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Humpert & Kösel-Humpert

Haus Louisiana

Patrick Humpert
Patrick Humpert
Ort
Karlsruhe
Gebäudekategorie
Einfamilien-, Reihen-, Wochenendhäuser
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2005
Material Fassade
Holz
Die In der Karlsruher Nordstadt, auf dem Gelände der ehemaligen Amerikanersiedlung Paul Reverge Village, stehen im nördlichen Teil, Gruppen von zweigeschossigen Doppelhäusern auf sehr großen bewaldeten Grundstücken. Diese Häuser waren bis in die Mitte der 90er Jahre den Offizieren der US-Arme vorbehalten. Nach Abzug der Amerikaner und Übergabe der Liegenschaft an den Bund, wurden die Häuser versteigert. Weitgehend junge Familien wurden die neuen Eigentümer. Die neuen Bewohner eigneten sich das Gebiet an und ein spannender Veränderungsprozess begann. Im Gegensatz zu den Amerikanern, die im Durchschnitt nur für drei Jahre hier wohnten, planen die neuen Bewohner den dauerhaften Aufenthalt. Schnell waren die Häuser zu klein und sollten erweitert werden.
Unsere Aufgabe bestand darin, an Stelle des bisherigen, sehr filligrannen Carports einen kleinen, dem Umfeld angemessenen Anbau zu planen, der sich auch als eigenständige Einliegerwohnung nutzen lässt.
Da der bestehende Ess- und Wohnbereich verhältnismäßig eng und klein war, wurde anstelle des vorhandenen Carports aus den 50er Jahren ein neuer Anbau (voll unterkellert) errichtet. Einerseits sollte dieser möglichst großzügig werden, obwohl die von der Stadt Karlsruhe festgelegten Außenmaße einzuhalten waren und die eindrucksvolle alte Eiche nicht gefährdet werden durfte. Andererseits sollte der Anbau später einmal problemlos als separate Einheit genutzt werden können, also von Anfang an einen eigenen Zugang, ein Bad und Küchenanschlüsse erhalten. Obwohl ein Umbau des Carports aus verschiedenen Gründen (gewünschte Unterkellerung, unzureichende lichte Höhe, etc.) nicht in Frage kam, sollten die wesentlichen Gestaltungselemente des Bestands, das „leichte“ Dach und die schlanken Stahlstützen, auch den neuen Anbau charakterisieren. Die neue Blickbeziehung vom Essplatz über den Anbau in den Garten, die große Verglasung über Eck zur neuen Holzterrasse sowie das seitliche Fenster zur alten Terrasse mit dem dahinterliegenden Gartenteilen schaffen eine neue intensive Verbindung vom Innen- zum Außenraum. Sie ermöglichen den Bewohnern zu allen Jahreszeiten den Genuss des großzügigen, liebevoll gepflegten Gartens. Um den Anbau möglichst leicht erscheinen zu lassen, wurde die tragende Holzrahmenkonstruktion mittels Stahlstützen vom Dach gelöst. Durch diese Trennung der Konstruktion entstand ein durchgehendes Fensterband, das einen umlaufenden Blick in das grüne Laub der Bäume öffnet und im Innenraum eine angenehme Offenheit erzeugt.
Die Konstruktion, teilweise vormontierte Holzrahmen in Verbindung mit aufgesetzten Stahlstützen, ermöglichten das durchgehende von jeder Tragkonstruktion befreite Oberlicht. Es war gewünscht, dass die Randpfette nicht vom Innenraum wahrnehmbar ist, außerdem sollte das flache Dach gut hinterlüftet sein. Die heutzutage sehr dicke Dämmschicht wurde folglich unter die Sparren auf Pfettenebene gelegt.