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SCHOYERER ARCHITEKTEN_SYRA

Parkdeck P5

Marc Nehrbaß, SCHOYERER ARCHITEKTEN_SYRA
Marc Nehrbaß, SCHOYERER ARCHITEKTEN_SYRA
Ort
Rüsselsheim
Gebäudekategorie
Brücken, Parkhäuser, Tankstellen
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2022
Material Fassade
Metall
In Zusammenarbeit mit den Landschaftsarchitekten von Grün³

AUSGANGSLAGE
Die Trabantenstadt „Dicker Busch“ in Rüsselsheim aus den 70er-Jahren ist von bis zu 10-geschossigen Wohnblocks geprägt. Der Außenraum stand bislang im Wechsel von Freiflächen und frei sichtbaren PKW-Parkplätzen. Trotz solidem Baumbestand und in der Summe großen Grünflächen waren Stellen mit Aufenthaltsqualität rar, denn die Freiflächen und Parkplatzflächen gingen fast nahtlos ineinander über.

Das gemeinsam mit den Landschaftsarchitekten von Grün³ entwickelte Konzept zur Neugestaltung der Außenanlagen sieht einen, von einem Wegenetz durchzogenen Landschaftspark vor, in welchen sich das Parkdeck P5 mit seinen 71 Stellplätzen behutsam einfügt. Das Parkdeck wird in kompakter Form zwischen den Wohnblocks und dem Hessenring neu platziert, um möglichst viel nutzbaren und hochwertigen Außenraum für die Bewohner zu schaffen und die notwendige Stellplatzanzahl sicher zu stellen. Hierdurch erfährt der Außenraum eine enorme Aufwertung. Das Parkdeck P5 und die Außenanlagen wurden im Herbst 2022 fertig gestellt.

DER BAUKÖRPER UND DESSEN LAGE AUF DEM GRUNDSTÜCK
ARCHITEKTUR
Das Parkdeck P5 besteht aus einem halbversetzten Tiefgeschoss und einem Hochparterre und an den Stirnseiten sieht man diesen Ebenen-Versatz - entsprechend schließen die Freianlagen abgeböscht und ebenerdig an. An der südlichen Stirnseite zur Robert-Bunsen-Straße liegen die beiden Zufahrtsrampen nach oben und unten, diese große Geste der Rampenanbindung für die Autos findet für die Fußgänger sein Gegenstück mit dem Eingangsportal, welches ebenfalls beide Ebenen erschließt.

Die Lochblech-Fassade für das Hochparterre kommt eher einer Schürze gleich und an der Längsseite zum Hessenring ist die Fassade komplett ausgespart. Die Außenanlagen zwischen dem Wohnblock und dem P5 schließen ebenerdig an die Westfassade des P5 an.

Das neue Parkhaus ist als offene Skelettbauweise konzipiert, somit werden die für eine Großgarage notwendigen brandschutztechnischen Einrichtungen wie Sprinkleranlage mit Rauchmeldern, CO-Warnanlagen oder Lüftungsanlagen nicht benötigt. Das Innere des Gebäudes ist stützenfrei gehalten. Dies erleichtert die Orientierung und gefangene oder dunkle Bereiche sind durch diese Bauweise ausgeschlossen.

KONSTRUKTION
Die Konstruktion des P5 wird auf die bewährte Skelettbauweise aus verzinktem Stahl ausgeführt. Als Stützen werden Profile in einem Achsabstand von 5m positioniert. Zwischen den Stützen werden Träger gespannt. Somit beträgt das Konstruktionsraster 5m x 17m. Die Bauwerkssohle wird mit einer Pflasterfläche hergestellt, die je nach Erfordernis mit einem Unterbau aus einer HGT Schicht oder einem Unterbau aus Schotter versehen ist. Das Schleppwasser wird zu einer einseitig angeordneten, offene Verdunstungsrinne geführt. Die Stützen werden auf Einzelfundamenten gegründet.

Auf dem unteren Parkdeck wird im Bereich der Böschung auf die Lochblechfassade verzichtet. So wird eine konstante Durchlüftung sichergestellt. Das obere Parkdeck ist an drei Seiten mit Lochblech verkleidet, welches von außen einen gewissen Sichtschutz vermittelt, d.h. die parkenden PKWs werden nur verschleiert wahrgenommen. Nach draußen blickend ergibt sich ein nahezu transparentes Bild. Somit ist ein heller und freundlicher Innenraum gewährleistet und es entstehen keine Angsträume.