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Berrel Kräutler Architekten

St. Jakobshalle

Foto: Barbara Bühler, Basel
Foto: Barbara Bühler, Basel
Ort
Basel
Gebäudekategorie
Gemeinde-, Kulturzentren, Mehrzweckhallen
Bauvorhaben
Sanierung
Jahr der Fertigstellung
2018
Material Fassade
Beton
Projektdaten:

Name: St. Jakobshalle
Adresse: Brüglingerstrasse 19-21, 4052 Basel
Wettbewerb: 2013
Baubeginn: 2016
Fertigstellung: 2018
Geschossfläche: 44‘000 m2
Gebäudevolumen: 284‘000 m3

Projektbeteiligte:

Bauherr: Bau- und Verkehrsdepartement Basel Stadt
Architekten: Degelo Architekten, Basel / Berrel Berrel Kräutler AG, Zürich/Basel
Bauingenieure:Schnetzer Puskas Ingenieure, Basel
HLKS-Ingenieur: Waldhauser + Hermann AG,
Signaletiker: Büro Berrel Gschwind, Basel
Künstler: Eric Hattan, Basel
Fotos: Barbara Bühler, Basel
Projektmitarbeiter: Degelo Architekten / Berrel Berrel Kräutler:
Marc Annecke, Annina Baumgartner, Angela Behrens, Eliane Reber, Frank Schmitz

Die Sanierung der St.Jakobshalle bot die Chance, die seinerzeit vorbildliche
Halle an heutige Anforderungen anzupassen. In den 1970er
Jahren als reine Sportstätte erstellt, dienten die Räume zusehends
sehr unterschiedlichen Grossanlässen wie Tennisturnieren, Generalversammlungen
und Rockkonzerten. Aus technischer Sicht war vor
allem eine Erneuerung der Lüftungsanlagen und eine Anpassung an
verschärfte Brandschutzrichtlinien erforderlich. Dazu kam ein erhöhter
Platzbedarf für die Logistik und die Gastronomie. Die Stadt Basel führte
daher 2013 einen Wettbewerb durch, den die Arbeitsgemeinschaft Degelo
Architekten / Berrel Berrel Kräutler für sich entscheiden konnte.
Die Bauarbeiten mussten in Etappen durchgeführt werden, da wichtige
alljährliche Anlässe nicht umquartiert werden sollten. Im Oktober 2018
fand die Eröffnung des gesamten erweiterten und sanierten Gebäudes
statt.
Seit seiner Errichtung hat sich die Nachbarschaft der St.Jakobshalle
stark verändert, vor allem durch den Neubau des gegenüberliegenden
Fussballstadions. Von der St.Jakobs-Strasse her erreichte man früher
die erhöht liegende Halle über eine steile Treppe. Der Haupteingang lag
abgewandt auf der Nordwest-Seite. Eine entscheidende Massnahme
des Projektes war die direktere Anbindung an die Strasse mit der Tramhaltestelle
und die Verlegung des Haupteingangs auf die Nordost-Seite.
Vor dem Gebäude entstand ein grosszügiger neuer Platz, der für
Ereignisse mit über 12’000 Zuschauern angemessen ist. Das Strassenniveau
setzt sich über den Platz bis in den Innenraum fort. Diese Geste
unterstreicht den öffentlichen Charakter. Das Dach der bestehenden
Eingangshalle wurde auf derselben Höhe fortgesetzt und mit einer markanten
Stirne gefasst. Es überragt im Aussenraum einen geschützten
Vorbereich und vergrössert im Inneren das Foyer. Dieses bietet nicht nur
einen einladenden Empfang und dient als Verteiler in die verschiedenen
Hallen, sondern beherbergt auch mehrere Catering-Stationen und kann
selber für Veranstaltungen genutzt werden. Grosse runde Kuppeln, die
in die Foyerdecke eingelassen sind, erweitern den Raum nach oben
und erzeugen eine helle und eindrucksvolle Atmosphäre. Durch die Verwendung
der Materialien Weissbeton, Eichenholz und Glas wird dieser
Raumeindruck zusätzlich betont.
Die grosse Halle selber ist nicht nur der Kerns des Gebäudes, sondern
stellt mit seinem stellenweise nur 7.5cm dicken, hängenden Betondach
ein Meisterstück der Ingenieursbaukunst dar. Nicht diese minimale
Konstruktion musste jedoch aufgerüstet werden sondern die Haustechnik
und die Fluchtwege. Der gesamte Raum ist aus bildtechnischen
Gründen gänzlich in Schwarz gehalten. Das neue Dach ist ebenfalls
eine herausragende Ingenieursleistung. Ein teilweise 4.65 m hohes
Raumtragwerk ermöglicht Spannweiten bis zu 70m und benötigt nur
eine einzelne Pendelstütze im Foyer, welche Eric Hattan mit einem Findling
künstlerisch unterstützte. Von aussen unsichtbar, haben die neuen
Lüftungs- und Entrauchungseinrichtungen in der raumhaltigen Tragkonstruktion
Platz gefunden.
Die Erweiterung konnte die städtebauliche Situation klären, ein repräsentatives,
multifunktionales Foyer schaffen, die Hallen miteinander
verbinden und einen modernen technischen Standard etablieren. Die
Neubauteile verschmolzen mit dem Bestand zu einer neuen, klaren und
starken Identität, ohne dass die Qualitäten des Bestandes verloren gingen.