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o5 Architekten BDA - Raab Hafke Lang

Quartierszentrum Ringheim

Eibe Sönnecken
Eibe Sönnecken
Ort
Markt Großostheim / Ringheim
Gebäudekategorie
Gemeinde-, Kulturzentren, Mehrzweckhallen
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2015
Material Fassade
Beton
Architektenpreis
1. Preis im nichtoffenen Wettbewerb | 09/2010
Auszeichnung Guter Bauten Franken 2015 | Anerkennung
Junge Architektinnen und Architekten | BDA Architekturpreis 2016
Mit dem Neubau des Quartierszentrums erhält der Ortsteil Ringheim der Gemeinde Markt Großostheim einen Ort der generationenübergreifenden Begegnung und des gemeinschaftlichen Zusammenlebens. Es entsteht ein offenes Gebäude, das für jede Alters-, soziale und kulturelle Gruppierung der Ortsgemeinschaft Raum und Fläche zur Entfaltung bietet. Das Konzept eines sich allseitig öffnenden und mit seiner Umgebung kommunizierenden Gebäudes stand bei allen Entwurfsüberlegungen im Vordergrund. Durch die Gliederung des Baukörpers nimmt das Gebäude in Körnung und Ausrichtung Bezug zu den bestehenden Gebäuden auf.

Das Ordnungsprinzip des Grundrisses zwischen offenen und geschlossenen Bereichen, leitet sich direkt von der jeweiligen Nutzung ab. Während die massiven Volumen die dienenden Funktionen (Küche, Nebenräume) beherbergen, befinden sich die Nutzungen mit starkem Außenbezug in dem sich dazwischen aufspannenden offenen Bereich (Café, Aktionsraum). Dieses konsequent in die Fassadengliederung überführte Gestaltungsprinzip wirkt sich gestaltprägend und identitätsstiftend für das neue Quartierszentrum aus. Um die Bedeutung des neuen Quartierszentrums innerhalb der Ortsgemeinde Ringheim zu betonen, erfährt das Gebäude über die strukturierte Putzfassade seine hohe Wertigkeit. Durch eine Profilierung der Oberfläche wird ein Relief erzeugt, dass der Außenwand zusätzlich Tiefe verleiht. Diese strenge, horizontale Strukturierung zieht die Gebäudeskulptur optisch zusammen und verleiht ihr einen unverwechselbaren, eigenständigen Charakter.

Die großformatigen Öffnungen erhalten eine Sichtbetonlaibung. Die tief ausgebildeten Betonlaibungen im Bereich der Glasfassaden bilden schrittweise Übergänge zwischen außen und innen. Diese schützenden Zwischenzonen laden zum Verweilen ein und unterstreichen den Charakter des sich zu allen Seiten öffnenden Gebäudes. Der Innenraum ist geprägt von der Klarheit und Einfachheit der verwendeten Materialien. Das konzeptionelle Ordnungsprinzip des Entwurfs wird bis in die Materialität der Innenraumoberflächen geführt. Die massiven Volumen der dienenden und intimen Funktionen, materialisieren sich in hell eingefärbtem, glattgeschaltem Sichtbeton. Die raumbildenden Elemente der Nutzungen, die sich dazwischen aufspannen (wie z.B. die Kinderbetreuungseinrichtungen, Café und Aktionsraum) erhalten als sichtbare Oberfläche Ahorn furnierte Sperrholzplatten. Großzügige Glasfassaden, als schlanke Pfosten-Riegel-Konstruktionen, sorgen für mit Sonnenlicht durchflutete Innenraumsequenzen.