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CHEGS Campus

Ort
Baoding
Gebäudekategorie
Büro und Verwaltung
Bauvorhaben
Neubau
Material Fassade
Naturstein
Baoding / China

Entwurf:         
Erhard An-He Kinzelbach

Projektart:         
Direktbeauftragung

Auftraggeber:         
Center for Hydrogeology and Environmental Geology Survey, Baoding

Fachplaner:         
Baoding Institute for Architecture Design Co., Ltd (Statik, TGA und Bauleitung)

Fläche:         
5.290 m2 BGF (Kantine, Torwächterhaus, Laborhochhaus, Fassadensanierung)

Planungs- / Bauzeit:     
2012-2015

Die Neuordnung des Campus der Hydrogeologischen Versuchsanstalt in Baoding umfaßt mehrere sehr unterschiedliche Eingriffe in 2 Phasen: ein 2-geschossiges Kantinengebäude mit einem Mehrzwecksaal und die Renovierung des Torwächterhauses bilden den 1. Bauabschnitt, während ein 10-geschossiges Laborgebäude und die Sanierung einer Bürohausfassade aus den 1980er Jahren den 2. Bauabschnitt darstellen.

Die Kantine ist ein einfacher kubischer Baukörper, beide Geschosse sind aufgrund ihrer Funktionen als flexible Großräume ausgebildet, die über eine differenzierte Fassade zoniert und gegliedert werden. Die Fassade ist zweischalig ausgebildet. Während innen grossflächige Glasfenster den Raumabschluss bilden sorgt in der äußeren Schicht eine perforierte Natursteinfassade mit graduell zu- und abnehmenden Lochgrößen und -dichten für abwechslungsreiche Belichtungsverhältnisse. An ausgewählten Stellen drücken sich die großflächigen Fenster nach außen hin durch und gewähren dezidierte Aus- und Einblicke. Ein Basketballplatz und ein Luftschutzbunker, der etwa einen Meter aus der Erde herausragt, werden über die Freiraumplanung in den Entwurf integriert.

Die Renovierung des Torwächterhaus thematisiert den Blick des Wächters. Alle bestehenden Fenster werden verräumlicht und treten als Blicktrichter in Erscheinung. Die Außenwand besteht aus einer vertikalen Lamellenstruktur, die als Rankgerüst für Kletterpflanzen dient.

Der geplante Laborneubau ist ein Stahlbeton-Skelettbau, der innen die benötigte Flexibilität großer Räume aufweist. Die äußere Erscheinung ist von einem geologischen Schichtenprofil inspiriert. Die Fassade kommuniziert so auf subtile Weise den Gegenstand der in den Labors durchgeführten Experimente, indem sie die Geschosse in eine Vielzahl von horizontalen Schichten zerlegt, die zudem einen funktionalen Mehrwert erzeugen: südseitig verschatten Rücksprünge die Fenster, nordseitig bilden sich streifenförmige Kastenfenster als thermische Puffer für die kalten Winter.

Der alte Bürobau bekommt im Zuge der Fassadensanierung eine moderne Fassade, die zum einen die extreme Repetition bricht, und zum anderen die nachträglich angebauten Klimageräte systematisch integriert.