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Schaller Architekten Stadtplaner

Verwaltungsgebäude Volksgartenstraße/ Hardefuststraße, Köln

Projekt:
Verwaltungsgebäude Volksgartenstraße/Hardefuststraße, Köln - 1. Preis und Auftrag, 2004

Standort:
Volksgartenstraße/ Hardefuststraße, 50677 Köln

Bauherr:
Pensionskasse Deutscher Eisenbahnen und Straßenbahnen

Architekt:
Schaller/Theodor Architekten BDA, Köln

Bauzeit:
2004 - 2006

Baukosten:
5.100.000 Euro

Die Lage ist reizvoll: in absoluter "Grünlage" am Rande der südlichen Innenstadt mit Flair und Kulturangebot. Demgegenüber geben sich die vorhandenen Bauten relativ spröde und verschlossen. Außerdem scheint die Struktur eines klassischen Bürogebäudes in der schmalbrüstigen Version der 50er Jahre wenig zukunftsfähig.

Nicht nur aus baurechtlichen Überlegungen sondern auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit schlagen wir deshalb einen ergänzenden Neubau zu dem zu erhaltenden Eckgebäude vor. Während der Altbau auf dem Eckgrundstück auch künftig Sitz der Pensionskasse und des Arbeitgeberverbandes Deutscher Eisenbahnen sein wird, ist der Ergän zungsbau im Ansatz nutzungsoffen konzipiert, weil die Zukunft in solch gehobener innerstädtischen Lage einer Gebäudetypologie gehört, die beides zulässt: Wohnen und Arbeiten. Schon das Altgebäude wird heute und künftig in der Dachzone zum Wohnen genutzt. Andererseits liegt für das Erdgeschoss des Neubaus die gewerblich-freiberufliche Nutzung nahe, die ggf. mit einer darüber liegenden Wohnnutzung intern verbunden werden kann. Altbau und Neubau bauen auf den gleichen Geschosshöhen auf, lassen sich also auf allen Ebenen nutzungsmäßig verknüpfen.

Die Erschließung liegt an der Grenze zum Altbau, so dass ein großer frei unterteilbarer Kubus mit Servicekern horizontal und vertikal flexibel einteilbar und nutzbar entsteht, der sich in Teilbereichen auch 2-geschossig öffnen kann (Loft). Zur Straße präsentiert sich der Neubau städtisch zurückhaltend mit großzügigen Faltfensteranlagen zum Volksgarten. Zum Innenhof gibt sich das Gebäude informeller, öffnet sich über Erker und Terrassen für die Abendsonne und den durchgrünten Blockinnenbereich mit seinem schönen Baumbestand.

Beim Altbau werden die Eingriffe bewusst auf das Notwendigste reduziert, um bei Wahrung des Bestandsschutzes ein Ambiente zu erreichen, das heutigen und zukünftigen Bedürfnissen in so exponierter Lage gerecht wird. Das Treppenhaus wird beibehalten, der Haupteingang aufgeweitet, um einen ebenerdigen Zugang, einen vergrößerten Aufzug und ein großzügigeres Entree zu ermöglichen. Alle Geschosse sind gleich aufgebaut: Der Empfang öffnet sich über eine Glasfront zum Innenblock. An der Stelle der heutigen WC-Anlage führt eine offene Verbindungstreppe unmittelbar aus dem Empfangsbereich in die angebundenen Bürogeschosse, so dass die Erschließungszone in diesem Bereich ihre heutige Enge verliert und sich nach außen und zum Tageslicht öffnet. Im rückwärtigen Teil wird den Einzelbüros zur Hardefuststraße mit ihrer geringen Tiefe im Sinne einer Kombibürolösung eine Servicezone zugeordnet mit Aussicht auf den Innenhof. Ein großer Konferenzraum liegt an der Nahtstelle zum Neubau, kann dadurch die ganze Gebäudetiefe ausnutzen, hat ausreichende Wandflächen für Präsentationen und unmittelbaren Anschluss an den Empfang und die interne Treppenverbindung.

Alternativ ist an dieser Stelle ein Einliegerbüro - unmittelbar über das Treppenhaus erschlossen - möglich. Die Belle Etage hat Sicht- und Lagevorteile gegenüber dem Erdgeschoss und es spricht deshalb u.E. viel dafür, das Repräsentationsgeschoss der Pensionskasse in das 1. OG zu legen. Wahlweise kann als ergänzendes Geschoss das Erdgeschoss oder das 2. OG zugeschaltet werden, im Erweiterungsfall auch beide Geschosse.

Das Dachgeschoss ist als Staffelgeschoss allseitig zurückgesetzt. Die durchgehenden hohen Fensterfronten unter der überkragenden Dachplatte und einem "Schattendach" in Kämpferhöhe versprechen ein offenes weiträumiges Wohnen. Leicht und linear unterstreicht die doppelte Horizontale des Daches den oberen Abschluss des Gebäudes.