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Bär Stadelmann Stöcker Architekten und Stadtplaner

Neubau Steuerzentrum, München

Foto: Rolf Sturm
Foto: Rolf Sturm
Ort
München
Gebäudekategorie
Behörden, Regierungsgebäude
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2018
Material Fassade
Mauerwerk
Alle Einrichtungen der Steuerverwaltung München gruppieren sich in Zukunft um einen gemeinsamen Hof, welcher von Osten erschlossen wird. Durch die kompakte und flächensparende Bauweise der Einrichtungen wird im Westen des Grundstücks ein großzügiger Park für die Stadt, die Bürger und die Mitarbeiter der Steuerverwaltung freigehalten. Als kommunikative Mitte des Steuercampus korrespondiert die Kantine mit dem zentralen Hof. Hier werden Sitzplätze im Freien, am Wasser, oder unter Bäumen angeboten – es entwickelt sich der städtisch steinerne Hof als Pendant zur landschaftlichen Freifläche im Westen. Im großen Rahmen werden der bestehende Grüngürtel und die Baumbestandskulisse erweitert und nach Süden und Norden ergänzt. Die Wiese dringt zwischen den Gebäuden über flach gestufte Rampen bis in den Kernbereich und vernetzt den neuen Park mit dem inneren Platz, der als Plateau einen Meter über dem Umfeld liegt.
Das Gebäude des ersten Bauabschnitts wird als einer der ersten Verwaltungsgebäude dieser Größe in Passivhausstandart errichtet. Das sechsgeschossige Gebäude mit Tiefgarage bietet auf einer Nutzfläche von 15.000m² Platz für 830 Finanzbeamte.
Der Grundriss ist zweihüftig organisiert und umfasst einen begrünten Innenhof. Der Baukörper kontrastiert die natürliche Formensprache der Grünflächen in seiner monolithischen Erscheinung, die zusätzlich durch die Massivbaukonstruktion mit vorgehängter Klinkerfassade unterstrichen wird. Gesimsbänder, Rücksprünge und strukturierte Brüstungen betonen die Tiefe der Fassade aus Wasserstrichziegeln und unterstreichen den handwerklichen Charakter des Materials.
Der Zugang erfolgt über eine zentrale Treppe, die mit großzügigen, zueinander versetzten Lufträumen das Gebäude erfahrbar macht. Die ringförmige Erschließung der Büros wird gezielt durch großzügige Fluraufweitungen unterbrochen, die als zweigeschossige Öffnungen nach Außen ablesbar sind und die Lochfassaden zusätzlich gliedern. Auch im Inneren spiegelt sich die Massivität der schlichten, aber eleganten Konstruktion wider. Wände in Sichtbeton und geschliffene Betonböden werden mit Türen und Einbauten in Eiche und Baubronze veredelt.
Das Bauwerk wird durch seine herausragende Ästhetik in Verbindung mit einem Primärenergiebedarf von 41,7 kWh/m²a Maßstäbe für die weitere Entwicklung des Steuercampus setzen und am Standort Qualität und Innovation in die Zukunft tragen.