Neubau Stadtmuseum, Wiesbaden

Die Gebäudeform und -gliederung des Neubaus für das Stadtmuseum wird unmittelbar aus der städtischen Umgebung abgeleitet, ohne dabei auf eine eigenständige skulpturale Figur zu verzichten. Sie orientiert sich in Grundriss und Höhenentwicklung an den sie umgebenden städtebaulichen Bezugslinien und öffnet sich im Erdgeschoss weiträumig zur Stadt. Unter dem ausladenden ersten Obergeschoss gehen Stadtraum und Museum unmerklich ineinander über: Innen- und Außenraum von Café und Hof bzw. Café und Terrasse sind durch die transparente Gebäudehülle eng aufeinander bezogen; dasselbe gilt für Hof und Foyer, welches auch als Fortsetzung des Hofes in den Innenraum interpretiert werden kann. Die drei zeitlichen Ebenen der Ausstellung werden durch Schichtung von drei versetzt angeordneten Gebäudevolumina, die jeweils ein Hauptgeschoss enthalten, abgebildet. So unmittelbar wie der bauliche Kontext prägt auch das Programm die Gebäudestruktur. Das Thema der Schichtung wird auch bei der Fassadengestaltung zum leitenden Motiv: Eine Bänderung der hell durchgefärbten mehrschaligen Betonfassade vollzieht die Schichtenfolge der Gebäudekubatur in feiner Abstufung nach und verweist so auf die Sedimentation von Stadtgeschichte.
 
Realisierungswettbewerb 2007
Ausloberin: Landeshauptstadt Wiesbaden