Zurück zum Profil
Architektengruppe Kist Waldmann & Partner (KWP)

Schule mit Musikschule in Renningen

Multifunktional nutzbarer Schulneubau mit 13 Klassen ergänzt mit Musikschule städtisches Ganztagesangebot
Friedemann Rieker, Göppingen
Friedemann Rieker, Göppingen
Ort
Renningen
Gebäudekategorie
Schulen
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2016
Material Fassade
Keramik
Das Kooperative Bildungszentrum in Renningen beherbergt drei Schulen in einer parkartigen Schulcampusanlage, verteilt auf mehrere Gebäude: Gymnasium, Realschule sowie Grund- und Werkrealschule. Ergänzt wurde die Anlage bereits vor einigen Jahren mit einer Mensa für den Ganztagesbetrieb und einer Aula für Veranstaltungen.

Für den erhöhten Platzbedarf entstand ein kompakter, zweigeschossiger und multifunktional nutzbarer Schulneubau, der die eingeschossigen Pavillon-Bauten aus den 60-er-Jahren ersetzt. Die Lage des Neubaus inmitten des Bildungszentrums wird durch die Anordnung von zwei gleichwertigen Haupteingängen unterstützt, die jeweils durch einen Gebäudeversatz räumlich gefasst sind, damit das neue Schulhaus von allen drei Schulen aus gleichermaßen optimal erreichbar ist.

Als wichtiger Baustein ergänzt die Musikschule das vielfältige Ganztagesangebot und erhält Räume zum Musizieren und Tanzen im Schulneubau, zugunsten einer Aufwertung des Kooperativen Bildungszentrums, in dem die Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrer Persönlichkeit, ihren Neigungen und Fähigkeiten optimal gefördert und gefordert werden.

Schule und Musikschule sind auf einer Netto-Raumfläche von über 2.600m² um eine atriumartige, lichtdurchflutete Halle angeordnet, die sich über beide Geschosse erstreckt und auch für Veranstaltungen genutzt werden kann. Der Zugang zu den Verwaltungsräumen der Musikschule erfolgt im Erdgeschoss direkt von der zentralen Halle aus. Die 6 Unterrichtsräume der Musikschule werden im östlichen Gebäudebereich vom Flur aus erschlossen.

Die Räume der Schule - 13 Klassen, 4 Gruppenräume sowie Nebenräume - sind beidseitig der Halle bzw. Flure konzipiert. Die Anordnung der Gruppenräume erfolgte jeweils zwischen zwei Klassenräumen, was auch von außen durch die rhythmisierte Fensteranordnung ablesbar ist. Als verbindendes Element werden einzelne Fenster durch zurückversetzte, geschlossene Fassadenflächen bandartig zusammengefasst.

Wie auch die Mediathek wurde die neue Schule als Stahlbetonskelettbau mit Wärmedämmverbundsystem errichtet. Als Oberfläche für die geschlossenen Fassadenbereiche wurde eine helle Klinkerriemchenfassade mit lebendiger Struktur gewählt, im Kontrast zu den verglasten Bereichen mit dunklen Fassadenprofilen.

Zugunsten einer Optimierung des energetischen Standards wurden bei Schule und Mediathek die Werte der EnEV 2009 deutlich unterschritten. Die Beheizung erfolgt über ein Nahwärmenetz von einem Holzhackschnitzel-Heizwerk aus. Alle Räume sind mit Fußbodenheizung ausgestattet und erhalten ihre Frischluftversorgung weitestgehend über eine mechanische Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Die Sanitärbereiche werden von Schule und Musikschule gemeinsam genutzt und sind von der Halle aus zugänglich.