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Staab Architekten

Haus des Landtags, Stuttgart

Marcus Ebener
Marcus Ebener
Ort
Stuttgart
Gebäudekategorie
Büros, Banken
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2017
Material Fassade
Metall
Im Zuge der Generalsanierung des Landtags von Baden-Württemberg, dem ersten Parlamentsneubau nach dem Zweiten Weltkrieg in Europa, sollte das Gebäude dem heutigen Parlamentsbetrieb angepasst werden. Besonders der Plenarsaal sollte natürlich belichtet und zum umliegenden Foyer durchlässiger werden.
Das Gebäude besticht durch eine kompromisslos moderne Gestaltung: Hinter großflächig verglasten Fassaden zeigen sich fließende Räume, die mit dem introvertierten Plenarsaal in Gebäudemitte kontrastieren. Die Herausforderung bestand darin, den Wunsch nach verbesserten Arbeitsbedingungen mit der räumlichen Dramaturgie des Hauses in Einklang zu bringen.
Im städtischen Kontext bleibt das Erscheinungsbild des Gebäudes durch bündig in die Dachfläche integrierte Oberlichter erhalten. Das innenräumliche Spannungsverhältnis wurde durch die Öffnung des Plenarsaals vielschichtiger: Vier Wandöffnungen setzen den Plenarsaal zur Wandelhalle und zur Umgebung in Beziehung und ermöglichen den Austausch zwischen beiden Sphären. Der vormals künstlich belichtete, holzausgekleidete Saal erhielt eine transluzente Tageslichtdecke mit Ausblicken in den Himmel. Als Reminiszenz an den alten Saal wurden Geometrie und Proportion der originalen Holzauskleidung in die Gestaltung der Oberflächen übernommen.
Um die thermische Behaglichkeit in den Büros zu verbessern, ohne die originalen Fassadenpaneele anzutasten, erhielten die Bürospangen eine zweite, innenliegende Glasfassade, die über Jalousien im Fassadenzwischenraum verschattet werden kann. Ein zusätzlicher, freistehender Aufzug verbindet die Wandelhalle mit dem geplanten Bürger- und Medienzentrum.
Die lichte Atmosphäre im Saal und die kommunikative und komfortable Arbeitsumgebung schaffen die Voraussetzung dafür, dass das denkmalgeschützte Gebäude noch lange seiner Bestimmung gemäß genutzt werden kann.