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Levin Monsigny Landschaftsarchitekten

Georg-Freundorfer-Platz, München

Foto: Claas Dreppenstedt
Foto: Claas Dreppenstedt
Auftraggeber: Landeshauptstadt München, Baureferat Gartenbau

Wettbewerb: 3. Preis, März 1999

Fertigstellung: Juli 2002

Auszeichnungen:
Stiftungspreis Lebendige Stadt 2006 als bester Spiel- und Freizeitplatz,

1. Preis Landeswettbewerb »Grün und Erholung in Stadt und Gemeinde« 2005,

Deutscher Spielraumpreis 2004.


Der Georg-Freundorfer-Platz liegt im Münchner Stadtteil Westend, einem traditionellen Arbeiterviertel. Mit seiner gründerzeitlichen Blockrandbebauung weist das Quartier die größte Bevölkerungsdichte der Stadt auf. Auf dem benachbarten ehemaligen Messegelände, der Theresienhöhe, entsteht weiterer Wohnungsbau. So kommt dem Georg-Freundorfer-Platz eine wichtige Funktion zu: als Treffpunkt der Anwohner, als Veranstaltungsort, als multifunktionale Fläche zum Spielen und Verweilen.
Schon in den sechziger Jahren als Grünfläche angelegt, bilden hohe, mit eingewachsenen Gehölzen bestandene Erdwälle eine Barriere zwischen Quartier und Platz. Die Neugestaltung musste sowohl die vorhandenen Bäume - und in der Folge die Wälle - integrieren als auch den verloren gegangenen Bezug zum Stadtraum wiederherstellen.

Entwurf.
Der Georg-Freundorfer-Platz erhält gestalterisch und funktional einen Rahmen.
Dieser fasst den durch Ausgestaltung und Nutzungsansprüche zergliederten Platz zu einer Einheit zusammen. Darüber hinaus organisiert er die Erschließung der Fläche - intern und zur Stadt: er ist durchlässige Membran zwischen beiden Seiten.
Eine feine helle “Zierleiste” akzentuiert den Rahmen. Sie verläuft im Boden und gliedert den Belag aus dunklem Basalt in einen breiten Teil aus Kleinpflaster und einen schmalen Teil aus Mosaik. Sie kommt hervor und wird zum Mobiliar, von dem aus man das lebendige Treiben beob- achten kann. Integrierte Lichtbänder folgen dem Rhythmus der Zierleiste und machen auch abends die wiedergewonnene Größe des  Platzes erfahrbar.
Scheinbar aufgeschüttet liegen modellierte Vegetationshügel auf dem Rahmen. Im Norden dominierend, belassen sie einzelne Durchgänge. Nach Süden immer kleiner und niedriger werdend, sind sie zur Theresienhöhe nur noch grüne Tupfer auf dem dunklen Naturstein des Rahmens. Unter dem schützenden Blätterdach der Bäume und den üppigen Pflanzungen aus schattenliebenden Bodendekkern, Gräsern und Farnen empfangen sie Anwohner und Passanten beim Eintritt auf den Platz.