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o5 Architekten BDA - Raab Hafke Lang

Haus A

Neubau eines Wohnhauses und Sanierung eines Stalls in historischem Kontext
Eibe Sönnecken
Eibe Sönnecken
Ort
Eltville am Rhein
Gebäudekategorie
Einfamilien-, Reihen-, Wochenendhäuser
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2014
Material Fassade
Putz
Architektenpreis
Große Häuser
kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen 2013-2018
PREISTRÄGER JOHANN-WILHELM-LEHR-PLAKETTE
Prägend für den baulichen Kontext in der Umgebung ist das Ensemble von Gebäudepaaren aus der Gründerzeit mit den charakteristischen Schildgiebeln. Die Gartenseiten der Nachbargebäude weisen unterschiedliche Ausbildungen auf, hier ist die Ensemblewirkung nicht in gleichem Maße vorhanden. Im Zuge der Konzeption des Neubaus wurden die im hinteren Teil des Grundstückes liegenden Nebengebäuden (alte Stallungen bzw. Schuppen) als erhaltens- und schützenswert eingestuft und saniert.

Der Neubau komplettiert das städtebauliche Ensemble und ergänzt das momentan solitäre, aber ursprünglich durch seine Grenzständigkeit für ein Ensemble konzipierte Wohnhaus Adolfstraße 13. Die baulichen Abmessungen und die Gliederung des Nachbarhauses, die Breite zur Straße sowie das Satteldach mit den Trauf- und Firsthöhen werden weitgehend übernommen. Zur Straße hin wird der Giebel des Hauptdaches hervorgehoben. Als hintere Bezugslinie für das Bauvolumen werden die Fluchten der Nachbarbebauungen gewählt. Zum Garten hin wird durch die spezifisch asymmetrische Ausbildung der hinteren Giebelfassade die Vermittlung zwischen den beiden Traufen erreicht. Das Gebäude wirkt als formale Einheit. Diese subtile Modellierung der Satteldachflächen und Traufverläufe wirkt gestaltprägend.

Der Neubau verfügt über zwei Wohngeschosse. Die bestehenden, erhaltenswerten Nebengebäude vervollständigen das Ensemble. Das Gebäude ist in Massivbauweise mit Satteldach geplant. Die Gestaltung, Gliederung und Materialität der Gebäudehülle wurde in Anlehnung an den baulichen Kontext und in Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden konzipiert. Das äußere Erscheinungsbild wird geprägt von der Kratzputzfassade in Verbindung mit glatt verputzten Öffnungsrändern. Die Position der hochformatigen Öffnungen auf der Straßenseite orientiert sich am Nachbargebäude. Auch die Dachdeckung in Schiefer referenziert zum baulichen Kontext.

Die Innenräume werden durch wenige, gezielt eingesetzte Materialien bestimmt: Sichtestrichböden im Erdgeschoss und im Keller, Eichholzparkett im Obergeschoss bewirken als Materialien die Raumatmosphäre. Wände, Decken, Fenster, Lamperien, Türen und Einbaumöbel sind zugunsten der Lichtwirkung weiß gehalten. Die Fensterlaibungen sind innenseitig mit Futtern bekleidet, die raumseitig eckumfassend einen gestalterischen Zusammenhang zu den Türen herstellen und über einen integrierten Sonnen- und Blendschutz verfügen.

Das Gebäude ist als Massivkonstruktion in hochdämmendem Poroton-Mauerwerk mit Stahlbetondecken ausgeführt, das Dach ist eine Pfettendachkonstruktion. Für den Neubau wurde ein Energieeffizienzhausstandard angestrebt. Dementsprechend wird die Gebäudehülle ausgelegt. Die Beheizung und die Warmwasserbereitung im Neubau erfolgen über ein Gasbrennwertgerät mit Abgasanlage in Verbindung mit einer kontrollierten Be- und Entlüftungsanlage.