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Haberland Architekten

Umnutzung Schloss Derneburg

Sanierung und Umbau eines denkmalgeschützten Klosters zu einem Kunstmuseum
Stefan Gloede
Stefan Gloede
Ort
Holle
Gebäudekategorie
Museen, Galerien
Bauvorhaben
Umbau
Jahr der Fertigstellung
2014
Material Fassade
Putz
Das heutige Schloss Derneburg basiert auf dem Gebäude eines Augustiner Nonnenklosters des Bistum Hildesheim aus dem Jahre 1213. Nach der Reformation im 16. Jhd. wurde das Kloster zu einem lutherischem Jungfrauenstift, bevor im 17. Jhd. die Zisterzienser nach Derneburg zurückkehrten. Zwischen 1735 bis 1749 schufen sie die barocke Klosterkirche und die Gebäude der Domäne, welche heute noch vollständig erhalten sind. Anfang des 19. Jhd. wurde das Kloster aufgelöst und zu einer preußischen Staatsdomäne. Mehrere Besitzwechsel später schenkte König Georg III. das ehemalige Kloster Derneburg und dessen Grundbesitz dem hannoverschen Minister Graf Ernst zu Münster. Sein Sohn Georg Herbert wandelte 1846-1848 das Klostergebäude in ein Schloss im englisch-gotischen Tudorstil um. Von der großteils abgerissen Kirche blieb nur die heutige Eingangshalle mit ihrem neuem Zeltdach stehen. Der ehemals allseitig geschlossene Kreuzgang wurde nach Süden geöffnet. Im Inneren fanden ebenfalls erhebliche Umbaumassnahmen statt. Die Domäne und Grundbesitz wurden 1955 vom Land Niedersachsen erworben. Das Schloss blieb weiter im Besitz der Familie Münster, die es 1975 an den Künstler Georg Baselitz veräußerte. 2006 erwarb schließlich der US-amerikanische Kunstsammler Andrew J. Hall die Immobilie.

Das Verwalterhaus ist möglicher Weise das älteste Gebäude auf dem Gesamtareal und beherbergte wohl auch die Abtei. In jüngerer Zeit und bis zum Verkauf der Domäne an Andrew J. Hall im Jahre 2006 wurde das Gebäude vom Land Niedersachsen als Verwalterhaus für die Domäne genutzt.

Das Schloss soll zukünftig als öffentliches Ausstellungsgebäude und neues "Zu Hause" für die bedeutende Sammlung zeitgenössischer und moderner Kunst Andrew J. Halls genutzt werden.
Das Verwalterhaus soll zukünftig zusammen mit dem Schloss als öffentliches Ausstellungsgebäude, Verwaltung, Hauswirtschaft- und Gästehaus genutzt werden. Die Öffentlichkeit wird nach vorheriger Anmeldung in Gruppen bis max. 30 Personen von fachkundigen Personal durch die Ausstellungsräume im Schloss und Verwalterhaus geführt werden.

Das Schloss ist ein dreiflügeliger dreigeschossiger Massivbau mit Satteldach. Der westliche Flügel wird durch einen überhöhten Turm mit markantem Zeltdach abgeschlossen. Der Nordflügel und Teile des Ostflügels sind unterkellert.
Die Aussenmauern bestehen aus ca. 0,8 - 2,2m starken Mauerwänden. Voraussichtlich bestehen diese aus zweischaligem Natursteinmauerwerk mit Füllung. Die Innenwände sind in unterschiedlichen Bauweisen, meist als geputzte Holzfachwerkwände mit Füllungen aus Bruch- und Lehmsteinen, errichtet. Die Decke über dem Untergeschoss ist massiv als gemauerte Tonnen- und Kreuzgratgewölbe ausgebildet. Über dem Kreuzgang im Erdgeschoss ist ein Kreuzgratgewölbe aus Holz.
Die Geschossdecken der übrigen Räume im Erdgeschoss und der Obergeschosse sind Holzbalkendecken. Die Fussböden im Kreuzgang, der Eingangshalle und einigen Fluren sind mit Natursteinplatten 50/50 aus Sandstein belegt. Die übrigen Räume haben Holzdielen oder Parkettböden in unterschiedlichen Ausführungen. Die Wandbekleidungen sind meist aus Putz, gestrichen, oder Tapete. Die meisten Türen sind historische Bestandstüren. Das Dach ist mit roten Ziegeln eingedeckt.

Das Verwalterhaus ist ein zweigeschossiger Massivbau mit Satteldach. Trotz geringen Unterschieden in den Geschosshöhen war es ursprünglich auf allen Ebenen mit dem Schloss verbunden. Die Aussenmauern bestehen aus ca. 0,75-0,9 m starken Mauerwänden. Voraussichtlich bestehen diese aus zweischaligem Natursteinmauerwerk mit Füllung. Die Innenwände sind in unterschiedlichen Bauweisen, meist als geputzte Holzfachwerkwände mit Füllungen aus Bruch- und Lehmsteinen, errichtet. Die Decke über dem Untergeschoss ist massiv als Kreuzgratgewölbe ausgebildet. Die restlichen Geschossdecken sind Holzbalkendecken. Es finden sich unterschiedliche Fussbodenmaterialien verklebt auf einer Dielung.

Entwurf: Tammo Prinz Architects
Ausführungsplanung: Haberland Architekten BDA
Bauleitung: Ingolf Noack
Bauherr: Schloss Derneburg Corporation