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Humpert & Kösel-Humpert

Museumsbibliothek Schloss Karlruhe

ONUK
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Ort
Karlsruhe
Gebäudekategorie
Bibliotheken, Archive
Bauvorhaben
Umbau
Jahr der Fertigstellung
2023
Material Fassade
Naturstein
HISTORIE
Das ab 1715 errichtete Karlsruher Schloss besteht aus einem Hauptgebäude und zwei seitlichen Flügeln. An den westlichen Flügel schließt der einstige Hofküchenbau, an den östlichen der einstige Bibliotheksbau an. Im Bibliotheksbau war ab 1765 die markgräfliche, zuletzt großherzogliche Bibliothek untergebracht.

Der 1944 bis auf die Außenmauern völlig abgebrannte Bibliotheksbau wurde in den Jahren von 1959 bis 1962 als Direktionsgebäude für das Badische Landesmuseum wieder errichtet. Die Wiederherstellung der Außenfassade folgte historischen Vorgaben, das Gebäudeinnere wurde dem Stil der 60er Jahre angepasst.

Die neuen Räume dienten der Museumsverwaltung, den wissenschaftlichen Abteilungen sowie dem Fotoatelier, der Poststelle, den Restauratorenwerkstätten und Teilbereichen der Bibliothek.

VERANLASSUNG
Im Jahr 2003 zogen die Restauratorenwerkstätten aus dem Direktionsgebäude aus. Hierdurch bot sich die Möglichkeit, den gesamten Bestand der Museumsbibliothek (der sich derzeit auf 18 verschiedene Standorte verteilt) im Erd- und Untergeschoss zentral zusammenzuführen.

Des Weiteren bestand geschossübergreifend ein erheblicher Sanierungsstau. So bestanden erhebliche Defizite bei den Elektroinstallationen, den Sanitäranlagen und beim Brandschutz. Weiterhin stand eine barrierefreie Erschließung auf der Agenda.

Allgemein
Ziel der Gebäudesanierung ist die Aufwertung des Foyer-bereichs, des Haupttreppenhauses und der Flure durch die Freilegung der in den 60er Jahren verbauten Belichtungssituationen. Diese zuletzt eng, drückend und teilweise dunkel wirkenden Bereiche werden zu großzügigeren, helleren und freundlicheren Räumen umgeplant.

Neue Lufträume, Blick- und Belichtungsmöglichkeiten werden vor allem mittels großzügiger Wanddurchbrüche im Bereich des Treppenhauses, des Foyers und des Direktionssekretariats erzielt. Die neu gewonnene Belichtung verbessert das Raumempfinden und die Orientierung wesentlich. Die innere Gebäudestruktur ist klarer erlebbar und orientiert sich an den historischen Vorgaben.

Bibliothek
Das Direktionsgebäude wurde nach dem 2. Weltkrieg mit unterschiedlichen Geschosshöhen im Erdgeschoss wiederaufgebaut: Der nördliche Gebäudebereich hat eine Geschosshöhe von 2,85 m, der südliche verfügt über eine Höhe von 5,70 m. Die Zusammenfassung der höheren Einzelräume zu einem einzigen Raum erlaubt das Einstellen einer ca. 80 m² großen Galerieebene als Stahlkonstruktion. Damit ist die geforderte Bibliotheksfläche samt Zuwachs für die nächsten 15 Jahre gewährleistet.

Die natürliche Belichtung der neuen Galerie erfolgt durch das Freilegen der vorhandenen Blindfenster im oberen Fassadenbereich nach historischen Vorgaben.