hg merz
Staatsbibliothek Berlin
»A man with a book goes to the light. That’s the way a library begins.« Diese Maxime von Louis Kahn zur Planung einer Bibliothek war unser Leitgedanke bei dieser Aufgabe. Einem würdevollen wilhelminischen Bibliotheksgebäude ist die durch Teilzerstörung verloren gegangene Mitte endlich wieder zurückgegeben.
Der Entwurf für den Neubau des Lesesaals orientiert sich an der tragenden Grundidee des Hauses, der lange vermissten, von Ernst von Ihne angelegten Direttissima: die Inszenierung der Raumfolge über die offene Lindenhalle, den Brunnenhof, die große Treppenhalle und über das Vestibül zum Höhepunkt des Gebäudekomplexes, dem zentralen Lesesaal. Der kubische Lichtkörper des neuen Lesesaals, der sich über einer massiven Basis erhebt, nimmt die Proportionen des Vorgängerbaus auf. Seine Dimension wird immer wieder unterschätzt: Er fügt sich fast bescheiden in den viel größeren wilhelminischen Altbau ein, auf seiner Fläche aber ließe sich problemlos der Berliner Dom unterbringen. Die axiale Erschließung des Hauses findet durch den Aufstieg in den transluzent belichteten Raum ihren Abschluss. Die überlieferte Raumstruktur und ihr Rhythmus wurden revitalisiert und weiterentwickelt. Ohne die historischen Wurzeln zu verleugnen, schlägt der Neubau die Brücke zur Gegenwart; das Gebäude und damit die Institution werden zeitgemäß und modern reflektiert. Auch in der Außenansicht ist der leuchtende Kubus als entschiedener Akzent sichtbar. Ohne auf architektonische Eigenständigkeit zu verzichten, fügt er sich in die Gebäudestruktur ein.
Das Bauvorhaben zeichnet sich in technischer Hinsicht durch eine höchst anspruchsvolle, auf das notwendige minimierte Tragwerkkonstruktion aus, die in Zusammenarbeit mit dem Tragwerksplaner Werner Sobek Ingenieure (Stuttgart) entwickelt wurde. Die Betonelemente sind mit äußerster Genauigkeit verbaut, es gibt dafür keine konstruktiven Vorbilder, der Neubau ist insofern ein Prototyp. Zur Verdeutlichung nur ein Detail: Auf 20 m Höhe beträgt die maximale Toleranz der Abweichung 10 mm, das ist extrem wenig, extrem exakt.
Ähnlich komplex und innovativ auch die Fassade: Drei Schichten aus heißverformtem Glas und transluzentem Gewebe bilden ihren Aufbau. Der gesamte Aufbau des Lichtkörpers dient sowohl der Klimatisierung, als auch der Lichtsteuerung. Das tagsüber in den Saal einfallende und nachts in die umgebenden Innenhöfe ausstrahlende Licht wird durch die Schichten der transluzenten Hülle reguliert. Auch hier individuelle technische Lösungen und eine zwischen Tradition und Innovation vermittelnde Architektursprache. Sie machen den Lesesaal zu einem lichten, offenen Raum der Konzentration. Für all dies haben wir Lösungen gefunden, die dem Neubau eine ungewöhnliche und frische Erscheinung geben werden. Er wird sich aber dennoch unprätentiös und völlig selbstverständlich in die wilhelminische Umgebung einfügen.
Im Hintergrund, abseits vom spektakulären Neubau und oftmals unsichtbar, aber nicht weniger wichtig für das Funktionieren der Institution Staatsbibliothek die zahlreichen unerlässlichen Ertüchtigungen: Brandschutz und Klima, Bauphysik und Statik, Sicherheits- und Medientechnik, schließlich denkmalpflegerische Substanzsicherung und Aufarbeitung.
Der Entwurf für den Neubau des Lesesaals orientiert sich an der tragenden Grundidee des Hauses, der lange vermissten, von Ernst von Ihne angelegten Direttissima: die Inszenierung der Raumfolge über die offene Lindenhalle, den Brunnenhof, die große Treppenhalle und über das Vestibül zum Höhepunkt des Gebäudekomplexes, dem zentralen Lesesaal. Der kubische Lichtkörper des neuen Lesesaals, der sich über einer massiven Basis erhebt, nimmt die Proportionen des Vorgängerbaus auf. Seine Dimension wird immer wieder unterschätzt: Er fügt sich fast bescheiden in den viel größeren wilhelminischen Altbau ein, auf seiner Fläche aber ließe sich problemlos der Berliner Dom unterbringen. Die axiale Erschließung des Hauses findet durch den Aufstieg in den transluzent belichteten Raum ihren Abschluss. Die überlieferte Raumstruktur und ihr Rhythmus wurden revitalisiert und weiterentwickelt. Ohne die historischen Wurzeln zu verleugnen, schlägt der Neubau die Brücke zur Gegenwart; das Gebäude und damit die Institution werden zeitgemäß und modern reflektiert. Auch in der Außenansicht ist der leuchtende Kubus als entschiedener Akzent sichtbar. Ohne auf architektonische Eigenständigkeit zu verzichten, fügt er sich in die Gebäudestruktur ein.
Das Bauvorhaben zeichnet sich in technischer Hinsicht durch eine höchst anspruchsvolle, auf das notwendige minimierte Tragwerkkonstruktion aus, die in Zusammenarbeit mit dem Tragwerksplaner Werner Sobek Ingenieure (Stuttgart) entwickelt wurde. Die Betonelemente sind mit äußerster Genauigkeit verbaut, es gibt dafür keine konstruktiven Vorbilder, der Neubau ist insofern ein Prototyp. Zur Verdeutlichung nur ein Detail: Auf 20 m Höhe beträgt die maximale Toleranz der Abweichung 10 mm, das ist extrem wenig, extrem exakt.
Ähnlich komplex und innovativ auch die Fassade: Drei Schichten aus heißverformtem Glas und transluzentem Gewebe bilden ihren Aufbau. Der gesamte Aufbau des Lichtkörpers dient sowohl der Klimatisierung, als auch der Lichtsteuerung. Das tagsüber in den Saal einfallende und nachts in die umgebenden Innenhöfe ausstrahlende Licht wird durch die Schichten der transluzenten Hülle reguliert. Auch hier individuelle technische Lösungen und eine zwischen Tradition und Innovation vermittelnde Architektursprache. Sie machen den Lesesaal zu einem lichten, offenen Raum der Konzentration. Für all dies haben wir Lösungen gefunden, die dem Neubau eine ungewöhnliche und frische Erscheinung geben werden. Er wird sich aber dennoch unprätentiös und völlig selbstverständlich in die wilhelminische Umgebung einfügen.
Im Hintergrund, abseits vom spektakulären Neubau und oftmals unsichtbar, aber nicht weniger wichtig für das Funktionieren der Institution Staatsbibliothek die zahlreichen unerlässlichen Ertüchtigungen: Brandschutz und Klima, Bauphysik und Statik, Sicherheits- und Medientechnik, schließlich denkmalpflegerische Substanzsicherung und Aufarbeitung.