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AllesWirdGut

Sitzungssäle Alte Börse Wien

Foto: tschinkersten fotografie, 2018
Foto: tschinkersten fotografie, 2018
Ort
Wien
Gebäudekategorie
Büros, Banken
Bauvorhaben
Umbau
Jahr der Fertigstellung
2018
Hommage an die 1960er-Jahre
Eine reduzierte Hülle, welche die Kunst ins Zentrum rückt. So präsentiert sich das Ergebnis der Zusammenarbeit von AllesWirdGut mit dem Bankenverband Österreich.
Perfekt aufeinander abgestimmt, übersetzen ein Kunstwerk von Johannes Deutsch und das Interieur von AllesWirdGut Sitzungssäle aus den 1960er-Jahren in eine zeitgenössische Sprache und bilden eine Hommage an das architektonische Erbe der Börse.

Zwischen 1847 und 1877 im Stil der Neorenaissance errichtet, wurde der Bau der Wiener Börse nach einem Brand in den 1960er-Jahren wiederaufgebaut, wobei auch die Sitzungssäle ganz dem Geist der Zeit entsprechend neugestaltet wurden. Mit zeitlosen Materialien und leisen Kontrasten strahlen sie eine schlichte Eleganz aus. Tief abgehängte Decken und eine umlaufende Holzvertäfelung trugen ebenso zur unverkennbaren klassischen Atmosphäre bei, wie die Lampen der Designerin Motoko Ishii und der aus Teakholz gefertigte und mit schwarzem Leder bezogene Stuhl JH 713 von Hans J. Wegner.

Bei der jüngsten Neugestaltung der in die Jahre gekommenen Säle aus den 1960er-Jahren ging es dem Bauherrn weniger darum Repräsentationsräume zu schaffen. Vielmehr sah man in der Neugestaltung der vorwiegend für interne Zwecke genutzten Sitzungssäle eine Wertanlage und stellte höchste Ansprüche an das Design, das jung und zeitgemäß, und dennoch zeitlos sein sollte, um dabei nicht zuletzt auch heutigen technischen sowie funktionalen Anforderungen zu entsprechen. Nach dem Entwurf von AllesWirdGut wurden die insgesamt drei Räume in einem ersten Schritt nach oben geöffnet und die holzvertäfelten Wände in erdigen Tönen aufgewertet. Neben einem ganzheitlichen Konzept in Farbe, Design und Funktionalität wurde das bestehende Mobiliar durch ein modulares Tischsystem sowie eine Sitzbank mit Sideboard komplettiert. Es entsteht eine offene und kommunikative Besprechungswelt, die aus zwei Sitzungszimmern und einem Foyer als Verbindung besteht.

Geschichte weiterbauen
Die Aufgabenstellung Räumlichkeiten aus den 1960er-Jahren an den heutigen Zeitgeist zu adaptieren entspricht ganz der Herangehensweise von AllesWirdGut, geht es dem Architekturbüro doch stets ums Weiterbauen, sei es nun im Innen- oder im Stadtraum. „Es gilt den Raum bei seinen (Charakter)stärken zu packen und manchmal gerade seine Schwächen zu Stärken zu machen“, so Andreas Schmid, Interieur-Experte bei AllesWirdGut. „Dabei geht es nie um Geschmack, sondern darum eine Geschichte zu erzählen und eine Atmosphäre zu erzeugen. Thema dieses Entwurfs war es eine zeitgemäße Übersetzung der 60er-Jahre zu finden, ohne dabei in die Retro-Schiene zu rutschen. Wir sind dafür bekannt Entwurfsaufgaben immer mit Humor und einem gewissen Augenzwinkern zu begegnen. So zeichnet auch dieses Projekt eine gewisse spielerische Leichtigkeit aus“, so Schmid.

Auftraggeber: Verband österreichischer Banken und Bankiers
Fertigstellung: 02.2018
BGF: 150 m²

Planung: AllesWirdGut
Team: Alina Schwarz, Andrea Zuñiga Espinoza, Andreas Schmid, Josephine Herrmann

ÖBA: Buchegger Baumanagement
Elektroplanung: Kubik
Kunst: Johannes Deutsch

Fotos: tschinkersten fotografie, 2018
Illustrationen: AllesWirdGut


Meeting Halls Old Stock Exchange Vienna

A homage to the 1960s
A reduced shell holding, in its center, art—this is what presents itself as the result of a cooperation between AllesWirdGut and the Austrian Bankers’ Association.
Perfectly tuned together, an artwork by Johannes Deutsch and the interior design by AllesWirdGut translate boardrooms from the 1960s into a contemporary design language and also pay homage to the architectural heritage of the Vienna Stock Exchange.

Built between 1847 and ’77 in the style of Neorenaissance, the Vienna Stock Exchange Building was reconstructed after destruction by a fire in the 1960s, with the boardrooms being redecorated quite in the spirit of the era. Clad in timeless materials with subdued contrasts, they convey a sense of simple elegance. Low suspended ceilings and all-around dark wood paneling contributed to an atmosphere of distinctly stately classicity, as did the lamps by designer Motoko Ishii and Hans J. Wegener’s teak and black leather chair JH 713.

In the recent refurbishment of the time-worn rooms from the 1960s, the client's interest was not to create spaces of prestige. Rather, the redesigning of the boardrooms, which are mainly used for internal purposes, was considered as an investment with the highest demands made on the design, which was expected to be young and contemporary and yet timeless and not least able to meet the technical and functional requirements of today. Based on the design by AllesWirdGut, all three rooms were opened upward in a first step, and the wood-paneled walls were revamped in earthy tones. Aside from implementing a holistic concept of color, design, and functionality, the existing furniture was complemented with a modular table system as well as a settee and a sideboard. The result is an open and communicative meeting environment that is comprised of two boardrooms and a connecting foyer.

Building on history
The task of adapting premises from the 1960s to, and for, the zeitgeist of today is all in line with the general approach of AllesWirdGut: for the architects, the issue always is building on the built, whether it is interiors or urban spaces. “The point is seizing the (character) strengths of the space and sometimes even turning weak points into strong ones,” says Andreas Schmid, AllesWirdGut’s interior design expert. “This is never about taste, but always about telling a story and creating an atmosphere. The design objective was to find a contemporary translation of the 1960s without just going down retro lane. We’ve been known for taking on design tasks with a sense of humor and some tongue-in-cheek. So this project, too, is distinguished by a certain playful lightness,” Schmid says.

Client: Austrian Bankers’ Association
Completion: 02-2018
GFA: 150 m²

Planning: AllesWirdGut
Team: Alina Schwarz, Andrea Zuñiga Espinoza, Andreas Schmid, Josephine Herrmann

Site supervision: Buchegger Baumanagement
Electric engineering: Kubik
Art: Johannes Deutsch

Photos: tschinkersten fotografie, 2018
Illustrations: AllesWirdGut