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Ippolito Fleitz Group

Maredo Flagship-Restaurant Berlin

Foto: Clara Tuma
Foto: Clara Tuma
Ort
Berlin
Gebäudekategorie
Cafés, Bars, Restaurants
Bauvorhaben
Umbau
Jahr der Fertigstellung
2016
Architektenpreis
iF DESIGN AWARD 2017
Corporate Design Preis 2017 (Nominierung)
red dot award communication design 2017
Die 1978 gegründete Restaurantkette Maredo ist mit ihren rund 50 Filialen deutscher Marktführer im Steakhaus-Segment. Um im aktuellen Boom um Burger und Steak wettbewerbsfähig zu bleiben, hat sich Maredo eine radikale Verjüngungskur und Profilschärfung verordnet.
Die Kette stellt höchste Ansprüche an die Qualität. Einen wichtigen Anteil hat dabei das hochwertige Fleisch, das Maredo aus Südamerika bezieht. Um das wichtigste Produkte und dessen Herkunft bauen wir das neue Konzept, das Qualität erlebbar macht. Der Rohstoff Fleisch inspiriert mit seiner Archaik und der ihm immanenten Verbindung zum Feuer die Material- und Farbwelt. Eine Übersetzung seiner Herkunft haben wir in den Gauchos, den südamerikanischen Viehhirten, gefunden. Mit ihnen assoziiert man Freiheit, Unabhängigkeit, Naturverbundenheit und ein Leben in endlosen Weiten – und damit Rindfleisch in seiner ursprünglichen, naturbelassenen Qualität. Aus dem traditionellen Poncho der Gauchos und deren geometrischen Webmustern leiten sich die von Rauten-und Zickzack-Formen geprägten Raumelemente ab, die die Corporate Architecture mit einem hohen Wiedererkennungswert prägen. Sie findet sich in den eigens für Maredo gestalteten Fliesen auf dem Fußboden, als Tapete an der Wand, in der Struktur der Tresenverschalung oder in der offenen Holzkassettendecke wieder. Die Materialwelt ist geprägt von gelebter Natürlichkeit der Oberflächen wie Holz und Leder. Baumstämme und Seile, die als Filterelemente den großen Raum zonieren, sowie der traditionelle Eisengrill sind Referenzen auf Leben, Landschaft und Alltag der Viehhirten. Großformatige Fotografien an den Wänden und Leuchten in Stierhorn- oder Sombreroform ergänzen das Raumkonzept bis ins Detail.

In unmittelbarer Nähe des Eingangs befindet sich der Grillbereich mit seinem offenen Feuer, der den Gast unmittelbar eintauchen lässt in eine archaische Atmosphäre und Lust macht auf gegrilltes Fleisch. Der unterleuchtete Tresen und die messingverkleidete Haube lassen den großzügigen Grillbereich hochwertig und erdverbunden wirken und sind die räumliche Übersetzung des Maredo-Qualitätsanspruchs an das Fleisch und dessen Zubereitung. Ihm gegenüber steht die Salatbar, die mit ihrer Inszenierung von Frische und Leichtigkeit in einen Dialog mit der Archaik des Grillfeuers tritt. An den vom Grillbereich entfernteren Plätzen im hinteren Gastraumbereich zieht sich ein langer offener Kamin durch den Raum und sorgt auch hier für behagliche Atmosphäre am lodernden Feuer. Das ausgewogene Sitzplatzangebot – vom langgezogenen schwebenden Marmortisch für ein gutes Dutzend Personen bis zu zurückgezogenen ledergepolsterten Kojen in den hinteren Restaurantbereichen – bietet unterschiedlichste Qualitäten und bedient alle Wünsche des Restaurantbesuchs. Davon sind auch die WC-Räume nicht ausgenommen, für die wir Waschtische aus roh verzinktem Stahl in Viehtränkenform und leuchtend rot lackierte WC-Trennwände entwickelt haben.

Umgesetzt wurde das neue Raumkonzept erstmalig in der Berliner Filiale im „The Q“ direkt am historischen Gendarmenmarkt. Das Bestandsrestaurant wurde um eine angrenzende Postfiliale erweitert, so dass dem neuen Flagship-Restaurant jetzt knapp 580 m² zur Verfügung stehen.

Für Maredo fokussieren wir mit einer konsistenten gestalterischen Welt um südamerikanische Gauchos auf die Kernkompetenzen der Marke. Ihre visuellen und haptischen Übersetzungen sind frische Zutaten für deren Neupositionierung.