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Trapez Architektur

Harte Schale - weicher Kern

Neubau der Kooperativen Regionalleitstelle West
©archimage, Meike Hansen
©archimage, Meike Hansen
Ort
Elmshorn
Gebäudekategorie
Büro und Verwaltung
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2018
Material Fassade
Metall
Die Kooperative Regionalleitstelle (KRLS) West besteht in ihrer jetzigen Form seit 2010.
Sie ist die zentrale Einrichtung für die Notrufannahme, Alarmierung und Koordinierung von Rettungskräften und der Polizei mit unterschiedlichen regionalen Bezügen. In der KRLS sind sowohl die Leitstelle des kommunalen Teils – für die haupt- und ehrenamtlichen Kräfte des Rettungsdienstes, der Feuerwehren und des Katastrophenschutzes - als auch die der Polizei untergebracht.

Die Organisation zweier kooperativ arbeitender Leitstellen in einem Gebäude und deren komplexe funktionale Zusammenhänge waren das zentrale Thema der Planung. Ein partizipativer Prozess mit Bauherren und Nutzern legte hierfür die Grundlagen. Wesentlichen Einfluss auf die Raumgestalt der KRLS hatten die inneren Strukturen: Raum- und Sichtbeziehungen und kurze Wege zwischen den beiden Leitstellen und den Lageräumen. Gleichzeitig sollte eine hohe Raumqualität entstehen, die den technischen und strukturellen Anforderungen einer modernen Leitstelle entspricht.

Harte Schale, weicher Kern

Dieser scheinbare Gegensatz zwischen Technik und Raumqualität fasst der Neubau zu einer Einheit zusammen. Die äußere Erscheinung bildet das technisch geprägte Dienstgebäude ab – ein kompakter Bau mit robuster Außenhaut aus Metallelementen und Stein. Innen liegt der Fokus auf der Raumatmosphäre - ein optimales Arbeitsumfeld mit viel Tageslicht, Außenraumbezug, warmen Materialien und naturnahen Farben. Großflächige Glasfassaden brechen die harte Hülle auf und gewähren Einblick in das Innenleben des Gebäudes.

Durch eine effiziente Anordnung der Räume und Funktionen sowie eine geschickte Belegung der zur Verfügung stehenden Flächen sind Räume entstanden, die großzügig wirken und Aufenthaltsqualität bieten. Leicht zugängliche Installationsböden und –wände halten die Funkräume weitestgehend von Technikelementen frei, so dass die Architektur und nicht die Technik den Raum prägt.

Optimales Arbeiten im 24-Sundenbetrieb

Die beiden großen Oberlichter in den Leitstellenräumen nutzen die größtmögliche Menge des Tageslichts aus, so dass zu jeder Jahreszeit, bei klaren und bedecktem Himmel weitestgehend auf Kunstlicht verzichtet werden kann. Gleichzeitig sorgt das Mikroraster in der Oberlichtverglasung für blendfreies Licht an den Bildschirm-Arbeitsplätzen. Die Wandverkleidungen in den Leitstellen aus perforierten und geschlitzten Holztafeln verringern die Nachhallzeit und gewährleisten eine optimale Akustik für komplexe Höraufgaben.

Neben den beiden Leitstellenräumen nimmt die Kommunikationszone in der Mitte des Gebäudes eine zentrale Rolle ein. Sie verbindet die beiden Leitstellen funktional und optisch miteinander. Als offen gestaltete Fläche definiert sie das Herz des Leitstellenbetriebs, an dem die Mitarbeiter der polizeilichen und der kommunalen Leitstelle zusammenkommen und sich austauschen.