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GRAFT

Architektur, die gesund macht

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06.12.2023
Nach dreijähriger Forschungs- und Entwicklungsarbeit wurden am Charité Campus-Virchow-Klinikum zwei neuartige Pilot-Intensivzimmer fertiggestellt, die von vier Patienten genutzt werden.

Die in enger Abstimmung zwischen der Charité und dem Architekturbüro GRAFT entstandenen Zimmer legen höchste Maßstäbe an eine beruhigende und qualitativ hochwertige Raumatmosphäre, die sensibel auf die Wahrnehmung des Patienten abgestimmt ist. Ziel ist eine signifikante Reduktion nachweisbar Stress auslösender Faktoren auf Intensivstationen, die Verminderung des Gefühls von Desorientierung, Angst und des Ausgeliefert-Seins für die Patienten, die Verbesserung der Akustik und der Versorgung mit Tageslicht mit dem Ziel einen messbar verbesserten Heilungsprozess zu ermöglichen und das Auftreten von Delir und kognitiven Langzeitschäden maßgeblich zu reduzieren.

Im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft geförderten Forschungsprojektes „Parametrische (T)Raumgestaltung“ wurden durch die kooperierenden Forschungspartner Charité, GRAFT und die Designagentur ART+COM sämtliche Stress und Angst auslösenden Faktoren auf Ihren Einfluss auf die Genesung von Patienten hin untersucht und mit Unterstützung der Technologie-Partner Philips, der Medizintechniker der Firma Modultechnik und der Spezialist für Innenausbaulösungen von Bergh in zwei prototypisch ausgestattete Zimmer überführt. In dem nun realisierten Pilotprojekt werden in einer anschließenden Langzeitstudie die tatsächlichen Effekte des Innenraumkonzeptes auf die Gesundung der Patienten untersucht.

Im Innenraumkonzept sorgen unerwartete weiche und fließende Formen sowie die Verwendung von großformatigen Holzoberflächen und dunklen Fußböden für eine auf Intensivstationen bisher ungekannte wohnliche Atmosphäre. Indirektes Licht und ein individuell steuerbares Lichtkonzept sorgen für eine angenehme Behaglichkeit. Besonderes Augenmerk beim zentralen Thema qualitativ hochwertiger Raumatmosphäre liegt auf dem optischen Verschwinden technischer Geräte und Versorgungsleitungen. Ein Patientenlift erleichtert die Mobilität der Patienten, während individuell nutzbares Mobiliar und Sichtschutz für die in diesen Zimmern so entscheidende Privatsphäre ermöglicht.

Alle Aspekte des neuartigen Konzeptes wurden in enger Abstimmung mit Ärzten und der Pflege der Charité jedoch vorrangig aus der Patientenperspektive heraus entwickelt. Zentrale Komponente des Konzepts ist daher ein im Blickfeld über dem Patienten großformatiger LED-Screen von 2,40m Breite und bis zu 7m Länge, der von GRAFT in enger Abstimmung mit Philips und ART+COM als Bestandteil der Zimmerarchitektur entworfen wurde. Der Bildschirm ermöglicht nicht nur das Abspielen beruhigender und sich langsam verändernder Bilder, sondern darüber hinaus eine Tageslicht-unterstützende Beleuchtung und interaktive Programme zur Unterstützung von kognitiven und physischen Übungen mit den Patienten. Im Rahmen des Forschungsprojektes Parametrische (T)Raumgestaltung wurde von der Firma ART+COM in Abstimmung mit Ärzten und der Stationsleitung der Charité die inhaltliche „Bespielung“ und Steuerung dieses Screens entwickelt.

Die deutlich verbesserte Akustik der Räume und die ideal auf Pflegeabläufe abgestimmte Anordnung aller technischen Komponenten schafft ein für Patienten und Pflegepersonal messbar verbessertes Pflegeumfeld. Störgeräusche durch
Geräte und Alarmsignale konnten gedämpft oder in das zentral angeordnete Beobachtungszimmer verlagert werden. Die Konzeptionierung der Umgebungsbeleuchtung wurde von dem Planungsbüro LichtKunstLicht unterstützt und sorgt für biologisch wirksames als auch atmosphärisches Licht.
Die medial bespielbaren Screens sowie die integrierte Umgebungsgestaltung sind bei diesem  ambitionierten Forschungs-Projekt  in dieser Form einmalig.

Das vorliegende, auf alle Wahrnehmungsebenen der Patienten fokussierte und langfristig im realen Betrieb nutzbare Pilotprojekt scheint in der Intensivmedizin weltweit ohne vergleichbares Beispiel.

Zu den Partnern des Projektes „Parametrische (T)Raumgestaltung“ zählen neben der Charité und den Architekten von GRAFT, die Charité Facility Management CFM sowie die Mediengestalter der Firma ART+COM. Die Entwicklung des AIF und ZIM Forschungsprojektes wurde durch das Bundesministerium für Wirtschaft gefördert.

Neben den Architekten von GRAFT als Projektkoordinierende, sind verschiedene Forschungsabteilungen der Charité sowie der TU Berlin an der Forschungsarbeit im Bereich Licht- und Schlafforschung, Akustik und Wahrnehmungsforschung beteiligt.

Als Technologiepartner zeichnet Philips verantwortlich für die gesamte Ausstattung sowohl der Umgebungsbeleuchtung als auch des LED-Medienscreens.

Der Innenausbau ist weitgehend gesponsert von der Innenausbau-Firma van Bergh. Die Planung der medizintechnischen Versorgung der Zimmer wurde von der Firma Modultechnik ausgeführt.
Verantwortliche Planungspartner von GRAFT waren die Architekten der CFM.
Die Planung der Beleuchtung wurde von der Firma LichtKunstLicht begleitet.

Wir danken weiterhin den Firmen Fresenius, Ophardt, Dimedtec, Guldmann und Barrisol.

Kontakt:

GRAFT – Gesellschaft von Architekten mbH
Public Relations
Frau Nora Zerelli
[email protected]
[email protected]
Heide Straße 50, 10557 Berlin
tel.       0049 30 306 451 030
fax:       0049 30 306 451 0334