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Grath Architekten

Erweiterung Bärengarten

Ralph Koch
Ralph Koch
Ort
Ravensburg
Gebäudekategorie
Cafés, Bars, Restaurants
Bauvorhaben
Erweiterung
Jahr der Fertigstellung
2018
Material Fassade
Metall
Erweiterung  Bärengarten 

Der Bärengarten ist ein alteingesessener Gastronomiebetrieb in Ravensburg und 
mit dem größten Biergarten der Stadt eine der Hauptanlaufstellen am überregional bekannten Rutenfest. 

Im Anschluss an die im Jahr 2009 bereits erfolgte Umbaumaßnahme
der Gastronomie und Umbau Villa zu einem Stadthotel mit 12 Zimmern und
einer Suite wurden jetzt der im Garten befindliche und dem Rutenfest dienende Ausschank sowie die WC-Anlagen erneuert. Die Änderung erzeugt nun eine Hofsituation, welche durch die lange Grenzbebauung die Nachbargebäude akustisch und optisch schützt sowie den Biergarten als Einheit fasst.

In diesem Zuge entstand innerhalb der vorhandenen Bebauung aus Hotel, denkmalgeschütztem Musikpavillon sowie der Stellung der historischen Baumsubstanz auch eine statisch herausfordernde Tiefgarage für 10 Pkw´s. 
Ermöglicht durch einen nachbarlichen Neubau und beidseitiger Grenzbebauung entstand die Anlage innerhalb 10 Monaten Bauzeit, pünktlich zum Puplic Viewing der Fußball WM bzw. dem Rutenfest 2018.

Heute versorgt ein 14.000 Liter fassender Biertank die Besucher über mehrere Zapfanlagen. Zum anschließenden Geschäft erwartet die Männer eine knapp 15m lange geschwungene Urinalrinne, welche individuell handgefertigt sowohl das Männer- als auch das Damen-WC raumteilend dominiert. Durch den Musikpavillon blickgeschützte und getrennt geführte Eingänge beruhigen die Eingangssituationen und Wegeführungen. 
Natürlich entsprechen die WC-Kabinen dem heutigen Standard und verfügen über ein barrierefreies WC sowie einen Wickeltisch.

Insgesamt erscheint das Gebäude zurückhaltend in natürlichen und ruhigen Materialien. Holzlamellen in eigens für den Bärengarten gemischter Patinierung schützen als Fassade des Gebäudes und dienen teilweise als Tiefgaragenentlüftung sowie als akustisch wirksame Schale. Zusammen mit dem Kupferdach und den hochwertigen Sichtbetonoberflächen sind es die wesentlichen Materialien und erzeugen durch ihre Beschaffenheit und Lebensdauer eine nachhaltige Lösung.
Im Innenraum zeigt sich die Anlage bewusst introvertiert. Mittels Schwarz an Decken, Kabinen und Wänden wird dem Toilettengänger ein fast höhlenartiger Rückzugsort geboten.

Sämtliche technische Einbauten der Lüftung, Leuchten, Entwässerung und Leitungen, wohlgemerkt auch die gesamte Technik der Schankanlagen, verlaufen verdeckt und funktionieren über Fugen, was den hohen Detailierungsgrad des Gebäudes verdeutlicht.