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SMAQ

SMAQ gewinnt Wettbewerb zum Neuen Markt in Rostock

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06.12.2023
Der Neue Markt gehört zu den wichtigsten Plätzen der Hansestadt Rostock, seine derzeitige bauliche und in Teilen auch funktionale Situation entspricht jedoch in keiner Weise seiner möglichen und gewünschten Bedeutung. Im Rahmen des städtebaulichen Ideenwettbewerbs “Nordseite Neuer Mark” sollten städtebauliche Aspekte der Anordnung neuer Baukörper auf den Flächen nördlich des Neuen Markts untersucht, sowie Vorschläge zur Nutzungsverteilung in den Baumassen und zu Grundzügen der Baukörpergliederung gemacht werden. Der Wettbewerb wurde als offener, internationaler Planungswettbewerb mit zwei Phasen ausgelobt.
Das Preisgericht des Städtebaulichen Ideenwettbewerbs empfahl der Hansestadt den Entwurf des Berliner Büros SMAQ als Grundlage für die weitere Überplanung des Quartiers und folgte damit der Empfehlung des Gestaltungsbeirats. Als Sanierungsträger wird die Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau (RGS) nun mit den Berliner Architekten einen Masterplan entwickeln, der die Vorgaben für die nachfolgenden Hochbauwettbewerbe auf den einzelnen Baufeldern festschreiben soll.

Städtebaulicher Ideenwettbewerb/ Überarbeitung

Mit der Entwicklung der Nordseite des Neuen Markts soll der Stadtgrundriss der Innenstadt Rostocks wieder vervollständigt, durch neue Nutzungen ergänzt und zu einem Ort werden, der sowohl die Geschichte respektiert aber auch zeitgenössisch prägnant ist.

1. Stadtgrundriss:
Ausgehend von den historischen Stadträumen beseitigt der vorgeschlagene Stadtgrundriss raumstrukturelle Brüche. Die Nordseite des Neuen Markts wird darin durch vier Blöcke ergänzt, die jeweils aus mehreren „Häuser“ gebildet und so gegliedert werden und die Maßstäblichkeit der mittelalterlichen Struktur der Rostocker Innenstadt aufgreifen. Sie arrondieren das Stadtgefüge und schaffen eine Platz- und Raumfolge, welche die historischen Wegebeziehungen und die Topographie, die die Entwicklung Rostocks seit dem Mittelalter geprägt hat, erlebbar und lesbar macht. Auf die Maßstäblichkeit der Innenstadt wird mit der Topographie folgenden Gebäudeabstufungen und Traufen, leicht geneigten Dächer und markanten Giebeln an den wichtigen Platzseiten reagiert.

2. Nutzungsmischung:
Ziel ist die Schaffung eines vitalen Innenstadtstandorts für Handel, Dienstleistungen und Handwerk, öffentlicher Verwaltung, Bildungseinrichtungen, Kultur und Gastronomie. Die baulichen Strukturen sind so entwickelt, dass sie sich zum öffentlichen Raum hin öffnen, Schauseiten und Eingänge formulieren. Zur Belebung der Innenstadt außerhalb der Geschäftszeiten wird ein angemessener Flächenanteil für Wohnnutzung vorgeschlagen. Dabei kann die Nutzungsmischung vertikal geschichtet auf den Baufeldern realisiert werden oder durch ein Nebeneinander in „Häusern“ mit unterschiedlichen Nutzungen. Das Wohnen kann dabei entweder in den oberen (Dach-)Geschossen oder aber in einzelnen „Häusern“ entwickelt werden. Die Blockkonfiguration weist eine hohe Flexibilität auf, so dass sie auf tatsächliche Nutzungskonzepte auch in einem späteren Planungsschritt angepasst werden können.

3. Leitbild des städtebaulichen Entwurfs ist eine Synthese von Zeitgenossenschaft und historischem Bewusstsein. Mit den Giebelhäusern an der Nordseite des Neuen Markts und der Südseite des Platzes Am Schilde greift der Entwurf historische Motive auf, die einst das Stadtbild von Rostock prägten und interpretiert diese unter heutigen Anforderungen neu.
Zusammengefasst geht die vorgeschlagene Planung von den historischen Stadträumen aus und setzt diese mit wenigen, robusten städtebaulichen Prinzipien um (Platzkonturen, Gebäudeabstufungen, Gliederung der Blöcke in „Häuser“, Traufkante auf einer Höhe von maximal 4 Geschossen, Landmarken-Setzung in Form von Giebelständigen Häusern an den wichtigen Platzseiten).