Zurück zum Profil
o5 Architekten BDA - Raab Hafke Lang

Haus der Gemeinschaft

Erweiterung Regionale Schule Pellenz
Eibe Sönnecken
Eibe Sönnecken
Ort
Plaidt
Gebäudekategorie
Schulen
Bauvorhaben
Erweiterung
Jahr der Fertigstellung
2008
Material Fassade
Beton
Architektenpreis
Junge Architektinnen und Architekten in Hessen 2011
Architekturpreis Rheinland-Pfalz 2011
Auszeichnung
BDA-Preis Große Nike 2010
Nominierung
BDA-Preis Rheinland-Pfalz 2009
Auszeichnung
1. Preis im nichtoffenen Wettbewerb | 09/2006
Das Schulhaus prägt das Schulleben im doppelten Sinne. Es umgibt die Räume des Lernens (Klassen) wie auch jene des Lebenlernens (Hof). Vor dem Hintergrund des wachsenden Bedarfs an Ganztagesschulplätzen benötigte die Regionale Schule Pellenz eine Mensa. Parallel bestand aufgrund der musischen Ausrichtung der Schule der Wunsch, große Feste, Musik und Theater ausrichten zu können. Ein gemeinschaftlicher Raum als Zentrum schulischer Aktivitäten fehlte dem Schulensemble gänzlich. Der Erweiterungsbau, das „Haus der Gemeinschaft“, beinhaltet mit der neuen Mensa, dem Mehrzweck- und Probenraum sowie der Aula zentrale Funktionen einer Ganztagesschule. Der Baukörper steht durch seine Position auf dem Schulhof und durch die Außenwirkung im Mittelpunkt des Schulgefüges.

Der kompakte, zweibündige Baukörper ergibt sich aus den Anforderungen an die Flexibilität des Gebäudes. Durch die Anordnung der Räume lassen sich verschiedene Nutzungsszenarien verwirklichen: Ein regulärer Schulbetrieb mit Mittagsverpflegung und parallel stattfindenden Proben; eine größere Veranstaltung mit Bewirtung, bei Bedarf auch mit Bühnenbetrieb. Holz und Beton bestimmen die Außenwirkung des Hauses der Gemeinschaft und stellen einen Bezug zum Altbau her, der ebenfalls aus Stahlbetonfertigteilen errichtet wurde. Im Gegensatz zu deren serieller Wirkung variieren die Öffnungs- und Bauteilformate im Neubau und unterstreichen hierdurch seine Sonderstellung im Ensemble. Der Beton wurde mit lokalen Sanden versehen und zugunsten einer lebendigen Fassadenstruktur manuell mit Hochdruck ausgewaschen. Die Innenwände sind mit geölten Birkensperrholzplatten ausgekleidet, die Böden mit Naturasphaltplatten und die Decken mit Holzwolleplatten versehen.

Die Typologie der Öffnungen ist gestaltprägend. So wird über deren Dimension, Anordnung, Tiefe und Materialität die besondere Funktion des Gebäudes als Bühne der Schule nach außen wirksam. Die tiefen, schräg geschnittenen Laibungen sind mit speziell versiegelten Okumé-Sperrholzplatten ausgeführt. Von der Mensa aus bietet sich ein breites Panorama zum Schulhof und in die umliegende Vulkaneifel. Im Inneren zonieren zwei dicke Wände das Gebäude und werden über Oberlichter im Dach zu Lichtelementen im Raum. Die Räume sind gleichwertig belichtet. Im Bereich der Bühne lässt sich durch die großformatige Öffnung bei Open-Air-Veranstaltungen auch der Schulhof bespielen. Neben ihren verbindenden Eigenschaften werden die Öffnungen zu Orten zwischen Innen- und Außenraum - von den Schulkindern schnell adaptiert als schützende Treffpunkte.