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Robert Meyer und Tobias Karlhuber Architekten

Wohnbebauung in Holzmodulbauweise, Bad Tölz

Neubau von zwei Mehrfamilienhäusern mit 25 Wohneinheiten sowie einer Tiefgarage mit 32 Stellplätzen
Sebastian Schels
Sebastian Schels
Ort
Bad Tölz
Gebäudekategorie
Geschosswohnungsbau
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2023
Material Fassade
Holz
Die neue Wohnbebauung in der Schützenstraße Bad Tölz bildet ein einheitliches Ensemble aus zwei dreigeschossigen Mehrfamilienhäusern. Sie befinden sich in parkähnlicher Umgebung auf einem Teilstück des ehemaligen Alpamare-Geländes.
Die beiden Bauteile wurden zurückversetzt und gestaffelt angeordnet, dass straßenseitig eine spannende bauliche Abfolge von der benachbarten Villa auf der einen Seite über die beiden Häuser bis zur Johanneskirche am anderen Ende des Grundstücks entstand. So fügt sich die neue Bebauung harmonisch in den städtebaulichen Kontext ein.
Besonderes Augenmerk wurde auf die Gestaltung der Wohnungsgrundrisse gelegt.
Im zweiten Obergeschoss erstrecken sich unter dem Walmdach Maisonettewohnungen mit einer offenen Galerie.
Die raumhohen Fensterelemente aus Holz-Aluminiumprofilen in allen Geschossen sorgen für eine optimale Belichtung der Innenräume.
Die Fassaden wurden mit einer geschossweise getrennten vertikalen Holzverkleidung aus grau beschichteter Fichtenschalung versehen. Diese dezent silbern schimmernde Oberfläche verleiht den Gebäuden ein zeitgemäßes und lebendiges Erscheinungsbild.
Jede Wohnung verfügt über großzügige Freibereiche. Vorgestellte Balkone und Terrassen im Erdgeschoss bieten den Bewohnern private Rückzugsorte.
Einheitliche Materialien für Sichtschutz und Brüstung schaffen ein aufeinander abgestimmtes Gesamtbild und lassen die Freibereiche optisch mit der Fassade verschmelzen.
Die zurückgesetzten Eingangsbereiche sind repräsentativ ausgestaltet und sorgen zusammen mit hochwertigen Klingel- und Briefkastenanlagen für eine attraktive Adressbildung.
Die größte Herausforderung insgesamt bestand darin, die Anforderungen an Wohnungstypen und -größen sowie die Stellplatzvorgaben mit einer effizienten Holzbaustruktur in Einklang zu bringen. Dabei lag der Fokus auf einer wirtschaftlichen Umsetzung mit hoher Vorfertigung und möglichst standardisierten Bauteilen.
Entstanden ist ein Holzmodulbau mit Brettschichtholzdecken und raumhohen Wandelementen in Holzständerbauweise. Die bis 8m langen Außenwandelemente wurden komplett vorgefertigt mit eingebauten Fenstern samt Absturzsicherung und Sonnenschutz angeliefert und wie die großformatigen Dachelemente samt Gauben in kürzester Bauzeit aufgebaut.
Zur Erfüllung der Brandschutzanforderungen wurden die Decken und Wände der Treppenhäuser sowie das Untergeschoss in Stahlbeton ausgeführt.
Der erhöhte Schallschutz wurde durch eine zusätzliche Kiesschüttung gewährleistet.
Ökologische Nachhaltigkeit und Energieeffizienz waren ebenfalls zentrale Aspekte.
In den beiden Gebäuden wurden ca. 650 Kubikmeter Holz verbaut. In der Konstruktion werden dadurch dauerhaft ca. 524 Tonnen CO2- Emissionen gespeichert. Für den Bau wird ausschließlich PEFC-zertifiziertes Holz verwendet.
Die Gebäude wurden nach den Förderkriterien des KfW55-Standards konzipiert. Dies sorgt für einen ressourcenschonenden und energieeffizienten Betrieb.

Entstanden sind zwei Gebäude, die sich selbstverständlich in die Umgebung einfügen und eine zeitlose und nachhaltige Architektur verkörpern.