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Veit Aschenbrenner Architekten

Museum Lauriacum Enns

© Hertha Hurnaus
© Hertha Hurnaus
Gebäudekategorie
Museen, Galerien
Bauvorhaben
Umbau
Jahr der Fertigstellung
2018
NEUEINRICHTUNG DES MUSEUM LAURIACUM IM ZUGE DER OÖ LANDESAUSSTELLUNG 2018

AUSSTELLUNGSGESTALTUNG IN PROJEKTPARTNERSCHAFT MIT ARCH. DI ELISABETH PLANK

AUFTRAGGEBER:    OÖ Landesregierung
FERTIGSTELLUNG:    April 2018
MUSEUM LAURIACUM:    Hauptplatz 19, 4470 Enns
BASILIKA ST. LAURENZ:    Lauriacumstrasse 4, 4470 Enns

Ab 1971 wurde im ehemaligen Rathaus am Stadtplatz in Enns das Museum Lauriacum eingerichtet. Im Zuge der Landesausstellung 2018 wird das inhaltlich kuratorische Konzept der Ausstellung der bedeutenden antiken Sammlung ergänzt und neu positioniert. Diese Neuausrichtung wird mit einer im gesamten Museum durchgängigen und auf die jeweiligen Inhalte abgestimmten, zeitgemäßen Ausstellungsarchitektur präsentiert.
Die Gestaltung ist eine Komposition aus unterschiedlich erfahrbaren Räumen, sie ist keine Konkurrenz zu den sehr unterschiedlichen Räumen des Altbaus sondern verbindet selbstverständlich die Zeitschichten des Bestandes, der Ausstellungsobjekte und der neuen Präsentation. Für das Museum wurde eine neue Wegeführung mit einem Wechsel aus engen und weiten Raumsituationen konzipiert. Nahe und weite Blickbeziehungen und präzise darauf abgestimmt positionierte Ausstellungshighlights ermöglichen einen auf mehreren Ebenen spannenden Ausstellungsbesuch und gleichzeitig eine selbstverständliche Orientierung. Mit in die Ausstellung einbezogen ist der Arkadenhof. Dessen neu gestaltete Oberfläche zeigt das Verhältnis der antiken römischen Stadt zur heutigen Altstadt Enns.
Die Ausstellungsarchitektur trägt wesentlich dazu bei, das neue inhaltliche Konzept erlebbar zu vermitteln. So wird in einem gesamt einheitlichen Gestaltungskonzept speziell auf einzelne Inhalte eingegangen. Beispielsweise wird das römische Handwerk in einem Metallregal gezeigt, der Totenkult der Römer wird räumlich in dunkler Umgebung inszeniert. Für die Numismatik wird eine eigene Schatzkammer geschaffen. Für die Präsentation des römischen Alltagslebens wird eine Raum in Raum Situation für Handwerk, Taverne und Familienleben gewählt. Die Präsentation römischer Alltags- und Luxuswaren erfolgt in einem 12m langen, raumhohen Schaufenster.
In die Ausstellungsarchitektur integrierte Sitzmöbel mit medialer Ausstattung laden zu Ruhe- und /oder inhaltlichen Vertiefungsphasen ein. In der Mitte des Rundgangs liegt ein eigener Kinoraum, in dem ein neu erstellter Film zur Geschichte der Römer im oberösterreichischen Raum gezeigt wird. Interaktives Erfahren von Ausstellungsinhalten ist gleichmäßig über die gesamte Ausstellung verteilt.
Da es sich bei dieser Landesausstellung um eine Dauerausstellung des Museum Lauriacum handelt, sind besondere konservatorische Anforderungen bei den einzelnen Ausstellungsvitrinen berücksichtigt. Die Auswahl der einzelnen Materialien der Ausstellungseinbauten erfolgte auch hinsichtlich ihrer konservatorischen Eignung in Bezug auf die historischen Exponate. Eine neue, technisch aktuelle Beleuchtung der Räume und der Vitrinen hebt die Exponate hervor und ist wesentlicher Teil des Gestaltungskonzeptes.