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Sweco Architects

Z4 - Zentrum für Life Science und Plasmatechnologie Greifswald

Neubau
Sweco Architects  (Horst Krüger)
Sweco Architects (Horst Krüger)
Ort
Greifswald
Gebäudekategorie
Labor-, Forschungsgebäude
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2023
Material Fassade
Putz
Wissenschaft und Wirtschaft

Mit dem Neubau des Zentrums für „Life Science und Plasmatechnologie“ in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald– kurz „Z4“ – entstand im Innenhof zwischen den bestehenden Gebäuden des BioTechnikums und des Leibniz-Instituts für Plasmaforschung und Technologie (INP) eine Einrichtung, die erstmals die Branchen Bioökonomie und Plasmatechnologie unter einem Dach vereint. Der Neubau wird nicht nur als Forschungszentrum, sondern auch als Dienstleistungs- und Gründerzentrum genutzt und soll damit insbesondere die Kooperation von Wirtschaft und Forschung fördern.

Die Kubatur im städtebaulichen Raum

Aufgrund der Planung inmitten eines dicht bebauten Innenhofs stand nur begrenzt Platz zur Verfügung stand. Daher war es eine besondere Herausforderung, das Raumprogramm entsprechend der Vorgaben umzusetzen. Das Z4 ist in unmittelbarer Nähe zur Universitätsmedizin und anderen anerkannten Wissenschaftsinstituten der Spitzenforschung stadtmittig verortet. Im morphologischen Stadtraum schließt der Neubau die vorhandene U-förmige Blockrandbebauung zwischen den Bestandsgebäuden (des BioTechnikums und des INP) zu einem Block im Block. Die unmittelbare Anknüpfung an die bestehenden Gebäude und die neuen gemeinschaftlich genutzten Flächen begünstigen den interdisziplinären Austausch und fördern die Zusammenarbeit der verschiedenen Einrichtungen.

Architektonische Mitte

Geplant wurde ein Baukörper mit vier Geschossen und einem weiteren zweistöckigen Staffelgeschoss, der den Anforderungen an die Schaffung von ausreichend neuen Flächen und gleichzeitig den vielfältigen funktionalen Aspekten bestmöglich gerecht wird.
Der viergeschossige Lichthof bildet die architektonische Mitte des Gebäudes. Mit seinen dreiseitig umlaufenden Erschließungsfluren gewährleistet der Lichthof Nutzer*innen und Besucher*innen über alle Geschosse eine sichere, eindeutige und blickfreudige Orientierung. Das akzentuierte Rot des Konferenzraumes und der darüberliegenden, ebenfalls zum Lichthof orientierten Teeküchen unterstützen zusätzlich den Orientierungssinn. Diese Raumstaffel bildet in der architektonischen Mitte ein räumliches Kontingent der formellen und informellen Kommutation. Sie sind die Orte zur Förderung des notwendigen wissenschaftlichen Austausches und der persönlichen Kontakte; sowohl verabredet als auch zufällig und zwanglos; mit Tee oder Kaffee.

Organisation der Räume

Die Nutzungsstruktur des Neubaus gliedert sich im Wesentlichen in die kleinteiligen Laboreinheiten, die größeren Produktionsräume und die zweigeschossigen Produktionshallen, welche sich über das UG und das EG erstrecken. Hinzu kommen zusätzliche Büro- und Laborergänzungsräume. Die Raumgruppen unterliegen einer architektonischen Ordnung; das heißt sie sind jeweils horizontal in Gruppen angeordnet und überwiegend vertikal multipliziert.
Bei der Planung lag außerdem ein besonderer Fokus auf der zukünftigen flexiblen Nutzung der Räumlichkeiten. So lassen sich die einzelnen Einheiten teilweise zusammenschließen, wodurch sich neue Räume mit veränderter Nutzung ergeben. Durch direkte Übergänge wird das neue Gebäude sowohl an das BioTechnikum als auch an das INP angebunden. Zusätzlich entstanden im Erdgeschoss eine gemeinsame Cafeteria sowie ein Konferenzraum. Neben Parkflächen und einer Produktionshalle im Unter- und Erdgeschoss entstanden in den Obergeschossen die Einheiten für Forschung, Dienstleistung und Gründung.