realisiert im Rahmen des geförderten Wiener Wohnbaus
Niedrigenergiehaus / HWB 26 kWh/m2a
Die Baustelle Wohnhof Orasteig wurde als ressourceneffiziente, staubarme, umweltfreundliche Musterbaustelle geführt.