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heinlewischer

Universitätsklinikum Tübingen, Forschungszentrum M3

Synergetisch vereint
Brigida González
Brigida González
Ort
Tübingen
Gebäudekategorie
Labor-, Forschungsgebäude
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2023
Material Fassade
Metall
Mit dem M3 verfolgt die Universität Tübingen einen neuartigen wissenschaftlichen Ansatz. Hier wird die Forschung an Tumoren (Malignom) mit der Forschung an Stoffwechselprodukten (Metabolom) und Mikroorganismen (Mikrobiom) verknüpft. Für die 18 Forschungsgruppen mit insgesamt 250 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wurde ein Gebäude entwickelt, das auf allen Ebenen und in allen Dimensionen von Räumen für den interdisziplinären Austausch durchdrungen ist.

Der Entwurf basiert auf der Leitidee einer kompakten Kernzone mit Großraumlaboren, die von offenen Büro- und Kommunikationsstrukturen umgeben ist. In der Kommunikationszone befinden sich in eingestellten ›Boxen‹ die Druckerräume und Teeküchen, dazu Besprechungsräume und Rückzugsorte. An der Schnittstelle zwischen Laboren und Büros bildet diese Zone das zentrale Rückgrat des Hauses. Über Balkone setzt sie sich bis in den Außenraum fort.

Die Kubatur des Neubaus wird durch die auskragende Schichtung der Ebenen definiert. Die Fassade mit ihren geschosshohen Elementen aus Glas und schwarz beschichteten, gekanteten Aluminiumpaneelen tritt vornehm dahinter zurück. Durch in Grüntönen gehaltene Einbauten entlang der Kernwand zwischen den Laboren und den Büros setzt sich die umgebende Landschaft im Gebäudeinneren fort.

Der Bau entstand im Zeichen der Ressourcenschonung: Das neue Institut wird mit regenerativ erzeugter Fernwärme beheizt und verfügt über einen hohen baulichen Wärmeschutz. Eine mechanische Lüftungsanlage in den nach Norden angeordneten Laborbereichen sorgt für einen gezielten, den jeweiligen Anforderungen angepassten Luftwechsel. Auf dem Dach und an Teilen der Fassade der Technikzentrale befindet sich eine Photovoltaikanlage. 75% des Rohbaus bestehen aus Recycling-Beton.

Mit Ausblick auf die Stadt Tübingen und der Entwicklung der Geschosse im Spiel mit der Topographie bildet das M3 den ersten realisierten Baustein und Auftakt für die neue Forschungsspange des von heinlewischer entwickelten Masterplans.