Jim Clemes Associates
Kulturzentrum „Kinneksbond“ in Mamer
Der Schulcampus in Mamer ist seit Oktober 2010 um das neue, multifunktionale Kulturzentrum „Kinneksbond“ reicher. Der Neubau bietet Raum für verschiedenste Arten von Veranstaltungen, angefangen von Konzerten, über Musicals und Theateraufführungen bis hin zu Galadiners und Modenschauen und beherbergt darüber hinaus noch Räume für die Musikschule. Für das Architekturbüro Jim Clemes bestand bei diesem Projekt die besondere Herausforderung darin, ein Gebäude zu entwerfen, das flexibel auf die verschiedenen Anforderungen der unterschiedlichen Nutzungen reagieren kann.
Schon von außen lassen sich anhand der unterschiedlichen Gebäudehöhen und -volumen die verschiedenen Funktionen im Inneren ablesen. Den Gebäudekern bildet der Veranstaltungsraum, der mit einer Höhe zwischen acht und elf Metern hervorsticht. Der Eingangsbereich, der Proberaum sowie die Räume der Musikschule sind dagegen in einem eingeschossigen, rund vier Meter hohen Gebäudeflügel untergebracht, der sich L-förmig um den Hauptraum legt.
Die in anthrazitfarbenem Sichtbeton ausgeführten Fassaden unterstreichen diese klare Trennung noch zusätzlich. Während der eingeschossige Gebäudeteil mit einer glatten Betonoberfläche versehen wurde, wird der gesamte Veranstaltungsraum im Außen- wie im Innenbereich von einer strukturierten Betonfassade umgeben.
Der Zugang zum Gebäude erfolgt über einen neuen, gestalteten Vorplatz. Über den großzügigen Empfangsbereich, ein Foyer mit Garderobe und Bar werden der Veranstaltungsraum, der Proberaum wie auch die Räume der Musikschule erreicht. Im Untergeschoss wurde ein weiterer Aufenthaltsbereich eingerichtet, der für Ausstellungen und kleinere Veranstaltungen genutzt werden kann und der ebenfalls über den Eingangsbereich im Erdgeschoss zugänglich ist.
Der rund acht Meter hohe Veranstaltungsraum, der über vier Türen vom zentralen Flur aus begehbar ist, kann mit seinen Dimensionen von 21,50m Länge und 19m Breite bis zu 480 Personen aufnehmen. Die zentrale Anforderung an diesen Raum war die flexible Nutzbarkeit bei möglichst gleich bleibend hoher Aufenthaltsqualität. Der Raum lässt sich je nach Bedarf mit Vorhängen vergrößern und verkleinern, ermöglicht verschiedene Bühnenaufbauten sowie die Nutzung eines Orchestergrabens und kann unterschiedlich bestuhlt werden, wobei hier die Bandbreite von einem Galadiner mit Tischen und Stühlen bis hin zu einer aus „Parkett“ und „Tribüne“ kombinierten Konzertbestuhlung reicht. Die Tribüne lässt sich dank einer ausgeklügelten Technik vollautomatisch und komplett hinter die Wandverleidung einfahren, so dass hierfür ein Minimum an Stauraum benötigt wird und der Auf- und Abbau reibungslos und ohne großen Personaleinsatz erfolgen kann.
Eine besondere Schwierigkeit stellte in diesem Veranstaltungssaal jedoch die Akustik dar, die eine sehr große Bandbreite von Nachhallzeiten abdecken muss. Um bei allen verschiedenen Veranstaltungsszenarien eine möglichst hohe akustische Qualität zu gewährleisten, wurde seit Beginn der Planung mit einem Akustiker zusammengearbeitet. Der Raum wurde im unteren Bereich komplett in einer ondulierenden Struktur holzvertäfelt, während der obere Saalbereich als Blackbox konzipiert ist, die je nach den akustischen Bedürfnissen individuell verstellt werden kann.
Die vier Notausgänge, die direkt ins Freie führen, sind verglast, so dass der Raum bei Bedarf auch mit Tageslicht erhellt werden kann. Durch ein spezielles Vorhangsystem an diesen Türen kann der Raum jedoch auch ganz abgedunkelt werden.
Eine weitere Besonderheit im Hauptsaal ist eine 6x4 Meter große Schiebetür an der Bühnenseite, die eine direkte Verbindung nach außen herstellt. Dies erleichtert zum einen die Anlieferung für eventuell erforderliches Equipment und kann zum anderen als Freilichtbühne genutzt werden. Ein kleines Amphitheater das in die Außenanlagen zwischen der Schule und dem Kulturzentrum eingeplant wurde und das rund 200 Kindern Platz bietet, bildet hier die Zuschauertribünen während die Bühne des Veranstaltungsraums als Vorführungsplattform genutzt werden kann.
Das gesamte Projekt hat der Künstler Nico Thurm begleitet und mitentwickelt, so dass durch das Zusammentreffen von Architektur und Kunst ein eindrucksvolles Gesamtkonzept entstanden ist.
DATES CLES DU PROJET | ECKDATEN DES PROJEKTS
Maître d’Ouvrage | Bauherr
Administration Communale de Mamer
Conseil et coordination | Beratung und Koordination
S-Consulting S.A.
Architecture | Architektur
Jim Clemes Atelier d’Architecture et de Design, Esch-sur-Alzette
Architecture paysagiste | Landschaftsarchitektur
Hackl Hofmann Freiraumplanung
Acoustique | Akustik
XU Acoustique
Génie Civil | Statik
Schroeder & Associés SA
Génie Technique | Gebäudetechnik
Jean Schmit Engineering sàrl
Art | Kunst am Bau
Nico Thurm
Surface | Grundfläche
5.400 m2
Volume brut | Bruttorauminhalt
32.000 m3
Fin des travaux | Fertigstellung
10/2010
Schon von außen lassen sich anhand der unterschiedlichen Gebäudehöhen und -volumen die verschiedenen Funktionen im Inneren ablesen. Den Gebäudekern bildet der Veranstaltungsraum, der mit einer Höhe zwischen acht und elf Metern hervorsticht. Der Eingangsbereich, der Proberaum sowie die Räume der Musikschule sind dagegen in einem eingeschossigen, rund vier Meter hohen Gebäudeflügel untergebracht, der sich L-förmig um den Hauptraum legt.
Die in anthrazitfarbenem Sichtbeton ausgeführten Fassaden unterstreichen diese klare Trennung noch zusätzlich. Während der eingeschossige Gebäudeteil mit einer glatten Betonoberfläche versehen wurde, wird der gesamte Veranstaltungsraum im Außen- wie im Innenbereich von einer strukturierten Betonfassade umgeben.
Der Zugang zum Gebäude erfolgt über einen neuen, gestalteten Vorplatz. Über den großzügigen Empfangsbereich, ein Foyer mit Garderobe und Bar werden der Veranstaltungsraum, der Proberaum wie auch die Räume der Musikschule erreicht. Im Untergeschoss wurde ein weiterer Aufenthaltsbereich eingerichtet, der für Ausstellungen und kleinere Veranstaltungen genutzt werden kann und der ebenfalls über den Eingangsbereich im Erdgeschoss zugänglich ist.
Der rund acht Meter hohe Veranstaltungsraum, der über vier Türen vom zentralen Flur aus begehbar ist, kann mit seinen Dimensionen von 21,50m Länge und 19m Breite bis zu 480 Personen aufnehmen. Die zentrale Anforderung an diesen Raum war die flexible Nutzbarkeit bei möglichst gleich bleibend hoher Aufenthaltsqualität. Der Raum lässt sich je nach Bedarf mit Vorhängen vergrößern und verkleinern, ermöglicht verschiedene Bühnenaufbauten sowie die Nutzung eines Orchestergrabens und kann unterschiedlich bestuhlt werden, wobei hier die Bandbreite von einem Galadiner mit Tischen und Stühlen bis hin zu einer aus „Parkett“ und „Tribüne“ kombinierten Konzertbestuhlung reicht. Die Tribüne lässt sich dank einer ausgeklügelten Technik vollautomatisch und komplett hinter die Wandverleidung einfahren, so dass hierfür ein Minimum an Stauraum benötigt wird und der Auf- und Abbau reibungslos und ohne großen Personaleinsatz erfolgen kann.
Eine besondere Schwierigkeit stellte in diesem Veranstaltungssaal jedoch die Akustik dar, die eine sehr große Bandbreite von Nachhallzeiten abdecken muss. Um bei allen verschiedenen Veranstaltungsszenarien eine möglichst hohe akustische Qualität zu gewährleisten, wurde seit Beginn der Planung mit einem Akustiker zusammengearbeitet. Der Raum wurde im unteren Bereich komplett in einer ondulierenden Struktur holzvertäfelt, während der obere Saalbereich als Blackbox konzipiert ist, die je nach den akustischen Bedürfnissen individuell verstellt werden kann.
Die vier Notausgänge, die direkt ins Freie führen, sind verglast, so dass der Raum bei Bedarf auch mit Tageslicht erhellt werden kann. Durch ein spezielles Vorhangsystem an diesen Türen kann der Raum jedoch auch ganz abgedunkelt werden.
Eine weitere Besonderheit im Hauptsaal ist eine 6x4 Meter große Schiebetür an der Bühnenseite, die eine direkte Verbindung nach außen herstellt. Dies erleichtert zum einen die Anlieferung für eventuell erforderliches Equipment und kann zum anderen als Freilichtbühne genutzt werden. Ein kleines Amphitheater das in die Außenanlagen zwischen der Schule und dem Kulturzentrum eingeplant wurde und das rund 200 Kindern Platz bietet, bildet hier die Zuschauertribünen während die Bühne des Veranstaltungsraums als Vorführungsplattform genutzt werden kann.
Das gesamte Projekt hat der Künstler Nico Thurm begleitet und mitentwickelt, so dass durch das Zusammentreffen von Architektur und Kunst ein eindrucksvolles Gesamtkonzept entstanden ist.
DATES CLES DU PROJET | ECKDATEN DES PROJEKTS
Maître d’Ouvrage | Bauherr
Administration Communale de Mamer
Conseil et coordination | Beratung und Koordination
S-Consulting S.A.
Architecture | Architektur
Jim Clemes Atelier d’Architecture et de Design, Esch-sur-Alzette
Architecture paysagiste | Landschaftsarchitektur
Hackl Hofmann Freiraumplanung
Acoustique | Akustik
XU Acoustique
Génie Civil | Statik
Schroeder & Associés SA
Génie Technique | Gebäudetechnik
Jean Schmit Engineering sàrl
Art | Kunst am Bau
Nico Thurm
Surface | Grundfläche
5.400 m2
Volume brut | Bruttorauminhalt
32.000 m3
Fin des travaux | Fertigstellung
10/2010