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RENNER HAINKE WIRTH ZIRN ARCHITEKTEN

Waldsiedlung Iserbag, Hamburg-Rissen

Neubau einer Wohnanlage mit 53 WE in 13RH, 3 MFH, 6 DH, 4 EFH und Tiefgarage
Foto: Jochen Stüber
Foto: Jochen Stüber
Ort
Hamburg
Gebäudekategorie
Geschosswohnungsbau
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2008
Material Fassade
Putz
Bauherr: Grundstücksgesellschaft  Iserbarg GmbH & Co KG

Städtebauliches Konzept
Das Baugebiet befindet sich in Hamburg-Rissen und wird durch die Straßen Iserbarg, Herwigredder und Iserdal begrenzt. Das Quartier ist geprägt von meist freistehender Bebauung mit Reihen- und Einfamilienhäusern, in direkter Nachbarschaft befinden sich aber auch eine Schule und ein Golfplatz. Wertvoller Baumbestand prägt das Gebiet und bestimmt im Zusammenspiel der leicht geneigten, reizvollen Topografie den landschaftlichen Charakter einer Waldlichtung.

Die verschiedenen Haustypologien Reihenhaus, Doppelhaus und Einfamilienhaus bilden die städtebauliche Umrahmung für die im Innenbereich liegenden drei Mehrfamilienhäuser. Grundsätzlich wird entlang der Strassen Iserbarg und Herwigredder eine städtebauliche Konzeption von alternierenden Reihenhausgruppen und Doppelhäusern getroffen, die sich auch jeweils in ihrer Materialität Putz und Stein differenzieren. Die Dachform und die vertikale Fassadenstruktur bilden jedoch trotz des Materialwechsels die erkennbare und notwendige Zusammengehörigkeit des Ensembles.

Zum Iserbarg erfolgt eine Setzung von zwei Reihenhauszeilen mit drei Doppelhäusern im Wechsel. Die Topografie bestimmt den Rhythmus und definiert die unterschiedlichen, terrassierten Höhenlagen. Das mittlere Doppelhaus ist mit Rücksicht auf den Baumbestand etwas zurückgesetzt. Zum Iserdal und der inneren, leicht geschwungenen Fahrstrasse wird eine Abfolge von drei Doppelhäusern und vier Einfamilienhäusern definiert, der Übergang zwischen der Zwei- und Eingeschossigkeit erfolgt somit innerhalb des Straßenraumes. Im Zentrum des Geländes werden drei Mehrfamilienhäuser angeordnet, die mit Ihrer Lage den Hang topografisch bespielen und durch die leichte, südwestliche Biegung im Baukörper einen positiv geformten Raumrhythmus zur gegenüberliegenden Seite bilden.

Erschließung
Die Gebäude, die zum Iserbarg angeordnet sind, werden fußläufig von der Strasse erschlossen. Jedes Haus besitzt einen kleinen Vorbereich zum Iserbarg und einen nach Süd-West orientierten Garten. Die privaten Gärten sind mit dem internen Fußweg verbunden, eine Hecke sorgt für die notwendige Abgrenzung und Intimität zwischen den privaten und öffentlichen Räumen. Die Reihenhäuser und Mehrfamilienhäuser im Zentrum des Geländes werden über Fußwege erreicht, die den Iserbarg mit dem internen Fahrweg verbinden. Alle Gebäude nördlich des Fahrweges besitzen eine gemeinsame Tiefgarage. Die Zufahrt erfolgt über den Herwigredder, dadurch kann der Iserbarg mit dem angrenzenden Schulbereich von zusätzlichem Individualverkehr freigehalten werden. Die Wohnhäuser am Iserdal werden über einen internen Fahrweg erschlossen, um das Iserdal selbst frei von Individualverkehr zu halten und um großzügige Süd-West orientierte Gärten ausbilden zu können.

Fassadengestaltung
Die Reihenhäuser werden in Stein und die Mehrfamilien- Einfamilien- und Doppelhäuser in Putz ausgeführt. Die Eckgebäude des Ensembles sind in einem hellen Farbton mit leichterer Erscheinung ausgeführt, die zwischenliegenden Reihenhäuser setzen farbliche Akzente. Die Grundstimmung des Gebäudeensembles ist eine helle, leichte  Materialität, die Unterschiede der Typologien zum Mehrfamilienhaus werden über den Grundton Putz zusammengebunden.

Zusätzliches verbindendes Element aller Häuser und Gartenschuppen sind Holzoptik-Fassadenplatten mit einer stark strukturierten Holzmaserung. Die wetterfesten Fassadenplatten bekleiden alle eingeschnittenen Öffnungen, wie z.B. die geschützt liegenden Eingangsbereiche und gestalten ein warmes, individuelles Wohnambiente. Alle Gebäude erhalten lasierte Holzfenster. Zusammen mit der Fassadenplatte bilden sich Fensterbänder, die wiederum in schmale Rahmen aus eloxiertem Metall eingefasst werden. Die Staffelgeschosse der Mehrfamilienhäuser werden ebenfalls mit der Fassadenplatte verkleidet. Alle geneigten Dächer werden mit einer anthrazitfarbenen Dachschindel gedeckt. Im nördlich orientierten Dach erden kleine Dachflächenfenster angeordnet.